Kiesel Austria bei Bernegger-Gruppe

Optimierung mit System im Kalksteinbruch Schützenstein

Spital am Pyhrn/Österreich (ABZ). – Der Steinbruch Schützenstein bei Spital am Pyhrn im südlichen Oberösterreich wurde 1979 eröffnet und zählt zur familiengeführten Bernegger-Gruppe mit heute rund 1000 Mitarbeitern. Die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen und Betonproduktion ist nach wie vor eine Kernsparte des Unternehmens mit Hauptsitz in Molln, das sich an insgesamt 20 Standorten über Tochterbetriebe und Beteiligungen auch in den Bereichen Bau und Umwelttechnik engagiert.
Kiesel Bagger und Lader
Seit Herbst 2022 sichern Hitachi Großbagger und knickgelenkte Bell Allrad-Muldenkipper die Förderkette im Bernegger-Kalksteinbruch Schützenstein bei Spital am Pyhrn. Foto: Kiesel Austria

Gut 500.000 t Kalkstein pro Jahr werden laut der Unternehmensgruppe in Spital am Pyhrn abgebaut und im 2011 erneuerten Werk zu hochwertigen Zuschlagstoffen, Straßen- und Tiefbaumaterialien, Wasserbausteinen und Kalkdünger verarbeitet. Ein Großteil davon verbleibe nicht in der Region, sondern werde über Ganzzüge an verschiedene Bernegger-Zwischenlager verbracht. Über ein eigenentwickeltes Container-Wechselsystem im kombinierten Bahn/Lkw-Verkehr erreichen die Materialien zudem direkt und umweltfreundlich Bernegger-Bauprojekte oder Kundenbaustellen im ganzen Land. Knapp 750 m vom Werk mit Hochsilolager, Bahnverladung, Transportbetonwerk und Recyclinganlage entfernt liegt der Steinbruch Schützenstein. Dessen Vorbrecherplatz mit rund 10.000 t überdachtem Gesteins-Zwischenlager ist via Förderband über eine Bundesstraße hinweg mit dem tiefergelegenen Werk verbunden.

Auf knapp 20 ha Abbaufläche erheben sich derzeit insgesamt 13 Abbausohlen, die höchste in 984 m knapp 200 m über dem Vorbrecher. Abgebaut wird im Sprengverfahren bei Wandhöhen von 15 m und Bermenbreiten von rund 9 m. Entsprechend anspruchsvoll gestalten sich Verladung und Transport des Rohhaufwerks in Größen bis 1000 mm, wie das Unternehmen betont: Einzeldistanzen bis 2000 m, engste Kehren und Gefälle bis 18 % kennzeichnen die Umläufe für die Transportgeräte, deren Betrieb bei feuchter Witterung oder frühzeitig einsetzenden winterlichen Verhältnissen zusätzlich erschwert wird. Zu unsicher ist hier der Einsatz von klassischen 4x2-SKW – bis Ende 2021 versorgten folglich vier knickgelenkte 6x6-40-Tonner den Vorbrecher, wobei die Gesamtförderleistung bei Fahrtzeiten bis 30 Minuten etwa bei 2000 t pro Schicht lag.

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Kiesel Bagger und Lader
Hart im Nehmen: Die speziell für den Hartstein-Einsatz konzipierte Mulde bietet auch bei großstückigem Haufwerk ein großes Volumen. Foto: Kiesel Austria

Bei der anstehenden Erneuerung der Schützensteiner Förderkette suchten die Bernegger-Verantwortlichen im Herbst 2021 eigenen Angaben zufolge auch das Gespräch mit den Kundenberatern von Kiesel Austria unter Federführung von Gebietsverkaufsleiter Mario Popatnik sowie den Gewinnungsspezialisten innerhalb der Kiesel-Organisation. Auf Basis der Einsatzprofile von Ladegeräten und Transportfahrzeugen erstellten die Experten exakte Bedarfsanalysen. Von Beginn an standen hier Kiesel zufolge auch Optimierungspotenziale, wie höhere Auslastung, geringerer Personalaufwand und größere Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt der Betrachtung. Nach eingehender Evaluierung der Ergebnisse und alternativer Angebote entschieden die Beteiligten in Spital am Pyhrn schließlich zugunsten der Kiesel-Systemlösung Hitachi/Bell.

