Flexible und automatische Sonnenschutzfassade
Ausrichtung erfolgt selbstständig
Schwäbisch Gmünd (ABZ). – Bei der Gestaltung des Kundenzentrums in Schwäbisch Gmünd vertraute die Robert Bosch Automotive Steering GmbH bei der Fassade auf eine multifunktionale Lamellen-Lösung von Colt International, die sich automatisch auf vielfältige Weise nach Wind und Wetter ausrichtet. Das Kundenzentrum der Robert Bosch Automotive Steering GmbH besteht aus zwei sanft geschwungenen, vier- beziehungsweise sechsgeschossigen Gebäuden, die je nach Sonnenstand unterschiedlichen Lichtsituationen ausgesetzt sind – und die sich zum Teil auch gegenseitig verschatten. Die Klimatisierung der Gebäude und der Lichteinfall sollten über die Fassade gesteuert werden können.
Bosch entschied sich für die von den Colt-Experten empfohlene Lösung aus Shadometall-Lamellen und der SolTronic-III-Steuerung. Anhand einer Vielzahl von Parametern kann das System flexibel ausgesteuert werden. 3700 m² Lamellen wurden beweglich montiert, weitere 1100 m² sind starr befestigt.
Eingesetzt wurden 1910 Shadometall-Lamellen, jede zwischen 3,5 und 4 m lang und jeweils knapp 70 cm breit. Jede der Lamellen ist mehrmals um 90° hin und her abgeknickt, sodass sich eine mäandernde Form der einzelnen Elemente ergibt. Auf diese Weise entsteht der Eindruck einer stetig wechselnden Rhythmisierung der Fassade, wenn die Lamellen ihre Position verändern. Bis zu sechs Metalllamellen sind miteinander gekoppelt und können um ihre vertikale Achse um 110° bewegt werden. Die Sonnenschutzlamellen sind gelocht und bestehen aus pulverbeschichteten beziehungsweise aus eloxierten Aluminiumblechen. Bei der Konstruktion der Fassade wurde großes Augenmerk darauf gelegt, dass sie möglichst wartungsfrei und geräuscharm ist.
Ein zentraler Sensor erfasst in einem Bereich von 360° die Außenhelligkeit und regelt anhand eines eingestellten Grenzwertes die Nachführung der Lamellen unter Berücksichtigung des aktuellen Sonnenstandes. So wird gewährleistet, dass soviel Tageslicht wie möglich in die Innenräume gelangt, ohne dass direktes Sonnenlicht einfällt. Die Mitarbeiter haben also stets gute Lichtverhältnisse in ihren Büros.
Zusätzlich zu der Helligkeitssteuerung prüft eine Verschattungsautomatik, ob Fenster durch umliegende Bebauung oder durch eigene Gebäudeteile verschattet werden. Ist dies der Fall, stellen sich die Lamellen automatisch auf die Parkposition. In dieser gelangt besonders viel Licht in die Räume.
Eine ebenfalls zur "Soltronic-III"-Steuerung gehörende Wetterstation misst die Außentemperatur und steuert die Thermoautomatik an. Sie ist grundsätzlich durch einen Zeitschaltplan freigegeben und wird tätig, wenn bestimmte Temperaturwerte über- oder unterschritten werden. In der Winterperiode wird so das Auskühlen des Gebäudes verhindert (Lamellen geschlossen), in der Sommerperiode wird es unterstützt (Lamellen geöffnet). Die Wetterstation steuert auch den Schutz vor der Witterung. Die Wetterzentrale misst die Windgeschwindigkeit und den Niederschlag, die Vereisungsgefahr wird aus der aktuellen Außentemperatur und dem aktuellen Niederschlag berechnet. Wenn bestimmte Parameter erreicht sind, fährt die Sonnenschutzeinrichtung in eine Schutzposition.
Im Falle eines Feuers werden die Lamellen außerdem automatisch in eine Zwangsstellung gefahren. Dafür sorgt die Verbindung mit einer Brandmeldeanlage. Auch für die Außenverkleidung des für 818 Fahrzeuge ausgelegten Mitarbeiter-Parkhauses kam Colt zum Zug. Hier wurden starre Fassadenelemente senkrecht montiert. Sie überspannen jeweils mindestens zwei Stockwerke des insgesamt sechsgeschossigen Gebäudes. 4600 m² Fassade wurden auf diese Weise abgedeckt, für weitere 280 m² wurde eine Streckmetallfassade verbaut.
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