Handwerk-Interviews mit 700 Verarbeitern
Interessiert an Nachhaltigkeit
Das Ergebnis der Befragung von Dachdeckern, Trockenbauern, Malern, Fenster- und Türenbauern: 55 Prozent der befragten Handwerker würden ein zunehmendes Interesse ihrer Kunden an nachhaltigen Produkten registrieren. Drei Viertel der Handwerker hätten angegeben, ihre Kunden aktiv auf nachhaltige Lösungen hinzuweisen, sofern es solche Lösungen gäbe und diese lieferbar seien.
Für die Marktforschung wertvolle Antworten habe Heinze auch auf die Frage bekommen, welche Hilfen und Materialien – zum Beispiel Argumente, Nachweise, Kennzeichnungen, Displays – nötig seien, um nachhaltige Produkte besser verkaufen beziehungsweise vertreten zu können. Die Ergebnisse sind in der Handwerkerstudie für jedes einzelne Gewerk aufbereitet und nachlesbar. Statistische Daten geben zudem Aufschluss darüber, ob sich die Kundenberatung zum Thema Nachhaltigkeit regional unterscheidet. Außerdem seien Einflüsse wie etwa die Art des Auftraggebers und der Baumaßnahme (Neubau oder Sanierung) sowie die Größe des beratenden Handwerksbetriebs untersucht worden.
Zum Thema Digitalisierung gaben die Befragten ebenfalls Auskunft. Im Mittelpunkt stand dabei die Häufigkeit der Nutzung mobiler Endgeräte, um beispielsweise im Rahmen der Kundenberatung Produkte oder Lösungen zu visualisieren, Lagerbestände oder Produktverfügbarkeiten abzufragen, Produkte von unterwegs zu bestellen oder Social-Media-Kanäle zur Vermarktung des eigenen Betriebs zu nutzen. Auch der Einsatz von Videokonferenzprogrammen, großen Bildschirmen sowie VR-Brillen und Apps zur Kundeninformation wurde analysiert. Die Ergebnisse wurden auch hier für jede einzelne Verarbeiter-Gruppe ausgewertet und in der Studie dokumentiert.
"Wir stehen zurzeit an einem Wendepunkt", fasst Thomas Wagner, Leiter der Heinze Marktforschung, die aktuelle Situation in der Baubranche zusammen. "Zum einen messen wir immer wieder den Wunsch nach nachhaltigen Lösungen. Zum anderen herrscht aber gleichzeitig die Meinung, dass die Investoren – aufgrund der Inflation – eher sparen und auf Standardprodukte setzen", beschreibt Wagner die Gegebenheiten. Dies verunsichere Geschäftsführer und Marketingleiter in der Baustoffindustrie. Der Marktforscher glaubt, dass die die gleichen Entscheider wissen sollten, wie sie die Verarbeiter digital richtig bedienten und erreichen könnten.