Erfassung und Behandlung

Grüngut als Brennstoff in Heizwerken nutzbar machen

Nentzelsrode (ABZ). – lm Landkreis Nordhausen wird Grüngut privater Haushalte durch die Südharzwerke (SHW) an zwölf Sammelstellen gesammelt, die gemeinsam von den SHW und der jeweiligen Kommune, in der die Sammelstelle liegt, betrieben werden. Zusätzlich wird über Grünabfallentsorgungstouren an verschiedenen Haltepunkten entweder zwei- bis dreimal jährlich kostenfrei Grüngut angenommen. Die Grüngutmenge im Jahr 2018 zur Verarbeitung am Standort Nentzelsrode betrug insgesamt 5860 t und stammt aus Grünabfallentsorgungstouren und kommunalen und gewerblichen Anlieferungen.

Bislang wurde das gesammelte Grüngut vollständig einer Kompostierung unterzogen. Künftig ist jedoch geplant, ein Teil des Grünguts so aufzubereiten, dass es als Brennstofffraktion in Heizwerken verwendet werden kann. Hierfür lieferte die Zemmler Siebanlagen GmbH den Südharzwerken die Doppeltrommel-Siebanlage MS5200. Die Maschine mit einer Siebleistung von bis zu 150 m³/h wurde nach Kundenwunsch ausgestattet. Generell verfügen alle dieselhydraulischen Maschinen von Zemmler über einen Cat-Motor, welcher die Vorschriften der EU Stage V erfüllt. Zusätzlich wurde diese Maschine mit verlängerten Bändern an der Mittelfraktion und Grobfraktion, einem Wetterschutzdach, hydraulischen Stützfüßen, vier Arbeitsscheinwerfern und Profilgurt für den Bandaufgeber ausgestattet. Über die Fernbedienung werden die hydraulischen Stützen ausgefahren, die Arbeitsscheinwerfer eingeschaltet und auch die Bänder ausgeklappt.

Auf Wunsch wurde die Maschine außerdem mit einem 20-Milimeter-Außensieb versehen. Aufgrund des Aufbaus der Doppeltrommel wird daher eine Zwischenfraktion von 20 bis 150 mm erzeugt. Der Prozessablauf der Behandlung von Grüngut von der Annahme über die Aufbereitung bis zur Verwertung ist wie folgt geplant. Die Aufbereitung des Grünguts findet ausschließlich am Standort Nentzelsrode statt, sodass das Material der dezentralen Sammelstellen unzerkleinert für die Aufbereitung nach dorthin transportiert wird. Das gesammelte Grüngut soll zunächst auf 150 mm geschreddert und anschließend für zwei bis sechs Wochen zur biologischen Trocknung aufgesetzt werden. Die durch Selbsterhitzung des Materials erfolgende Trocknung erleichtert die darauffolgende Absiebung des Grünguts.

Diese soll mit dem Doppeltrommelsieb der Firma Zemmler durchgeführt werden, wobei drei Fraktionen erzeugt werden, ein Unterkorn (< 20 mm), ein Mittelkorn (20 bis 150 mm) und ein Überkorn (> 150 mm). Das Überkorn soll zum Schreddern dem frischen Grüngut wieder beigemischt werden. Das Unterkorn soll entweder als Strukturmaterial dem Gärrest aus der Biogutvergärung zur lntensivrotte beigemischt oder zu einer mindestens sechswöchigen Rotte als Grüngutmiete aufgesetzt werden.

Während der Rottezeit erfolgt die geforderte Hygienisierung. Dabei sollen ein mindestens einmaliges Umsetzen, Kontrollen der Temperatur und Feuchte sowie eine Chargendokumentation stattfinden.

Nach der Rottezeit soll eine weitere Absiebung mit einem Trommelsieb erfolgen, bei der das Material < 10 mm den Prozess als Gütekompost verlässt und das Material > 10 mm wieder der Rotte zugemischt wird. Das Mittelkorn wird den Grüngut-Brennstoff darstellen, der zur Verwertung abgegeben wird. Die Verbrennung erfolgt im neu errichteten Heizwerk im Zentrum Nordhausens.

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