Materialknappheit in Baden-Württemberg
Stärkere Nutzung heimischer Baustoffe
Stuttgart (ABZ). – Die Folgen des Krieges in der Ukraine haben auch Auswirkungen auf die Bautätigkeit in Deutschland. Steigende Preise für Baumaterialien und die Gefährdung der Lieferketten sind derzeit mit Sicherheit nicht die größten Probleme angesichts des Leids, das dieser Konflikt mit sich bringt, teilt die Bauwirtschaft Baden-Württemberg mit. Dennoch müsse die Branche vorauschauend denken und handeln.
Daher habe der Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Markus Böll, bei einem Treffen mit Wohnungsbauministerin Nicole Razavi unlängst nochmals mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass die Nutzung von heimischen Ressourcen sowie der Ausbau hiesiger Produktionsstätten und damit die Sicherung von regionalen Lieferketten dringend forciert werden müssten. Man war sich einig, dass hier großer Handlungsdruck besteht.
Die Forderung nach einer Rückbesinnung auf heimische Rohstoffe vertritt der Verband bereits seit Jahren. Doch erst in Zeiten der Corona-Krise und der enormen Lieferschwierigkeiten von Baumaterialien ab 2021 findet dieses Anliegen Gehör. "Nun haben sich die Probleme um die Beschaffung von Bauvorprodukten um ein Vielfaches verstärkt. Putins Aggressionskrieg mit all seinen schrecklichen und unkalkulierbaren Auswirkungen zeigt, dass wir uns unabhängiger machen müssen vom Weltmarkt. Schließlich gibt es genügend heimische Baustoffe vor Ort. Wir müssen sie nur stärker nutzen", so Baupräsident Böll.
Außerdem fordert er angesichts der sich abzeichnenden massiven Preissteigerungen auch auf Bundesebene Unterstützung durch rasche unbürokratische Maßnahmen. Die Baubetriebe dürften hier vom Gesetzgeber nicht allein gelassen werden.