Kommentar

Realität sehen

von:

Burkhard Büscher

Nach dem ersten öffentlich ausgetragenen Koalitionskrach zwischen SPD und Grünen in Hamburg ist jetzt doch noch das neue Bündnis für das Wohnen besiegelt worden. Vertreter des Hamburger Senats, der Bezirke und der Wohnungswirtschaft unterzeichneten einen Vertrag, wonach bis 2020 jedes Jahr 10000 Baugenehmigungen erteilt werden sollen, 3000 davon für geförderte Wohnungen. Außerdem verständigte man sich auf einen ökologischen Finanzausgleich, den "Natur-Cent". Danach sollen zusätzliche Einnahmen aus der Grundsteuer, die aus der Neuerschließung von Flächen entstehen, in ein Sondervermögen "Naturschutz und Landschaftspflege" fließen, über das Naturschutzmaßnahmen und die Pflege von Grün- und Erholungsanlagen finanziert werden. Während Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) den Natur-Cent als kluges Konzept bezeichnet, laufen Naturschutzverbände wie der BUND dagegen Sturm, weil jeder Cent, der über dieses Modell eingenommen werde, "auf der unwiederbringlichen Vernichtung von Grün- und Freiflächen" basiere. Ein dauerhafter Ansatz, um Hamburgs Grün zu erhalten, sehe anders aus. Natürlich sind die geplanten Wohnungsbauziele von Rot-Grün sehr engagiert. Aber um sie nur annähernd zu erreichen, müssen trotz geplanter Bebauungsverdichtung auch neue Flächen "geopfert" werden. Gerade in einem Stadtstaat wie Hamburg sind freie Flächen Mangelware. Die Einführung des "Natur-Cents" ist eine sinnvolle Sache, zumal Bauherren und Mieter durch die neue Öko-Abgabe nicht zusätzlich belastet werden. Wer das nicht einsieht, hat ein Problem mit der Realität.

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