Glasfaser-Bewehrung

Neue Fertiggaragensind 30 Prozent leichter

Solidian Betonfertigteile
Die Fertiggarage aus Textilbeton ist etwa 30 % leichter als Modelle aus normalem Stahlbeton. So kann ein normaler Lkw zwei Fertiggaragen anstelle von einer Garage laden. Foto: solidian

Albstadt (ABZ). – Konstrukteure des Spezialisten für Glasfaser-Bewehrung solidian und des Fertigteilherstellers Beton Kemmler haben eine Fertiggarage entwickelt, die durch den Einsatz von Textilbeton rd. 30 % weniger wiegt. Das teilt die Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg mit. Diese Weltneuheit spare nicht nur Material und schone Ressourcen, sie halbiere auch den Lieferverkehr. Denn von diesen Garagen könne ein Lkw nicht nur eine, sondern zwei transportieren. Weitere Vorteile: Der Garagenbesitzer könne sich dank der dünneren Wände über mehr Nutzraum freuen, und die Glasfasern im Innern könnten im Gegensatz zu Stahl nicht rosten.

Das "Herzstück" beim Bau des Garagenkörpers bilde eine neuartige Materialkombination aus epoxidharzgetränkten Glasfasergelegen sowie Glasfaserstäben von solidian. "Damit können flexible Einzelgaragenmodule erstellt werden, die sich zu Doppel- oder Großraumgaragen für unterschiedliche Zielgruppen und Einsatzzwecke nutzen lassen", sagt Martin Heimrich, Geschäftsführer von Beton Kemmler GmbH. "Die Elemente werden dabei aus einem Guss hergestellt, so dass Wände und Decken zusammenhängend und fugenlos in einem Stück miteinander verbunden sind", so Heimrich weiter. Die Gewichteinsparung sei enorm: Die Garage aus Textilbeton wiege zwischen 10 und 11,5 t und sei somit rd. 30 % leichter als ein Modell aus normalem Stahlbeton, die etwa 14 bis 16 t wiege. Da ein Lkw nur knapp 23 t zuladen darf, kann er von Garagen aus Textilbeton zwei transportieren, von Garagen aus Stahlbeton dagegen nur eine. Der Grund für das geringere Gewicht: Damit nichts an den Stahlkern dringen kann, ist bei Stahlbeton eine hohe Deckung mit Beton erforderlich. Das macht die Garage unweigerlich schwer – und erschwert im wahrsten Sinne des Wortes auch den Transport. Bei Textilbeton dagegen sind deutlich dünnere Bauteile möglich, denn er korrodiert nicht. "Das vergrößert den Nutzraum und zudem wird Beton eingespart. Sanierungen von möglichen Korrosionsschäden entfallen", betont Dr. Christian Kulas, Geschäftsführer von solidian.

Bei den neuen Garagen werden deutlich weniger Ressourcen verbraucht. Und da beim Transport nun weniger Masse bewegt wird – bzw. der Lkw effizienter genutzt werden kann, wenn er mit zwei Garagen anstelle von nur einer transportiert – verringern sich auch der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen. "Wir haben den Herstellungsprozess außerdem sehr effektiv gestaltet, da die einzelnen Bewehrungsmatten bereits bei der Textilherstellung geformt und auf Maß geschnitten werden", erklärt Kulas. So könne der vollständige Bewehrungskorb in kurzer Zeit in die Schalung gehoben und mit der Betonage begonnen werden. Im Vergleich zu konventionellem Betonstahl weisen die nicht-metallischen Bewehrungsgitter eine sechs Mal höhere Zugfestigkeit auf, was laut Kulas Analysen des Instituts für Massivbau der RWTH Aachen belegen. "Sie zeigen, dass auch großformatige Bauwerke mit komplexem Tragverhalten auf hohem Sicherheitsniveau mit Textilbeton umgesetzt werden können", meint Kulas. Eine Auswahl von Textilgaragen habe bereits die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erhalten.

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