Festung Marienberg in Würzburg
Nachhaltigen Beton "eingeflogen"
Die Herausforderung bei der Betonage bestand darin, den Transportbeton an den Einsatzort zu bringen. Die Festungsmauer stellte dabei ein Hindernis auf dem Betonzulieferweg dar.
"Die Mauer hat zwar Tore. Diese sind jedoch zu eng für die Durchfahrt des Betonmischers. Also musste ein besonderes Logistik- und Sicherheitskonzept her", erläutert Guido Meyer von Heidelberg Materials, der die Logistik vor Ort koordinierte. Die Lösung: Der Beton musste "eingeflogen" werden.
Zunächst hievte ein Autokran die leere Betonmischtrommel vom Lkw über die rund 12 m hohe Mauer ins Innere der Festungsanlage.
Während des Schwenkmanövers fuhr der zuvor entladene Lkw durch das Festungstor und nahm im Inneren die Mischtrommel wieder auf. Nach diesem Manöver machte der Autokran einer Autobetonpumpe Platz, die den Mischtrommelbehälter, über die Mauer hinweg, befüllte.
Die anschließenden 300 m innerhalb der Festungsmauer konnten dann vom wieder zusammengesetzten Fahrmischer zurückgelegt werden, bis zur zweiten Pumpe, die den Beton über eine zweite Festungsmauer schließlich direkt zum Verarbeitungsort leitete.
"Da wir während des gesamten Vorgangs immer wieder mit Festungsbesuchern rechnen mussten, waren besondere Vorsichtsmaßnahmen gefordert, etwa Absperrungen um die Fahrzeuge, besonders im Schwenkbereich des Krans", berichtet Guido Meyer von Heidelber Materials.
Der eingesetzte Beton EcoCrete 50 R entspricht nach Herstellerangaben höchsten Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien.
So lässt sich mit diesem nachhaltigen Beton der CO2-Fußabdruck, gemessen am Branchenreferenzwert, um die Hälfte reduzieren; unter anderem durch die Verwendung eines CO2-optimierten Zements. Zusätzlich hat die eingesetzte EcoCrete-Variante einen Recyclingmaterial-Anteil von rund 30 % und ist selbst vollständig recycelbar.
Insgesamt wurden bis Ende 2022 rund 500 m³ eingebaut.
Die Festung Marienberg in Würzburg ist im Laufe der Jahrhunderte zum Wahrzeichen der Region geworden. Damit dies so bleibt, entschloss sich der Freistaat Bayern, das Baudenkmal bis Ende 2030 mit etwa 230 Millionen Euro zu sanieren und zum neuen Museum für Franken umzubauen.