Netzwerk für die Recycling-Branche

Gemeinsam Wert schöpfen mit genossenschaftsähnlichem Unternehmenskonzept

Hamburg (ABZ). – Für alle Erzeuger und Verwerter mineralischer Abfälle kann das Stoffstrommanagement seit Mitte vergangenen Jahres schneller, einfacher und effizienter gestaltet werden – sowohl in ökonomischer als auch in ökologischer Hinsicht.

Das vom Bundesumweltministerium geförderte Start-up-Unternehmen Boden & Bauschutt GmbH & Co. KGaA ist laut eigener Aussage seit knapp einem Jahr mit seinem innovativen Geschäftsmodell am Start: Auf www.bodenbauschutt.de können Bauunternehmen und vergleichbare Abfallerzeuger ihre – idealerweise – recycelbaren Stoffe wie Bodenaushub, Bauschutt und Straßenaufbruch anbieten und geeignete und zugelassene Unternehmen aus der Abfallwirtschaft für die bestmögliche Verwertung finden. Damit hat die in der Branche traditionelle und sehr aufwändige, weil überwiegend manuelle Methode auf beiden Seiten, geeignete Partner zu finden, ein Ende. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten, auch für die Umwelt.

Das Start-up hat hierfür – getrieben durch den Glauben an die Stärke einer Gemeinschaft – eine eher unbekannte wie auch ungewöhnliche Unternehmensform gewählt. Das Unternehmen wurde als GmbH & Co. KGaA gegründet und verfolgt anders als andere Start-ups einen genossenschaftlichen Ansatz. Vorrangig mittelständische Unternehmen aus der Bau- und Entsorgungswirtschaft sowie branchennahen Bereichen werden als Eigentümer in die Entwicklung der Lösungen eingebunden. Denn die Herausforderungen der Branche sind groß und zur Bewältigung dieser sind Lösungen notwendig, die kein einzelner Marktteilnehmer allein marktfähig entwickeln kann. Mit dem genossenschaftlichen Gedanken wird dieses Problem behoben: Der Markt entwickelt sich in gemeinsamer Arbeit selbst eine tragfähige Lösung. Die Innovationskraft des neuartigen Online-Handelsplatzes für mineralische Abfälle wird also nicht allein vom Start-up getrieben, sondern auch von den beteiligten Aktionären und einem hochrangig besetzten Aufsichtsrat. Ein solches bundesweites Netzwerk ist einmalig und hat Vorbildcharakter für andere Wirtschaftsbranchen mit vergleichbaren Zukunftsaufgaben.

Als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) halten die Gründer und ihre Beteiligungsgesellschaften eigenen Angaben zufolge lediglich eine Minderheit am Start-up. Die deutliche Mehrheit wird sukzessive von mehreren hundert Unternehmen der Bau- und Entsorgungswirtschaft sowie spezifischen Marktteilnehmern aus den Segmenten Rohstoffwirtschaft, Technik, Logistik und Infrastruktur repräsentiert werden. Bei der Auswahl der Kommanditaktionäre achtet Boden & Bauschutt auf eine sinnvolle Mischung aus diesen einzelnen Teilbranchen sowie weiteren Merkmalen wie unter anderem Regionalität. Aktuell gehören unter anderem das Familienunternehmen Schäfer III. GmbH & Co. KG, die GBA Gesellschaft für Bioanalytik mbH als einer der führenden Labordienstleister Europas sowie die Scherer & Kohl GmbH (Abbruch, Entsorgung und Recycling) zu den Aktionären.

In dieser gemeinschaftlichen Gesellschaftsform versammeln sich Erfahrungen und Kompetenzen vieler Marktteilnehmer, sodass den Herausforderungen der Branche partnerschaftlich und unabhängig Seite an Seite begegnet werden kann. Alle beteiligten Unternehmen werden aktiv in die Entwicklung von Lösungen involviert. So funktioniert Plattformökonomie auch in einem Markt wie diesem: Gemeinsam und vertrauensbasiert – und einzigartig nicht nur in der Branche.

Die Unternehmensstruktur bringt noch einen weiteren, für viele entscheidenden Mehrwert mit sich: So ist eine Übernahme des Unternehmens und Produktangebotes durch einzelne Mitbewerber inklusive aller Geschäftsdaten Dank der besonderen Gesellschaftsform nahezu ausgeschlossen. Mit ihrem Ansatz der KGaA beugt Boden & Bauschutt Wettbewerbsverzerrungen durch einzelne Marktteilnehmer vor und schützt Nutzerdaten vor Zugriff durch externe Unternehmen.

Der fachliche Input und die Branchenexpertise werden durch die Aktionäre in das Unternehmen eingebracht. Die neutrale Sicht sowie der wissenschaftliche und unternehmerische Rat kommen allerdings von unabhängiger Stelle: So steht der Aufsichtsrat – mit Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident der HafenCity Universität Hamburg, an der Spitze – für die Themen nachhaltiges Bauen (Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen), Wissensökonomie (Dr. Christian Growitsch, Institutsleiter, Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW), IT-Security (Michael Jamrosy, Geschäftsführer, Adobe Systems Engineering GmbH) und Strategie (Daniel Imhäuser, Geschäftsführer, Blasius Schuster) und berät die Geschäftsführung in diesen Themenfeldern.

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