Als Ersatz für die bestehenden 70- und 50-Tonnen-Bagger lieferte Kiesel Austria im Mai 2021 beziehungsweise September vergangenen Jahres eigenen Angaben zufolge einen Hitachi ZX890LCH-7 sowie einen Hitachi ZX530LCH-7, jeweils mit steinbruchspezifischer Ausrüstung. Während der 382 kW starke 90-Tonner mit 5,2-Kubikmeter-Felslöffel als Hauptgerät in der Verladung arbeitet, kann der kompaktere 55-Tonner (296 kW, 3,5-Kubikmeter-Felslöffel) je nach Bedarf flexibel im Betrieb oder an anderen Bernegger-Standorten eingesetzt werden.

Kiesel Bagger und Lader
Mit 5,2-Kubikmeter-Felslöffel überzeugt der Hitachi 90-Tonner als leistungsfähiges Hauptgerät in der Verladung. Foto: Kiesel Austria

Kein gemischtes Doppel, sondern ein wahres Power-Tandem gewährleiste jetzt den Transport in Schützenstein: Zwei Bell B60E 4x4 ersetzen seit Anfang 2022 im Normalbetrieb die ursprünglichen vier 40-Tonner, berichtet Kiesel. Wie bereits in zahlreichen europäischen und österreichischen Betrieben habe in Spital am Pyhrn nicht nur die große Transport-Kapazität von 55 t Nutzlast der 35-Kubikmeter-Mulde den Ausschlag gegeben. Einmal mehr überzeugte der knickgelenkte 2-Achs-Muldenkipper mit Allrad-Antrieb vor allem mit seinen besonders auf exponierte Hartsteinbrüche zugeschnittenen Fahreigenschaften, wie der Hersteller verkündet: Sichere 4x4-Traktion an Steigungen, große Sicherheitsreserven durch feinfühlig dosierbaren Retarder, einstellbare Geschwindigkeitsbegrenzung und hoher Komfort durch aktive Aufhängungen beziehungsweise große Federwege an Vorder- und Hinterachse.

Und auch in puncto Wirtschaftlichkeit würden die beiden Bell-Flaggschiffe alle Erwartungen erfüllen. Mit dokumentierten Schichtleistungen von 2000 t erreichen jetzt zwei Fahrer zuverlässig das Tagessoll. Der Durchschnittsverbrauch liegt nach nunmehr 13 Betriebsmonaten bei knapp 20 l/h, was eine markante Kostenersparnis gegenüber der ehemaligen 6x6-Flotte ausmache und spürbar zu der innerhalb der Bernegger-Gruppe intensiv verfolgten Reduzierung der CO2-Bilanz beitrage. Darüber hinaus rechnet das Unternehmen auch in Spital am Pyhrn mit geringeren Reifenkosten gegenüber den 3-Achs-Knicklenkern, die zudem gerade in engen Kehren einen höheren Aufwand in der Wegepflege verursachen. Neben der Wirtschaftlichkeit schätzen die Bernegger-Verantwortlichen eigenen Angaben zufolge vor allem auch die Vielseitigkeit der wendigen 60-Tonner – etwa bei der Rückverladung im Zwischenlager, dem Handling großstückiger Felsblöcke oder in Abraum und Verfüllung. Dabei werden die Anforderungen an die Förderkette in Schützenstein nicht geringer: Die geplante Erweiterung der Abbaufläche um 8 bis 10 ha bringt nochmals rund 250 Höhenmeter mehr.

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