Mit Edelstahlseilen

Suizidprävention bei Brückenkonstruktionen

Sicherheit
Am unteren Rand der Haggenbrücke, an der tragenden Stahlfachwerkkonstruktion, wurden horizontal auskragende Stahlstangen befestigt, zwischen denen die Webnet-Matten verspannt und mit Seilen fixiert wurden. Foto: Jakob

TRUBSCHACHEN/SCHWEIZ (ABZ). - Wo Brücken sind, sind Menschen. Brücken gehören zu unserer Zivilisation, zur Architektur der Verkehrswege, zur Schönheit des Alltags. Sicher sollen sie sein und sicher bleiben. Darauf legt der Gesetzgeber wert.

Dass sie funktionieren und niemanden gefährden, ist ein Dauerthema und so wichtig wie der Neubau selbst. Brücken müssen repariert, saniert, verstärkt oder modernisiert werden, weil ermüdete Materialien, veraltete Bautechniken und neues Wissen ein zielgenaues Handeln erfordern. Auch die Suizidprävention gehört dazu. Sie spielt bei fast allen Brücken eine wichtige Rolle. Warntafeln reichen bei weitem nicht aus. Stählerne Auffangnetze und Schutzzäune werden konzipiert, erhöhte Geländer installiert.

Es gibt viele Möglichkeiten, aber die geeignetste Lösung hängt immer auch von den architektonischen Gegebenheiten und dem örtlichen Umfeld ab. Viel Erfahrung gehört dazu, um ein solches Projekt zu bewältigen, denn die technischen und ästhetischen Herausforderungen sind jedes Mal höchst anspruchsvoll. Auf Sicherheitstechniken und attraktive Optik hat sich dieFirma Jakob im schweizerischen Trubschachen mit seinem Produkt Webnet spezia-lisiert. Die hochwertigen Edelstahlseile des Traditionsunternehmens zählen zu den Spitzenprodukten der Branche. Sie erfüllen alle Anforderungen, wenn es um architektonischen Anspruch, Sicherheit und Langlebigkeit geht. Der verwendete Edelstahl gehört zur Werkstoffgruppe AISI 316.

Er weist eine hohe Korrosionsbeständigkeit auf und ist deshalb auch in Meeres-nähe mit salzhaltiger Luft einsetzbar. Langzeittests zur UV-und Witterungsbeständigkeit bescheinigen den Produkten eine jahrzehntelange ansehnliche Optik bei minimalem Wartungsaufwand.

Hinzu kommt: Je nach Lichtverhältnis und Betrachtungswinkel wirken die Stahlseile nahezu unsichtbar. Aufgrund ihrer Transparenz behindern sie weder die Lichtführung noch bestehende Sichtverbindungen – wichtige Eigenschaften, die sie auch für den Denkmalschutz zur perfekten Wahl machen. Zu haben sind sie in allen RAL oder NCS Farben, sodass sie sich in praktisch jede Umgebung einpassen lassen. Die Seilkonstruktion kann sowohl mit glänzenden Hülsen als auch in gestochener Ausführung geliefert werden. Die Maschenweite und die Belastbarkeit der Netzstruktur ist variabel, über die Angebote verschiedener Seildurchmesser (1,5 mm bis 8,0 mm) kann man flexibel den jeweiligen Sicherheitsauflagen nachkommen.

Haggenbrücke, Schweiz: Die 1937 fertig gestellte Haggenbrücke ist eine 355,5 m lange Stahl-Fachwerkbrücke über die Sitter. Sie verbindet das St. Galler Stadtviertel Haggen mit der Appenzell Ausserrhoder Gemeinde Stein. Die Fußgängerbrücke ist wegen ihrer spektakulären Aussicht seit langem ein beliebtes Ausflugsziel. Für den Suizidschutz wurden im Rahmen einer Gesamtsanierung unlängst Auffangnetze angebracht.

Die Denkmalschutz-Auflagen verlangten eine besonders unauffällige Lösung, und man entschied sich daher für eine Webnet-Konstruktion. Die Firma Jakob übernahm die Planung, Herstellung und Montage.

Am unteren Rand der Brücke, an der tragenden Stahlfachwerkkonstruktion, wurden horizontal auskragende Stahlstangen befestigt, zwischen denen die Webnet-Matten verspannt und mit Seilen fixiert wurden. Diese diskrete Schutzmaßnahme bleibt beim Überqueren der Brücke weitgehend unbemerkt. Erst ein Blick übers Geländer macht sie sichtbar. Produktangaben: Webnet-Seil verzinkt Ø 8,0 mm, Maschenweite 240 mm, totale Webnetfläche 2140 m².

Ganterbrücke, Schweiz: Die Ganterbrücke ist eine Schrägkabelbrücke. Sie ist Teil der Simplonpassstraße, die den Schweizer Kanton Wallis mit Italien verbindet. Der schwierige Baugrund erlaubte nur wenige Fundamente und erforderte mithin große Spannweiten.

Seit der Fertigstellung 1980 ist die Ganterbrücke die Brücke mit der größten Spannweite in der Schweiz. Im Rahmen einer Gesamtsanierung sollte auch eine Suizid-Barriere errichtet werden. Um das architektonische Erscheinungsbild nicht zu beeinträchtigen, entfiel bei der Schutzeinrichtung die Wahl auf eine Webnet-Konstruktion.

Die Firma Jakob war verantwortlich für die Planung, Herstellung und Montage der gesamten Netzstruktur. Der Brückenrand wurde zwischen den Pfeilern bzw. den in Beton eingebetteten Schrägkabeln (Abspannsegeln) durch eine zaunartige, 3 m hohe vertikale Struktur aus Webnet gesichert. Eine leichte Innenneigung des durch Metallstangen und Stahlseile fixierten Webnet-Zauns und ein eher locker gespanntes Netz erschweren das Überklettern der Barriere zusätzlich. Produktangaben: Webnet-Seil verzinkt Ø 2,0 mm, Maschenweite 100 mm, totale Webnetfläche 3200 m².

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