MV braucht Bauingenieure
Land baut Ausbildungskapazitäten aus
Schwerin (dpa). – Mit der Freigabe von 2,5 Millionen Euro aus dem Strategiefonds des Landes hat der Landtag den Startschuss für eine Ausweitung der Bauingenieur-Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Die Mittel sollen in diesem und im kommenden Jahr eingesetzt werden, um an der Universität Rostock wieder universitäre Studiengänge im Bauingenieurwesen einzurichten. Zudem soll die Personalsituation an der Hochschule Wismar, bislang Ausbildungsstätte für Bauingenieure im Nordosten, verbessert werden. Darüber hinaus wird die Hochschule Neubrandenburg vor allem für Bewerber aus dem Landesosten einjährige Einstiegskurse anbieten. Nach Angaben des CDU-Abgeordneten Wolfgang Waldmüller wurde die Ausbildung von Bauingenieuren im Land seit zwei Jahrzehnten "stiefmütterlich" behandelt, so dass auch die Bewerberzahlen einbrachen. In der Folge fehlten nun im Nordosten mehr als 500 Bauingenieure.
"Das Ergebnis sind stockende Bauprojektplanungen und negative Wirkungen auf den Arbeitsmarkt", konstatierte Waldmüller. Nun werde gegengesteuert. Bei vollständiger Umsetzung des vorliegenden Konzeptes würden jährlich Kosten von 5 Millionen Euro entstehen. Das Geld aus dem Strategiefonds dient der Anschubfinanzierung. Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) kündigte an, dass in diesem Jahr Kooperationsverträge zwischen den drei Hochschulen erarbeitet werden. Einschreibungen für das Studium Bauingenieurswesen in Neubrandenburg und Rostock sollen zum Wintersemester 2021/2022 möglich sein. Priorität aber habe die Optimierung des Standortes Wismar. "Es ist und bleibt dringend notwendig, dort die Zahl der Absolventinnen und Absolventen zu erhöhen", betonte sie. An der Hochschule Wismar gebe es noch freie Studienplätze. Nach Angaben des Landes-Ingenieurrats werden derzeit in Mecklenburg-Vorpommern nicht einmal halb so viele Bauingenieure ausgebildet, wie durch altersbedingtes Ausscheiden ersetzt werden müssten.
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