Einsatz von Drohnen

Infrastrukturprojekte zukunftstauglich machen

Brückenbau
Fliegender Brücken- und Bauwerksinspekteur: In Deutschland gibt es rd. 39.000 Fernstraßenbrücken. Jede zehnte davon ist sanierungsbedürftig. Bis zur Instandsetzung oder zum Ersatzneubau muss die Tragfähigkeit jeder maroden Brücke fortlaufend kontrolliert werden. Traditionelle Inspektionen per Hebebühnen benötigen Stunden oder Tage. Vollsperrungen und kilometerlange Staus sind die Folgen. Das Brückenmonitoring-System von Topcon lässt allen Verkehrsteilnehmern "freie Fahrt", denn die Brückeninspektion erledigt ein UVA (eine Flugdrohne). Der Oktokopter Falcon 8+ ist laut Hersteller hierzu perfekt ausgerüstet. Aufgrund seines verlässlichen Flugverhaltens meistere er komplizierte Flugmanöver sicher und könne dicht an die Baustrukturen heranfliegen. Seine V-förmige Grundkonstruktion erlaubt es dem Falcon 8+, auch von den Unterseiten der Brücken hochpräzise Bilder aufzunehmen. Lesen Sie hierzu auch unseren Bericht "Infrastrukturprojekte . . ." auf Seite 9. Foto: Topcon Positioning

Hamburg (ABZ). – Deutschlands Infrastruktur ist in die Jahre gekommen. Viele Straßen und insbesondere Brücken zeigen schwerwiegende Alterserscheinungen, die öffentliche Hand muss sich mit einer zunehmenden Anzahl sanierungsbedürftiger Strukturen befassen. Längst ist effizienter Ressourceneinsatz nicht mehr nur ideelle Maxime, sondern notwendiges Handlungsprinzip. Rd. 12 % der Fernstraßenbrücken in Deutschland sind laut aktuellen Studien sanierungsbedürftig. Wo Sanierung und Ersatzneubau nicht unmittelbar möglich sind, sind die Inspektion und fortlaufende Überwachung von Brücken für die Verkehrssicherheit essentiell. Doch solche Bauwerksuntersuchungen erfolgen noch immer oft händisch und unter Einsatz von Hubarbeitsbühnen. Die vollständige Zustandsdokumentation einer einzelnen Brücke beansprucht viele Stunden oder gar Tage. Zudem ist im Regelfall die Vollsperrung der Brücke notwendig.

Einen effizienteren Weg bietet der Einsatz eines unbemannten Luftfahrzeugs (englisch: unmanned aerial vehicle, kurz UAV), oft auch "Flugdrohne" genannt. Denn mithilfe der Fluggeräte lässt sich von jeder Brücke ein exaktes, digitales 3D-Modell ohne großen Zeitaufwand erstellen. Für solche Projekte sei der Oktokopter Falcon 8+ von Topcon ideal. Seine besondere Bauweise gewähre ein freies Blickfeld nach oben sowie nach unten – was gerade zur Beurteilung der Brückenunterseite unerlässlich ist. Zudem arbeitet das System mit zwei SD-Speicherkarten; eine befindet sich in der Kamera, die andere erfasst Positions- und Flugdaten. Aber das Herzstück ist das dahinterstehende Software-Paket. Denn der Schlüssel zum Erfolg ist die effiziente, zielorientierte und vollständige Nutzung der erfassten Daten.

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Punktwolken wie diese sind beim Brückenmonitoring unerlässlich. Mit einer entsprechenden Totalstation lässt sich eine Brücke nahezu automatisch überwachen. ABB: Topcon Positioning

Zu diesem Zweck bietet Topcon die Software Magnet Inspect, mit der die Verwaltung selbst umfangreicher Datensammlungen gelingt. Speziell auf den Falcon 8+ und die Datenverarbeitungs-Software ContextCapture zugeschnitten und leicht bedienbar ermögliche die Software von Topcon einen durchgängigen, schlanken Workflow. Georeferenzierte Prüfbilder lassen sich direkt im 3D-Modell sichten, beschriften und in den Prüfbericht einfügen. Dieses Leistungspaket begleitet die Kunden von Topcon vom Flugdrohnen-Einsatz bis zur finalen Berichtserstellung. Zeigt eine Inspektion Sanierungsbedarf, doch keinen sofortigen Handlungszwang an, kann eine Totalstation das Bauwerk selbstständig und automatisch überwachen. Topcon nutzt für solche Bauwerksüberwachungen das Soft- und Hardware-Paket Delta. Dieses stellt in Echtzeit Veränderungen des Zustands oder der Standfähigkeit fest, wodurch ein effizienteres Risiko-Management möglich wird. Folgt schließlich die Sanierung, sind die nötigen Informationen direkt und detailgenau verfügbar.

Beim Brückenneubau ist die Lage eine völlig andere. Hier ist die Digitalisierung weiter fortgeschritten als in den übrigen Segmenten der Bauwirtschaft. Neue Brücken sind intelligente Bauwerke; schon beim Bau wird die entsprechende Sensorik installiert, die kontinuierlich alle relevanten Daten zu Verschleiß, Belastung, Witterungseinwirkung u. ä. erfasst. Die zur Dauerüberwachung eingesetzte Software prüft zudem fortwährend, ob der Brückenverkehr wegen akuter Sicherheitsrisiken wie starkem Wind eingeschränkt oder eingestellt werden muss.

Branchenspezialist Topcon war auch am Bau des schottischen Prestigeprojekts Queensferry Crossing beteiligt. Echtzeit-Sensoren überwachen die 2,7 km lange Brücke über den Meeresarm Firth of Forth und ermöglichen so die akkurate Spiegelung der Brücke als digitalen Zwilling. Neben der Struktursicherung wird das Modell auch herangezogen für Prognosen zum künftigen Zustand der Brücke herangezogen.

Topcon hat nach eigener Aussage erkannt, dass man mit altbewährten Verfahren den Aufgaben der Zukunft nicht gerecht werden kann. Gerade bei Infrastrukturprojekten müssten neue Wege beschritten werden. Ein dahingehender Bewusstseinswandel sei auf der diesjährigen bauma deutlich spürbar gewesen, so das Unternehmen. Das große Interesse an innovativen Lösungen habe sich auch an den zahlreichen und konkrete Besucherfragen am Messestand von Topcon gezeigt. Als Experte für durchgängige Prozesse und effiziente Lösungen sei das Unternehmen für seine Kunden ein kompetenter Anbieter und verlässlicher Partner.

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