Internationales Know-how in familiärer Atmosphäre

Fachtagung Abbruch soll europäischer werden

von:

Robert BACHMANN

Fachtagungen und Kongresse
Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbandes, und Marcel Schröder, Ressortleiter "Ausbildung", begrüßen die Teilnehmer und Aussteller der 19. Fachtagung Abbruch und Rückbau. Fotos: Bachmann
Fachtagungen und Kongresse
Ebenfalls als Redner und Ehrengast auf der Tagung vertreten: der ursprüngliche Initiator der Veranstaltung, Dr. Dietrich Korth (Asco GmbH).
Fachtagungen und Kongresse
Mehr als 620 Teilnehmer fanden 2013 den Weg zur Fachtagung. Darunter auch 40 Gäste sowie zwei Referenten aus dem Ausland.

BERLIN - Europas größte Veranstaltung dieser Art ist sie bereits. In Deutschland längst ein Selbstläufer soll der beliebte Branchentreff nun jedoch auch inhaltlich auf ein europäisches Niveau gehoben werden. Noch immer in Berlin, jedoch in neuem Veranstaltungsort freuten sich Veranstalter und Gäste zur diesjährigen Fach-tagung Abbruch und Rückbau am 15. und 16. März daher über eine erneut gelungene Veranstaltung, die mehr und mehr auch im europäischen Umland regen Zuspruch findet.

"Es ist wieder ein sehr erfreulicher Anblick, hier oben zu stehen und die gut gefüllten Zuhörerreihen zu sehen", begrüßt Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbandes, die Gäste der mittlerweile 19. Auflage der Fachtagung Abbruch und Rückbau. Dass die Tagung in diesem Jahr nicht wie gewohnt im Hotel Berlin am Lützowplatz, sondern im Hotel Intercontinental an der Budapester Straße stattfand, ist der schieren Masse an Gästen und Ausstellern geschuldet, welche auch unter der Federführung des Deutschen Abbruchverbandes seit 2011 immer mehr anwächst. Insgesamt 620 Teilnehmer konnten die Veranstalter in diesem Jahr verzeichnen, was in etwa der Rekordmarke aus dem Vorjahr entspricht. Hinzu kommen 79 Firmen, die ihre Dienstleistungen und Produkte in der begleitenden Ausstellung präsentierten. Beides gerade in einem bauma-Jahr keine Selbstverständlichkeit, wie Pocha in seiner Begrüßung betont.

Moderiert von Kerstin-Stromberg Mallmann wurden am Freitag und Samstag insgesamt 20 Referate gehalten. Von Praxisberichten zu außergewöhnlichen Abbruchprojekten und -verfahren über Bereiche wie Arbeitssicherheit, Umweltschutz und rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu einem der zentralen Zukunftsthemen der Branche, dem Rückbau kerntechnischer Anlagen, standen dabei eine Vielzahl an wichtigen und aktuellen Punkten auf dem Tagungsprogramm. Dazu gehörte auch die Frage nach qualitativ hochwertigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb der Abbruchbranche, dem sich im ersten Vortrag der Veranstaltung unter anderem Marcel Schröder, Ressortleiter "Ausbildung" beim Abbruchverband, widmete. Neben einer Ausweitung des Themenfeldes innerhalb der akademischen Lehre warb der Verband dabei auch für die Berufsausbildung "Bauwerksmechaniker/in für Abbruch und Betontrenntechnik". Auch auf der bauma im April, zu der sich der Deutsche Abbruchverband auf der Freifläche präsentieren wird, soll dies einen der Schwerpunkte des Messeauftritts bilden.

