Holcim
Trotz gestiegenem Zementabsatz weniger Gewinn
JONA/SCHWEIZ (dpa). - Auf dem Weg zur Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge muss der Schweizer Zementkonzern Holcim trotz steigender Nachfrage und eines Sparprogramms Gewinneinbußen hinnehmen. Ein wichtiger Grund ist die anhaltende Stärke des Schweizer Franken. Der Umsatz fiel im ersten Quartal um rund 5 % auf 4,09 Mrd. Franken (3,35 Mrd. Euro), wie der Baustoffhersteller vor kurzem mitteilte.Ohne Währungseffekte wäre der Gewinn um knapp 8 % angestiegen. Der Betriebsgewinn des HeidelbergCement-Konkurrenten kletterte um 9,3 % auf 295 Mio. Franken. Im Jahresvergleich sank der Überschuss aufgrund eines Sondereffekts deutlich, da im Vorjahr ein Anteil von 25 % an Cement Australia verkauft wurde. Unter dem Strich stand der den Aktionären zurechenbare Gewinn bei 80 Mio. Franken – ein Minus von 57,5 %. 2014 will Holcim den Zementabsatz in allen Regionen weiter steigern. Der Betriebsgewinn soll ebenfalls zulegen. Zugleich sollen sich die Margen durch die weitere Umsetzung des Sparprogramms verbessern. Zur Fusion mit Lafarge teilte Holcim keinen neuen Stand mit. Die aktuelle Nummer eins aus der Schweiz und die Nummer zwei aus Frankreich hatten Anfang April bekanntgegeben, durch einen Zusammenschluss ihre Vormachtstellung auf dem boomenden Weltmarkt für Zement sichern zu wollen. Der Deal soll im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden. Mehrere Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Die geplante Fusion beschäftigt derzeit auch die Justiz.Grund sei ein möglicher Insiderhandel, hieß es in Medienberichten. Am Tag der Einigung über die Fusion notierte die Holcim-Aktie zeitweise 7,3 % im Plus. Im Vorfeld der Bekanntmachung könnten Insider ihr Wissen für Börsengeschäfte missbraucht haben. Holcim äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Die Staatsanwaltschaft bestätigte der Schweizer Nachrichtenagentur dpa, dass sie in der Angelegenheit prüft, "ob die Voraussetzungen für die Eröffnung einer Untersuchung gegeben sind".
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