Neues Prüfverfahren für frisch eingebaute Asphaltflächen

Befahrbarkeit feststellen

Asphalttechnik Straßenbautechnik
Mit einem Stempeldurchmesser von 50 mm lässt sich das Elastizitätsmodul von Asphalt im Temperaturbereich von 40 °C bis 80 °C abbilden. Foto: Zorn Instruments

STENDAL (ABZ). - Nach dem Einbau von Asphalt stellt sich auf der Baustelle sofort die Frage: "Wann kann der Verkehr freigegeben werden?" Während der Auftraggeber auf kurze Absperrzeiten drängt, sieht der Asphaltleger bei zu früher Befahrung die Gefahr einer Schädigung der frischen Asphaltbefestigung in Form von Spurrinnen. Die Baurichtlinien, insbesondere die ZTV Asphalt-StB, geben empirisch ermittelte Mindest-Auskühlzeiten vor. Angeordnete Verkürzungen dieser "Wartezeiten" bedeuten für den Auftragnehmer erhebliche Risiken im Vertragsverhältnis gegenüber seinem Bauherrn. Andererseits zeigt die Erfahrung, dass in einer Vielzahl von Fällen die Auskühlzeit auch erheblich unterschritten werden kann, ohne dass Schädigungen der frischen Asphaltbefestigung zu befürchten wären. Bisher existiert in Deutschland kein validiertes Prüfverfahren, mit welchem sich die "unschädliche Befahrbarkeit" einer eingebauten Asphaltbefestigung zeitnah und in situ überprüfen lässt. Um dies zu ändern wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) Projekte gestartet, deren Ziel es ist, den Zustand der frischen Asphaltbefestigung messtechnisch zu erfassen.

So werden in einem aktuellen Forschungsvorhaben der Ruhruniversität Bochum unter dem Thema: "Einfluss viskositätsverändernder Zusätze auf den Zeitpunkt der Verkehrsfreigabe" verschiedene statische und dynamische Methoden untersucht. Eine ganz ähnliche Aufgabenstellung wird von einem Arbeitskreis der FGSV bearbeitet: "Versuchsmessungen auf der Baustelle mittels statischer und dynamischer Stempeleindringversuche zwecks Abschätzung des Zeitpunktes einer möglichst frühen Verkehrsfreigabe".

In beiden Fällen ist Zorn Instruments als Entwickler und Hersteller von Geräten für dynamische Prüfverfahren, insbesondere des Leichten Fallgewichtes beteiligt. Das Unternehmen hat unter Nutzung einer 10 kg Belastungsvorrichtung, bekannt vom dynamischen Lastplattendruckversuch, einen dynamischen Stempeleindringversuch entwickelt, der genau den Bedingungen des frisch eingebauten Asphalts entspricht. Mit dem dort zur Anwendung gebrachten Stempeldurchmesser von 50 mm lässt sich das Elastizitätsmodul von Asphalt im Temperaturbereich von 40 °C bis 80 °C abbilden.

Das Eindringen des Stempels wird mit einem Beschleunigungssensor verfolgt, dessen Signal nach zweifacher Integration den Setzungswert ergibt. Hierbei handelt es sich zunächst um die gesamte Bewegung des Stempels in die warme Asphaltschicht. Zu Beginn der Abkühlungsphase überwiegen dabei die plastischen Anteile der Verformung, so dass dieser Wert noch keine brauchbare Aussage zum Elastizitätsmodul enthält. Aber ein zweiter Wegaufnehmer, der ebenfalls an den eindringenden Stempel gekoppelt ist und nur die plastische Verformung erfasst, bringt das gewünschte Ergebnis.

Zorn Instruments wird das neue Gerät zur bauma in Halle B3 Stand 517 ausstellen.

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