Kranfahrzeug

Leistung auf engem Raum überzeugt

LKW Ladekrane Nutzfahrzeuge
Einen leistungsstarken Kran von Fassi übernahm kürzlich die Firma Klema-Kranverleih in seine Kranflotte auf, die auch Autokrane bis 500 t Tragkraft umfasst. Der Geschäftsführer des Münchener Unternehmens, Sven Bauer, hatte genaue Vorstellungen, wie sein Kranfahrzeug beschaffen sein sollte und fand mit Josef Weißenböck, dem zuständigen Gebietsverkaufsleiter von Fassi, den technischen Berater der diese Anforderung umsetzen konnte.

MÜNCHEN (ABZ). - Früher nannte man Kranaufbauten auf Lkw einfach nur Ladekrane. Diese Definition stimmt nur noch bedingt. Nicht zuletzt durch das Aufkommen leistungsstarker Krane wie dem F1300RA.2.28 mit Jib L616, einem 92 mt (Hubmoment)-Gerät von Fassi, max. Reichweite horizontal 37 m, aufgebaut auf einem Serien-Lkw, kann man in dieser Klasse besser von Kranfahrzeugen sprechen.

Kürzlich übernahm die Firma Klema-Kranverleih GmbH ein Gerät dieses Typs in seiner Kranflotte, die auch Autokrane bis 500 t Tragkraft umfasst. Der Geschäftsführer des Münchener Unternehmens Sven Bauer meint dazu: "Gerade bei Arbeiten auf engstem Raum, in Hallen oder im Umfeld von Hindernissen bieten Knickarmkrane enorme Vorteile gegenüber Autokranen in der gleichen Leistungsklasse." Bauer hatte genaue Vorstellungen, wie sein Kranfahrzeug beschaffen sein sollte und fand mit Josef Weißenböck, dem zuständigen Gebietsverkaufsleiter von Fassi, den technischen Berater der diese Anforderung umsetzen konnte. So sollte das Kranfahrzeug eine 4-fach Abstützung bekommen und zusätzlich am Heck auf Rahmenbreite eine ausfahrbare Heckabstützung (~1500 mm). Weißenböck skizzierte einen entsprechenden Vorschlag für die Technikabteilung von Fassi in Gründau. Diese berechneten und konstruierten die Lösung im Detail und sorgten für die Integration der zusätzlichen Abstützung in das Fassi-Stabilitäts-System (FSC-S). Der Montagerahmen mit den Kranabstützungen sowie der ausfahrbaren Heckabstützung ist eine Fassi-Werkslösung und wird individuell nach dem zur Verfügung stehendem Fahrgestell gemäß der jeweiligen Kundenanforderung werkseitig gefertigt.

Über den beiden Hinterachsen auf einem 4-Achser Volvo aufgebaut bietet der Fassi F1300RA.2.28 durch die 6-fach-Abstützung 100 % Hubleistung in einem Schwenkbereich von 360°. Ist am Einsatzort das volle Ausfahren der Heckabstützung nicht möglich, so wird mittels Ballastierung auf der Ladefläche trotzdem 100 % Hubkraft erreicht. In Sachen Flexibilität ist das Kranfahrzeug damit einzigartig.

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LKW Ladekrane Nutzfahrzeuge
Dank kurzer Auf- und Abrüstzeiten sind täglich mehrere Einsätze möglich. Fotos: Fassi Ladekrane