Als Veranstalter der Fachtagung Abbruch und Rückbau zeichnet der Deutsche Abbruchverband nun seit 2011 verantwortlich. Ursprünglich ins Leben gerufen und über 16 Jahre erfolgreich geleitet wurde die Veranstaltung von Dr. Dietrich Korth, Geschäftsführer der Asco GmbH. Nach Beendigung der deutschen Teilung sah Korth die Notwendigkeit, die vorhandenen Wissensstände in Ost und West einander anzugleichen. Während sich die ostdeutsche Abbruchbranche vor allem im Bereich Sprengung hervortat, habe auf anderen Gebieten ein nicht unwesentlicher "Nachhilfebedarf" gegenüber den westdeutschen Kollegen bestanden, wie Pocha im Gespräch mit der ABZ erklärt. Um den erforderlichen Know-how-Transfer in die Wege zu leiten, initiierte Korth 1994 jene Fachtagung, die sich noch heute ungebrochener Beliebtheit erfreut.

Das ursprüngliche Ziel sei laut Korth bereits nach vier bis fünf Jahren relativ schnell erreicht gewesen. Längst ein fester Termin innerhalb der Branche habe sich die Veranstaltung in den folgenden Jahren immer weiter vergrößert. Schon unter Korth habe es die Tagung auf mehr als 400 Teilnehmer und etwa 50 Aussteller gebracht, so dass sie bereits zu diesem Zeitpunkt den inoffiziellen Zusatz "Europas größte Fachtagung zum Thema Abbruch" für sich beanspruchen konnte. Um die Tagung auch über sein Wirken hinaus gesichert zu sehen, offerierte der mittlerweile über 70-Jährige dem Deutschen Abbruchverband 2011 schließlich, die Veranstaltung zu übernehmen und in seinem Sinne weiterzuführen.

Pocha: "2011 haben wir die Tagung das erste Mal ausgerichtet und konnten sowohl im ersten Jahr als auch in 2012 die beiden maßgeblichen Zahlen – Tagungsteilnehmer und Aussteller – jeweils noch einmal weiter steigern." Die in Deutschland längst zum Selbstläufer gewordene Tagung nun zu einer wahrhaft europäischen Veranstaltung zu machen, gehört dabei zu den wesentlichen Punkten auf der Agenda des Verbandes. "Schon 2012 haben wir daher eine Simultanübersetzung der Vorträge ins Englische angeboten, die wir in diesem Jahr um eine Übersetzung ins Französische erweitert haben", so der Geschäftsführer. Darüber hinaus habe der Verband damit begonnen, den Termin aktiv auch über die Grenzen der Bundesrepublik zu bewerben.

Wie wird in anderen Ländern gearbeitet? Wie gehen die Kollegen dort an bestimmte Problemstellungen heran? Mit der Aufnahme derartiger Fragestellungen in das Programm der Tagung überträgt der Abbruchverband den von Korth einst erhobenen Anspruch auf Wissenstransfer – ganz im Sinne eines zunehmend globalisierten Marktes – auf die nächste Ebene. Als Ergebnis seiner Bemühungen konnte der Verband in diesem Jahr etwa 40 Teilnehmer aus Österreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Italien, Großbritannien, Tschechien, Polen, Schweden und sogar aus Brasilien sowie zwei Referenten aus dem europäischen Ausland verzeichnen.

Auch in den kommenden Jahren soll der eingeschlagene Weg hin zu einer Europäischen Fachtagung Abbruch weiter verfolgt werden. Darüber hinaus setzen die Veranstalter auf Bewährtes. Neben der familiären Atmosphäre, welche die Veranstaltung in besonderem Maße prägt, gehört dazu nicht zuletzt der Veranstaltungsort. "An Berlin wird nicht gerüttelt", wie Pocha abschließend versichert. "Mit Sicherheit macht auch dieser Punkt einen Teil des Erfolges aus. Da sind wir sehr zufrieden und sehen uns auf einem guten Weg."

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauleiter und Oberbauleiter/in im Straßen- und..., Leipzig, Halle  ansehen
Projektleitung (m/w/d) , Heilbronn  ansehen
Seilbaggerfahrer (m/w/d), Jettingen-Scheppach  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen