Neue Studie zu Extremwetter

Klimafolgen erfordern angepasstes Bauen

Forschung und Bildung
Die Grafik macht deutlich, dass die Zahl der Elementarschäden in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Foto: VHV

Hannover (ABZ). – Extremwetter wie Stürme, Starkregen, Überschwemmungen oder Hitzewellen führen vermehrt zu Gebäudeschäden bereits in der Bauphase. Das zeigt die Studie "Klimawandel und Extremwetterereignisse – Schadenentwicklung und Anforderungen an Wohngebäude". Sie wurde gemeinsam von der VHV Allgemeine, dem Bauherren-Schutzbund und dem Institut für Bauforschung durchgeführt.

Nach Angaben der Herausgeber vergleicht die Studie Daten der letzten 20 Jahre. Deutlich wird dabei, dass vor allem in den vergangenen Jahren die Schäden durch Extremwetter enorm zugenommen haben.

Die Daten zeigen, dass Sturm mit 65 Prozent die Mehrheit der gemeldeten Schäden verursacht, gefolgt von Hagel mit rund 15 Prozent. Der Schadenaufwand bewegt sich allerdings nicht in derselben Größenordnung: Die aufwändigsten Schäden verursachen Blitzschlag und Überspannung sowie lokale Überflutungen, Rückstau und Hagel.

Die Studie macht deutlich, dass viele der geltenden Normen nicht auf extreme Wetter-Ereignisse ausgelegt seien. Die Beschaffenheit von Materialien, Bauteilen und Gebäuden im Bauprozess entspräche, so die Autoren der Studie, nicht der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit oder Qualität, weshalb (noch) nicht alle notwendigen Eigenschaften vorhanden seien. Ereignisse wie starke Niederschläge, Sturm, Frost oder Hagel könnten in der Bauphase deshalb zu erheblichen und weitreichenden Schäden führen, die den Bauablauf unterbrechen oder stören würden.

Die Studie nennt als Beispiele eine Unterspannbahn, bei einem noch nicht eingedeckten Steildach, die dem Druck eines starken Schneefalls nicht mehr standhielt oder eine ungeschützte oberste Holz-Geschossdecke, die durch Starkregen vollständig durchfeuchtet wurde. Im Bauprozess seien daher entsprechende Präventions- und Schutzmaßnahmen erforderlich, die bei der Planung und Bauvorbereitung mitgedacht, geplant, kalkuliert, ausgeführt und überprüft werden müssen.

Maßnahmen beim Planen und während der Bauphase könnten laut der Studie zu den Extrewetterereignissen beispielsweise an Hagel- und Sturmrisiken angepasste Planung des Bauwerks umfassen. Zudem könnten sie Stabilität, Robustheit von Dach- und Wandkonstruktionen, Sicherung von Baustelle und Materialien, wie Photovoltaik-Module Wetterschutz etwa durch Einbau eines wasserdichten Unterdaches temporäre Regenwasserableitung erfordern.

Die Studie bietet einen Überblick über alle Maßnahmen sowie einen Risiko-Check für Bauherren (ab Seite 104). Wichtig zu wissen, so sagen die Autoren der Studie: Der Risiko-Check kann lediglich Anreize und beispielhafte Handlungsempfehlungen geben, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und keine fachplanerischen oder sachverständigen Leistungen von Experten vor Ort ersetzen.

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