Europas größtes kommunales Dämmprojekt
Holz-Stroh-Module seriell gefertigt
Vor Kurzem wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Der zuständige Beigeordnete Michael Jehn: "Der Dämmstoff Stroh bietet gleich mehrere Vorteile: die Herstellung erfolgt vollkommen schadstofffrei, CO2 wird dauerhaft gespeichert und die Entsorgung zum Ende der Nutzbarkeit ist unkompliziert und günstig."
Der Lieferant dieser Module, die Lorenz GmbH aus Taucha, bezeichnet ihre Fertigbau- und Dämmsysteme aus Holz und Stroh als echte "CO2-Tresore" (Rainer Schmidt, Geschäftsführer Lorenz). 2022 wurden über ein Drittel aller projektweisen Baustroh-Überprüfungen in Deutschland von der Lorenz GmbH beantragt, darunter das größte kommunal vergebene Dämmprojekt in Oberhausen mit einem bisher verarbeiteten Umfang von 1500 m² LORENZ DD-Modulen.
Mit Abschluss der Dämmmaßnahme werden rund 183 t CO2 in den Module gespeichert sein. Wie alle regenerativen Dämmstoffe bindet Stroh schon während seiner Entstehung das Treibhausgas aus der Atmosphäre in den Baukörper. Die Dämmwirkung steht dem in nichts nach: Eine firmeninterne Beispielsrechnung führt aus, dass eine, mit dem Lorenz-DD34 Modul gedämmte Stahlbeton-Wand einen Wärmedämmwert (U-Wert) von rund 0,12 W/(m²K) erreicht. Damit liegt der Wert innerhalb des Passivhaus-Standards. Besonders nachhaltig wirkt sich der sommerliche Hitzeschutz aus, den Stroh als einziger Dämmstoff durch Eigenschaften wie seine Wärmespeicherkapazität und Amplitudendämpfung erreicht. Stroh ist in der Lage, aufgenommene Wärme zeitversetzt weiter zu geben, weshalb man von Phasenverschiebung spricht.
Je nach Bautiefe der LORENZ DD-Module variiert dieser Wärmetransfer um Stunden. Die bauliche Wahl fiel seitens der ausführenden Zimmerei schnell auf die LORENZ-Module, weil "kein anderer Anbieter in Deutschland Strohbauelemente in diesen Mengen bereitstellen kann", so Herbert Schmitz, Prokurist der Firma Schmitz-Bedachung Zimmerei GmbH. Man könne mit diesen "sauber, schnell und einfach montieren". Die Lehrschwimmbäder werden im Rahmen des "DISKO"-Projektes saniert. "DISKO" steht für "Digitalisierung als Schlüssel zum Klimaschutz – intelligentes Energiemanagement von Lehrschwimmbädern – Das Oberhausener Modell" und umfasst neben der Strohdämmung auch weitere Maßnahmen, wie das Energiemanagement und den Heizanlagentausch. Mit der Prämisse, nach der Sanierung "jährlich Hunderttausende Euro Energiekosten zu sparen", sollen laut Oberbürgermeister Daniel Schranz zudem künftig deutlich weniger CO2 ausgestoßen werden. Nach der Fertigstellung der energetischen Sanierungen wird sich die Einsparung laut Jehn auf rund 6,6 Millionen kWh/a belaufen. Dies entspricht einer Einsparung von rund 8 % am Gesamtverbrauch der Stadt Oberhausen.
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