Herzstück für 250 Fahrzeugeinheiten
Bauschuttrecycler investiert in moderne Kfz-Werkstatt
Das Gebäude selbst soll mit Geothermie bis in 140 m Tiefe an 16 Punkten und einer mehr als 250 kWp-PV-Anlage im KfW-Effizienzstandard 55 versorgt werden. Zudem seien Wände und Bodenplatte mit R-Beton der Typklasse 2 gebaut, was das Vorhaben insgesamt landesweit einmalig mache. Bei Letzterer besteht der Beton zu 30 % aus recyceltem Bauschutt und nicht nur wie beim Typ 1 zu 10 %, betont Feess. Dadurch schone er mehr die natürlichen Ressourcen und mache das zirkuläre Bauen wirtschaftlicher. Aktuell werden bundesweit noch gut 95 % allen R-Betons mit der Typ 1-Zuschlagquote hergestellt, weil Architekten, Investoren und Bauherren es nicht besser wissen, so das Unternehmen. Feess komme jedoch wegen seiner beharrlichen Aufklärungsarbeit bei seinen 20 belieferten Betonwerken auf eine Typ 2-Quote von 75 %.
"Unsere versiegelte und gedämmte Bodenplatte ist mittels Geothermie und Wärmepumpe beheizt, was für die Kfz-Mechaniker gelenkschonend ist und mehr Komfort bedeutet", erläutert Geschäftsführer Walter Feess, zumal die Technik im Sommer auch kühle. Der 68-Jährige hatte eigenen Angaben zufolge vier Jahre an sämtlichen Details des Neubaus geplant und getüftelt. So seien die Wartungsstraßen sowohl längs untertunnelt, um bequem von unten arbeiten zu können, etwa beim Ölwechsel, als auch je mit vier hydraulischen Hebern versehen, die ganze Lastzüge bis zu 2 m hochfahren können, etwa für Reifenwechsel oder Schweißarbeiten.
Die Halle wie auch die 1500 m² große und mit R-Beton betonierte Außenfläche, wo bis zu 15 Fahrzeuge fertig oder zur Reparatur abgestellt werden können, sind komplett versiegelt und sämtliche Fugen mit Spezialkleber abgedichtet, die Säure-resistent sind und nicht verätzen, betont Feess. Die Lkw- und Pkw-Portal-Waschanlage innen für die Intensivreinigung und ein Waschplatz außen für das reine Schmutz-Entfernen, arbeiten laut dem Bauschuttrecycler zu 95 % mit Regenwasser, das auf dem Betriebsareal niedergeht und in Zisternen mit 200.000 l Fassungsvermögen im Kreislauf gehalten wird.
Insgesamt werden auf dem Gelände rund 250 Fahrzeugeinheiten wie Lkw, Transporter, Hänger, Auflieger oder Pkw regelmäßig repariert, gewaschen und gereinigt, wobei die Baumaschinen wegen ihrer höheren Belastung und ihrer rund 500 Anbaugeräte wie Rüttler, Fräse oder Separator (Sieb) deutlich wartungsintensiver sind. Die alte Halle in Grün soll künftig ausschließlich als Schweißerei und Lackiererei genutzt werden, in der nochmals drei bis fünf Fachkräfte arbeiten. Kürzlich feierte die Unternehmerfamilie mit 200 geladenen Gästen die Inbetriebnahme der neuen Werkstatt. Den Bau hatte Feess nach seinen Vorgaben schlüsselfertig an einen Industriedienstleister vergeben und parallel selbst permanent in Details nachjustiert. Walter Feess: "Das Jahrhundertbauwerk hat mich vermutlich zwei, drei Lebensjahre gekostet, war als Meilenstein in der Firmengeschichte aber geradezu zwingend."
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