Haus-in-Haus-Konzept

Heimisches Fichtenholz für Kindermuseum verwendet

Berlin (ABZ). – Die "ANOHA" wird die Kinderwelt des Jüdischen Museums in Berlin. Sie ist eine moderne Interpretation der Arche Noah, entworfen vom US-amerikanischen Büro Olson Kundig, planerisch umgesetzt vom Berliner Architekturbüro Engelbrecht. Das Unternehmen Rubner Holzbau verantwortete die Planung und werksseitige Vorfertigung aller Bauteile. Auch Transport und Montage lagen im Verantwortungsbereich des Spezialisten für Ingenieurholzbau.
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Die runde Arche "ANOHA", die als Haus-in-Haus-Konzept umgesetzt wurde, bietet den Architekten zufolge einen weichen Kontrapunkt zur 1963 errichteten geradlinigen Blumengroßmarkthalle. Diese ist in Skelettbauweise aus Stahlbeton entstanden.

Das Kindermuseum entsteht in einer ehemaligen Blumengroßmarkthalle. Herzstück der neuen Kinderwelt ist ein einstöckiger Bau, der ringförmig frei im Raum steht.

Bei der Realisierung dieses Projektes legten die Verantwortlichen viel Wert auf Nachhaltigkeit. Der Bau ist CO2-neutral. Sowohl die Tragkonstruktion, die Wände und Decken als auch der Boden wurden aus heimischem Fichtenholz gefertigt. Für die Inneneinrichtung nutzten die Ausführenden zusätzlich durables Buchenholz. 20 gekrümmte Brettschichtholz-Träger mit engen Biegeradien von 5,5 m bilden die innere Arche und die Tragkonstruktion für die gedämmten, trapezförmigen und rechteckigen Holzdachelemente. Gleiches gilt für die vorgefertigten Sonderwandelemente. Dabei dienen 140 Sekundärachsen zur Befestigung der Leistenschalung. Die Wandflächen beplankten die Mitarbeiter, ähnlich wie beim Schiffsbau, mit horizontal angeordneten Brettstrukturen.

Der Ausstellungsraum ist aus einer Holz-Rippen-Konstruktion entstanden und grenzt unter anderem an Workshop-Räume und ein Foyer mit Garderobe. Die runde Arche, die als Haus-in-Haus-Konzept umgesetzt wurde, bietet den Architekten zufolge einen weichen Kontrapunkt zu der 1963 errichteten geradlinigen Blumengroßmarkthalle in Skelettbauweise aus Stahlbeton.

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20 gekrümmte Brettschichtholz-Träger mit engen Biegeradien von 5,5 m bilden die innere Arche und die Tragkonstruktion für die gedämmten, trapezförmigen und rechteckigen Holzdachelemente. Fotos: Hufton & Crow/Yves Sucksdorff

Auch beim Licht- und Lüftungskonzept setzten die Projektverantwortlichen auf natürliche und ökologische Konzepte. So wurde das Volumen der ehemaligen Blumengroßmarkthalle als wesentlicher Bestandteil der Klimalösung genutzt. Auf eine maschinelle, energieintensive Lüftung konnten die Ausführenden damit weitestgehend verzichten und ein Konzept für die natürliche Be- und Entlüftung entwickeln. Eine Fußbodenheizung sorgt für Wärme, wobei die Halle als Pufferzone fungiert. Die thermischen Abpufferungen wirken sich vorteilhaft auf die Klimabilanz aus. Zudem fällt viel natürliches Licht durch das große ringförmige Oberlicht, und durch die LED-Beleuchtung wird wenig Strom verbraucht.

Der Überlieferung nach war die Arche ein imposantes Boot, mit dem Noah seine Familie und alle Tierarten vor einer Sintflut rettete. Auch die erzählerische Gestaltung der Architekten aus Seattle lädt Besucher ab drei Jahren ein, in Gesellschaft von 150 fantasievollen Tierskulpturen an Werkbank, Wasserstrecke oder im Bereich "Erzähl von (d)einer besseren Welt" die Geschichte der Sintflut, der rettenden Arche und des Neubeginns nachzuspielen. Die Arche in Holzbauweise soll ein interaktiver Ort zum Entdecken, Erforschen und Spielen sein.

Gefördert wird dieser von der "Heinz und Heide Dürr-Stiftung". Das Konzept des Kindermuseums folgt dem Early-Excellence-Ansatz. Dabei liegt die Förderung und Bildung von Kindern im Vorschulalter im Fokus.

Die Kinderwelt "ANOHA" soll voraussichtlich im November 2020 öffnen.

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