Landesgartenschau 2024
Industriegelände erhält Umbau für 319 Millionen Euro
Am nordöstlichen Eingangsbereich der künftigen Landesgartenschau prägen zurzeit noch Brauntöne das Bild. Einzig das markante rote Dach eines der typischen Wangener "Milchpilze" sorgt für Farbe. "Solch eine Landesgartenschau ist Segen und Fluch zugleich", sagt Katharina Bernt von der Landesgartenschau GmbH. "Segen, weil sie eine Stadt natürlich enorm voranbringt in ihrer städtebaulichen Entwicklung. Fluch, weil Bürger und Touristen jahrelang mit Baustellen leben müssen." Sie hat sich hier auf dem Festplatz mit Jürgen Maas verabredet, dem für das Projekt zuständigen Storz-Bauleiter, der auch den Bereich Pflasterbau betreut.
"Wangen renoviert sich und erfindet sich gleichzeitig neu", stimmt Maas zu. "Die LGS ist nur zeitweilig eine Gartenbau-Ausstellung. Sie dient in Wangen vor allem dazu, ein neues Stadtquartier im Grünen zu entwickeln." Das LGS-Gelände erstreckt sich in der Tat über 2,5 km entlang der Argen, des Wangen durchquerenden Flusses. Von der Altstadt aus gesehen verläuft das Areal in südöstlicher Richtung und endet am ehemaligen Industriegelände der Baumwollspinnerei Erba. An beiden Polen dieser Achse war und ist Storz namhaft tätig.
90 Prozent der auszuführenden Arbeiten erledigt
Insgesamt belaufe sich die Auftragssumme im Zusammenhang mit der Landesgartenschau für Storz auf rund 6 Millionen Euro, aufgeteilt in sieben bis acht Einzelaufträge. So habe man in den vergangenen anderthalb Jahren bereits 90 % der auf dem ehemaligen Erba-Gelände auszuführenden Arbeiten erledigt: Tief- und Kanalbau, Straßenbau, Pflasterarbeiten. Hier, zwischen Webereiweg und Argen, entstehe das neue Auwiesen-Quartier mit Wohnungen, Gastronomie, Kleingewerbe und Büros. Große Flächen seien entsiegelt worden und viele der historischen Wohnhäuser dieser früher fast autarken Industriestadt habe man erhalten und renovieren können. Maas: "Die großen gepflasterten Flächen geben dem Ganzen eine eigene Note. Eine gute Kombination aus Alt und Neu." Auch in Altstadtnähe haben die Storzianer bereits unübersehbar "Visitenkarten" hinterlassen. So habe man den Martinstorplatz und die Klosterbergstraße saniert und streckenweise gepflastert, erläutert Maas: "Hier in Wangen baut man überall Granit-Pflaster und Gabbro ein, und zwar in drei verschiedenen Farben und in unterschiedlichen Formaten. Das schafft ein angenehmes und einheitliches Bild."
Campus mit Bäumen und Bänken
Für die Neuanlage des Festplatzes ist Polier Steffen Thieme mit seinen Kollegen zuständig. Wo früher ausschließlich Parkraum war, soll auf 7000 m² ein mit Asphalt und auch Pflaster gedeckter Platz entstehen, der Fahrzeugen wieder zur Verfügung steht, der aber insbesondere auch Veranstaltungen beherbergen kann. Er schließt unmittelbar an die neu gebaute Sporthalle an und befindet sich in fußläufiger Nähe zu mehreren Schulen.
Maas: "Hier soll ein Campus entstehen, der mit Bäumen und Bänken auch zum Verweilen einlädt und bislang getrennte Bereiche verbindet. Vor allem hat der neue Festplatz eine Scharnierfunktion zwischen der Wangener Altstadt, dem Schulbezirk und der Landesgartenschau." Die Erschließungsarbeiten und die Sporthalle herum und am Festplatz hat Storz bereits in den vergangenen Jahren erledigt: Kanäle, Strom, Gas, Wasser, Medien, Nahwärme und Straßenentwässerung. Jetzt geht es um die Pflaster- und später um die Asphaltarbeiten. Maas: "Allein dieser Auftrag hat eine Höhe von 2 Millionen Euro. Das wird schön, wenn es fertig ist."
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