Die Fassi FSC-S Stabilitätskontrolle mit Neigungserkennung sorgt dafür, dass alles sicher funktioniert. Sie erfasst alle notwendigen Parameter und gibt entsprechend die maximal physikalisch mögliche Hubleistung für den Kran frei. Das Ballastgewicht muss auch nicht genau definiert sein, denn die Stabilitätskontrolle erfasst die Neigung, also die Abweichung der Hauptsäule von der lotrechten Stellung und berücksichtigt dies in seiner Berechnung und Leistungsfreigabe. Die Stabilitätskontrolle bewährt sich auch beim Arbeiten auf nur einer Fahrzeugseite, bspw. am Rand einer befahrenen Straße. Hier werden die Stützbeine straßenseitig nur herunterzufahren, während die Stützbeine auf der straßenabgewandten Seite – also im Arbeitsbereich - zur Abstützung ausgefahren werden. Hier gestattet FSC-S dann auch bis 100% der maximal möglichen Hubkraft. Alternativ kann dank FSC-S auch eine Ballastierung zur Verringerung der seitlichen Abstützweite zum gewünschten Erfolg führen.

Weitere Ausstattungen des Kranes sind unter anderem ADC Automatic-Dynamik-Control (Dynamische Geschwindigkeitskontrolle), JDP Jib-Dual-Power (Erhöhung der JIB-Hubkraft bei verringerter Ausladung), XF-System (Extra Flink), XP (Extra Power), V40 (Seilwinde 4 t im Einfachzug), zweiter Schwenkmotor serienmäßig und natürlich D900 – der voll druckkompensierte digitale Danfoss-Steuerblock. Konzeptbedingt können Knickarmkrane auch mit Last am Haken teleskopieren und sich "krumm" machen, um Hindernissen am Einsatzort auszuweichen bzw. sie zu umgehen. Dies bietet gegenüber dem klassischen Autokran deutlich mehr Flexibilität im Einsatz Vorort. Das Kranfahrzeug ist als Arbeitsmaschine mit 42 t Gesamtgewicht zugelassen. Sondergenehmigungen für Fahrten auf öffentlichen Straßen sind nicht notwendig.

Als Lkw Chassis wurde ein Volvo FM D13 8x4R gewählt. Er eignet sich besonders gut für den Aufbau des leistungsstarken Kranes und wurde vom Volvo Truckcenter in München entsprechend vorbereitet. Den Aufbau des Fassi-Rahmen mit Ladekran, die Komplettierung des Fahrzeugs mit einer Hilfsbrücke und alle erforderlichen Anpassungsarbeiten erledigte ISM Industrieservice Müller. Das in Wilburgstetten ansässige Unternehmen hat viel Erfahrung im Aufbau von Fassi-Großkranen. Alle Sonderwünsche einschließlich einer problemlosen Zulassung konnten so umgesetzt werden. Nicht zuletzt wegen der kompetenten Einsatzplanung bei Firma Klema ist das Kranfahrzeug von Anfang an gut ausgelastet mit häufig mehreren Einsätzen am Tag. Ein weiterer Grund ist sicher auch die sehr kurze Auf- und Abrüstzeit des Kranes Vorort. Die Hydraulikanlage wurde als Zweikreis-Anlage mit zwei Load-Sensing-Pumpen ausgelegt. Die Load-Sensing-Technik hat den Vorteil, dass nur so viel Öl und Druck bereitgestellt wird, wie vom Kranfahrer benötigt wird. Das spart Kraftstoff, erlaubt ein feinfühliges Arbeiten und bei Bedarf eben auch ein zügiges Auf- und Abrüsten des Kranes.

Beispielhaft sei hier ein Kraneinsatz auf der Großbaustelle einer Münchener Brauerei erwähnt. Zwei Trockner sollten in ca. 6m Höhe auf einem Gestell in einer Halle installiert werden. Aufgrund der Bedingungen Vorort hätte ein Teleskop-Autokran diesen Job nicht ausführen können. Die vorhandene Bebauung sorgte für schwierige und sehr beengte Platzverhältnisse, so dass der Einsatz in zwei Etappen erledigt werden musste. Zunächst wurden beide je ca. 1,8 t wiegende Trockner oben auf dem Gestell abgelegt. Mehr war zunächst nicht möglich. Der Kran wechselte dann seine Position und fuhr dann weiter in die Halle hinein, um die Trockner dann in ihre endgültigen Positionen zu hieven.

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