Nachhaltig auf ganzer Linie

fischer setzt auf verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen

von: Robert BACHMANN
fischer Nachhaltigkeit und Innovation
Inhaber Prof. Klaus Fischer: "Umweltschutz haben wir nie als staatlich verordneten Zwang verstanden, sondern als Beitrag zu einer globalen Werterhaltung."
fischer Nachhaltigkeit und Innovation
In den verschiedenen Demonstrationsräumen am Standort Waldachtal können die Produktneuheiten der Unternehmensgruppe fischer direkt getestet werden. Fotos: Bachmann
fischer Nachhaltigkeit und Innovation
Halten genauso gut wie die traditionellen Kunststoff-Dübel in grau: die Befestingssysteme der neuen fischer greenline aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen.
fischer Nachhaltigkeit und Innovation
Neben der greenline präsentierte fischer noch weitere Produktneuheiten wie den Porenbetonanker FPX I (oben links).

WALDACHTAL - "Der Kunde bezahlt uns nicht für Verschwendung." Mit diesen Worten gab Prof. Klaus Fischer, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe fischer, kürzlich die Einführung des ersten biobasierten Befestigungssortiments der Welt bekannt. Doch auch abseits seiner Produkte setzt der Hersteller voll und ganz auf Nachhaltigkeit.. – Weltweit, so Klaus Fischer, gehen jedes Jahr rund 10 Mio. Dübel über die Ladentheke. Mit einem Umsatzergebnis von zuletzt 633 Mio. Euro hat sein Unternehmen einen nicht unwesentlichen Anteil daran. Angesichts der schieren Masse macht es also durchaus Sinn, beim Thema Ressourcenschonung auch an die kleinen, unscheinbaren Befestigungshilfen zu denken. Zumal, wenn diese bislang ausschließlich aus Kunststoffen hergestellt wurden, deren Grundlage Rohöl ist. Als erster Hersteller der Welt bietet fischer seit Kurzem nun ein Dübel-Sortiment, welches aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen produziert wird.Seit April dieses Jahres steht die fischer greenline im Fachhandel zum Verkauf bereit. Sämtliche Produkte der Öko-Dübel-Serie werden zu mindestens 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, womit sie sich das Zertifikat "Biobased 50–80 %" (DIN CERTCO/TÜV Rheinland) verdient haben. Basis des völlig neu konzipierten Bio-Kunststoffs ist Rizinusöl, welches aus dem Samen des tropischen Wunderbaums gewonnen wird.Anders als bspw. bei der Verwendung von Palmöl geht die Produktion der fischer greenline damit nicht zu Lasten von Nahrungs- oder Futtermitteln bzw. den entsprechenden Anbauflächen. Nachhaltigkeit, so macht der Geschäftsführer klar, soll bei fischer mehr als eine leere Floskel sein: "Umweltschutz ist bei uns kein Lippenbekenntnis. Umweltschutz haben wir nie als staatlich verordneten Zwang verstanden, sondern als Beitrag zu einer globalen Werterhaltung, will heißen: Wir sind uns beim Umgang mit Energie, Roh- und Hilfsstoffen der Verantwortung für die Umwelt bewusst – und das nicht erst seit gestern."Zunächst beinhaltet das Bio-Dübel-Sortiment von fischer sechs verschiedene Varianten, die vom klassischen Universaldübel bis zum Dämmstoffdübel die gängigsten Anwendungen abdecken. Darüber hinaus hat fischer einen Zwei-Komponenten-Injektionsmörtel in der Emissionsklasse A+ entwickelt, mit dem der Hersteller den Beweis antritt, dass auch komplexe Produkte biobasiert produziert werden können. (Näheres zu den einzelnen Produkten der fischer greenline finden Sie in dem Bericht "Biobasiertes ..." auf Seite 21.) Wenn es um den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen geht, macht fischer bei seinen Produkten längst nicht Halt. Von der Produktion selbst bis hin zum Umgang mit den eigenen Mitarbeitern stehen sämtlich Bereiche des Unternehmens permanent auf dem Prüfstand.Nicht ohne Grund gilt Klaus Fischer als unbeirrbarer Prozessoptimierer. Seit 33 Jahren leitet er die Geschicke der Unternehmensgruppe. Eine seiner ersten Amtshandlungen bestand darin, ein verbindliche Unternehmenskultur zu etablieren. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern entstand 1987 das bis heute bestehende fischer Leitbild: innovativ, eigenverantwortlich, seriös – Werte, die sich nicht zuletzt in Produkten wie der fischer greenline wiederfinden.Die Verbundenheit zwischen Mitarbeitern und Unternehmen ist für Fischer ein besonderes Anliegen: "Die beste Investi-tion, die Sie als Unternehmer tätigen können, ist die in die eigenen Mitarbeiter. Sie sind die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen." Entsprechend großen Wert legt fischer auf die Themen Aus- und Weiterbildung. Immerhin 4150 Menschen arbeiten aktuell für die Unternehmensgruppe. Um hier für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen, wurde 2010 das fischer Bildungszentrum gegründet. Der Nachwuchs profitiert derweil vom firmeneigenen Talentpool, der auf eine möglichst individuelle Förderung spezifischer Befähigungen abzielt.Auch außerhalb des Unternehmens macht sich Fischer für seine Überzeugungen stark – bspw. als Kritiker der aktuellen Bildungspolitik und deren Gleichschaltungstendenzen, aber auch durch die finanzielle Förderung von Kinderbetreuungseinrichtungen. Vielleicht wird eines der jungen Nachwuchstalente bei fischer in ein paar Jahren einmal einen fischer Kindergarten besucht haben. Für sein außergewöhnliches Engagement wurde Fischer bereits mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, darunter die Grashof-Denkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure (vdi). Ebenfalls ein Ergebnis der von Fischer konsequent verfolgten Prozessoptimierung ist das sogenannte fischer-Produktions-System, kurz fPS. Auf dem Prinzip des schlanken Unternehmens basierend handelt es sich hierbei um eine Reihe von Verfahrensweisen, welches Verschwendung vermeiden und zu einer kontinuierlichen Steigerung der Wertschöpfung beitragen soll.Das fPS ist eine Abwandlung der bekannten Kaizen-Philosophie, welches ursprünglich bei Toyota in Japan entwickelt wurde. Dabei stehen sämtliche Prozesse tagtäglich auf dem Prüfstand und werden, wenn nötig, verbessert und angepasst. Dies betrifft nicht nur die Produktion, sondern auch die Bereiche Verwaltung und Logistik. Neben der Effizienz, mit der produziert wird, soll dabei auch die Flexibilität gesteigert werden, mit der auf die Anforderungen des Kunden reagiert werden kann. Das Know-how, welches seit Einführung des fPS gesammelt wurde, nutzte der Innovationstreiber gleichsam wieder, um 2004 den jüngsten Unternehmensbereich, fischer Consulting, ins Leben zu rufen. Mittlerweile gibt fischer sein Wissen sowohl an interne als auch an externe Kunden weiter. Für verantwortungsbewusstes Handeln steht nicht zuletzt auch die Standorttreue der Unternehmensgruppe fischer. Obwohl mittlerweile über 75 % des Umsatzes im Ausland erzielt werden, wird überwiegend im Inland produziert. Hier ist auch knapp die Hälfte der 4150 Mitarbeiter beschäftigt. Nach wie vor ist fischer ein reines Familienunternehmen. Aktuell hält Klaus Fischer etwa 60 % der Unternehmensanteile, seine beiden Söhne jeweils 40. "So können wir langfristig und strategisch planen", sagt Fischer. "Und wir haben kurze Entscheidungswege. Das ist ein klarer Vorteil, wenn es darum geht, schnell und flexibel auf veränderte Anforderungen zu reagieren."Begriffe wie "mäßige Konjunktur, "harter Wettbewerb" oder "schlechte Standortbedingungen" sind dem 64-Jährigen unterdessen fremd. "Wir haben hier in Deutschland noch so viele Potenziale", so Fischer. "Wenn wir diese konsequent nutzen, müssen wir uns über schwierige Rahmenbedingungen kaum Gedanken machen."

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Seilbaggerfahrer (m/w/d), Jettingen-Scheppach  ansehen
Bauleiter (m/w/d) für Abbruch- und Erdarbeiten, Haltern am See  ansehen
Gerüstbauer mit Fahrerlaubnis C/CE, Sarstedt Heisede  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen