Ob Gesimskappenbahn oder Vorschubgerüst

Baukasten für Tunnel- und Brückenbau erweitert

Peri Schalungstechnik
Auch für den Regelbereich bergmännischer Tunnel bieten Variokit-Tunnelschalwagen auf Mietbasis eine wirtschaftliche Alternative. Fotos: Peri

WEISSENHORN (ABZ). - Der Ingenieurbaukasten Variokit von Peri (Freigelände F7, Stand N721) wurde seit seiner Präsentation auf der bauma 2007 komplettiert.

Damit stehen heute für nahezu alle Anwendungen im Tunnel- und Betonbrückenbau Lösungen zur Verfügung. Hauptvorteile des Systems sind nach Unternehmensangaben standardisierte und einfache Verbindungen sowie schnelle Materialverfügbarkeit. Durch Regelanwendungen erreicht man zudem kurze Projektbearbeitungszeiten. "Die Lösungen mit Variokit sind besonders wirtschaftlich, insbesondere auch aufgrund der Mietbarkeit der Bauteile", heißt es.

Der Baukasten wurde um eine Gesimskappenbahn, um Konsolen für Brückenkragarm und Brückengesims sowie um ein Vorschubgerüst ergänzt. Runde Tunnelschalwagen, gleichermaßen geeignet für offene und bergmännische Bereiche, sowie separate Schalwagen für Wand- und Deckenschalungen erweitern die bisherigen Einsatzmöglichkeiten im Tunnelbau. Freie Anwendungen, wie Schwerlastkonsolen oder Stützböcke für geneigte Bauwerke sowie Abstützungen komplettieren das System.

Anhand der Variokit-Gesimskappenbahn werden die Vorteile des Baukastens deutlich: Das mietfähige, flexible System erlaubt standardisierte Anwendungen mit allen notwendigen technischen Unterlagen. Die lastoptimierbare Lösung zeichnet sich durch montagefreundliche und dauerhafte Passbolzenverbindungen aus. Die Arbeitsschritte Betonieren und Verfahren erfolgen in der gleichen Position und erfordern keine zusätzlichen Verankerungsmaßnahmen.

Ein weiterer Höhepunkt auf der bauma ist die Vorstellung des neuen Variokit-Schwerlastturms, der – aus Systembauteilen des Baukastens konstruiert – hohe Lasten von 240 t pro Turm aus bis zu 40 m Höhe abträgt. Damit steht ein System zur Verfügung, das auch den hohen Anforderungen des schweren Traggerüstbaus Rechnung trägt.

In Freivorbau eingestiegen

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Peri Schalungstechnik
Das ACS-Selbsklettersystem wurde mit dem ACS Core für Hochhauskerne ergänzt. Ein optimierter Kletterablauf kennzeichnet die Neuentwicklung.

Auch im Großbrückenbau hat sich Einiges getan: Peri ist erfolgreich in den Freivorbau eingestiegen. Beim Bau der tschechischen Oparno-Brücke wurden die beiden parallelen Bögen mit Segmentgewichten von etwa 195 t, Segmentlängen von bis zu 6,35 m und einer Bogenspannweite von 104 m betoniert. Im Bereich Brückenfreivorbau für Überbauten steht der Einstieg unmittelbar bevor. Auch in diesem Segment wird das Unternehmen künftig als Komplettdienstleister auftreten, der Entwicklung liegt der Gedanke einer lastoptimierten und baustellengerechten Lösung zugrunde.

Das ACS-Selbstklettersystem hat sich nach Unternehmensangaben seit vielen Jahren im Einsatz bewährt. Die Technik erlaubt das Klettern bei jedem Wetter: Damit werden witterungsbedingte Verzögerungen im Bauablauf vermieden. Die Arbeitsbühnen können zudem verkleidet werden, so dass das Baustellenteam windgeschützt und ebenso sicher wie am Boden arbeiten kann.

Mit den zuverlässigen und robusten ACS-100-Selbstkletterwerken mit je 10 t Hubkapazität können sogar Betonverteiler zusammen mit der Plattform geklettert werden. "Hierbei garantiert die integrierte Mengenteilertechnik absolut synchrones Ausfahren der Zylinder selbst bei extrem unterschiedlich verteilten Lasten", wird berichtet.

Die neue Variante ACS Core entwickelte Peri speziell für Hochhauskerne und in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Kunden. Mit dem 125-mm-Raster ist das System in drei Dimensionen anpassungsfähig und zudem mit dem Ingenieurbaukasten Variokit voll kompatibel. Durch die konsequente Verwendung von Standardteilen beträgt der Mietanteil nahezu 100 Prozent. Dies macht hohe Investitionen für Sonderbauteile überflüssig.

Mit der nach innen versetzten Klettereinrichtung findet das kranunabhängige Umsetzen der Kletterschiene bereits vor dem Ausschalen statt. Die Innenschalung wird beim Ausschalen mit der neuen Vario-Inneneckkupplung gelöst, sie muss nicht zurückgefahren werden. Das System bietet somit die Möglichkeit, direkt nach dem Ausschalvorgang ohne Zwischenarbeiten zu klettern. Dies optimiert den Bauablauf und beschleunigt den Klettervorgang. So wachsen Hochhäuser in den USA mit zwei Stockwerken pro Woche nach oben.

Durch die Integration der Kletterwerke in die Ständer für den obersten Level bietet sich zusätzlicher Arbeitsraum im Innenbereich. Auch die Außenbühnen und die verfahrbare Außenschalung lassen sich vom obersten Level abhängen. Zudem können nachlaufende Schalungen oder abgehängte Treppentürme für den Zugang zusammen mit dem System klettern. Der RCS-Materiallifter dient dem kranunabhängigen Umsetzen von Deckenschalung. Die Konstruktion besteht aus zwei separaten Einheiten – der Hubkonsole und der Ausfahrbühne – die entweder mithilfe des Krans schienengeführt oder mit dem RCS-Selbstkletterwerk ohne Kran geklettert werden.

Zwei Aufbauvarianten bieten der Baustelle die jeweils kostengünstigste Lösung zum Transport von Deckentischen oder von Paneel-Deckenschalung über bis zu drei Geschosse hinweg. Durch die separat kletternde Ausfahrbühne können auch mehrere Geschosse nacheinander – einmal für Baustützen, einmal für Deckenpaneele – bedient werden. Hierbei wird die zu hebende Last an der obersten Decke einfach über die Absturzsicherung gehoben. Damit entfällt das lästige Öffnen und Schließen von Ladetoren.

Durch die aufgelöste Bauweise ist das zu hebende Gewicht bei der Montage und beim Klettern reduziert, es werden lediglich etwa 3 t Kranhubkapazität benötigt. Die Ausfahrbühne ist nicht zwingend erforderlich, so dass auch vom Boden aus umgesetzt werden kann.

LPS (Light Protection Screen) stellt eine leichtgewichtige Alternative zu Kletterschalungsgerüsten und Einhausungen dar. Das System wurde für den asiatischen Markt entwickelt, ist jedoch auch für viele andere Länder bei der Errichtung von Wohnungsbauten mittlerer Höhe interessant. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es sowohl als Gerüst zur Schalungsunterstützung als auch als Einhausung für Skelettfassaden geeignet ist. Insbesondere bei komplizierten Bauwerken mit Versprüngen und Balkonen ist diese Variante aufgrund ihrer Flexibilität eine wirtschaftliche Alternative. Grundlegend für Peri LPS sind das schienengeführte Kletterprinzip und die Einhausung mit engmaschigen, teleskopierbaren Gitterpaneelen. In Verbindung mit ausziehbaren Bühnen ist das System nahezu 100-prozentig mietbar. Die Montage lässt sich in kurzer Zeit vor Ort vornehmen, alternativ liefert der Hersteller aus Weißenhorn auch vormontierte Einheiten einsatzfertig zur Baustelle. Klappbare Aufhängeschuhe vereinfachen die Positionierung am Bauwerk.

Intelligente Details wie die integrierte Belagsicherung, das vorlaufende Geländer beim Rahmengerüst oder der selbstsichernde Riegelanschluss "Gravity Lock" kennzeichnen den Gerüstbaukasten Peri Up. Nun wird speziell die Variante Up Rosett mit neuen Einzelteilen für Anwendungen im Traggerüstbau ergänzt.

Der Anbieter aus Weißenhorn erarbeitete zwei unterschiedliche Lösungen, bei denen lediglich im Kopf- und Fußbereich neue Bauteile eingesetzt werden: Je nach Bauwerksanforderung werden entweder Kopf- und Fußstiele mit vergrößertem Durchmesser oder aber Elemente mit geringerem Abstand der Rosett-Knoten eingesetzt. Beide Lösungen erhöhen die Tragfähigkeit eigenen Angaben zufolge um bis zu 30 Prozent, so dass jeder Stiel deutlich über 50 kN Last abträgt.

Lösung 1: Bei Verwendung der neuen Basis- und Kopfstiele mit einem Durchmesser von 60 mm werden Spindeln mit einem Durchmesser von 48 mm eingesetzt. Neben höheren Lasten sind längere Ausspindelungen möglich, in Summe beträgt der Spindelweg aus Kopf- und Fußbereich etwa 100 cm. Damit wird die Anpassung des Gerüsts an die Bauteilgeometrie flexibler, beispielsweise bei der Unterstützung von Deckentischen.

Lösung 2: Zwei weitere neue Bauteile sind Basis- und Kopfstiel mit einem auf 25 cm verringerten Rosettenabstand. Dies begrenzt den Spindelauszug für den Einbau eines weiteren Stiels auf maximal 25 cm. Damit ergibt sich eine bessere geometrische Anpassung und/oder eine höhere Tragfähigkeit, ein großes Plus beispielsweise bei der Unterstützung geneigter Brücken.

Fachberatung im Zentrum

Zentrales Element im Dialog mit dem Kunden ist die Peri-Fachberatung. Hier werden individuelle Schalungs- und Gerüstanforderungen gemeinsam analysiert, Systemgeräte und deren Einsatzmöglichkeiten auf die erzielbare Ergebnisqualität abgestimmt und das Preis-Leistungs-Verhältnis ausgewogen. So entsteht die wirtschaftlichste Ausführungslösung unter Berücksichtigung aller Kostenblöcke der Baustelle. Fachleute stehen dem Kunden von der Angebots- und Submissionsphase bis über den Projektabschluss hinaus zur Seite. Die Dienstleistungen umfassen unter anderem Ingenieurleistungen, Montageservice, Logistikleistungen, Supervision und Projektleitung auf der Baustelle sowie Reinigung und Reparatur des Materials. Die Geschäftsmodelle Kauf und Miete bieten weitere Möglichkeiten, die Schalungs- und Gerüstlösung den Anforderungen und Randbedingungen anzupassen. "Herausragend sind auch die kaufmännische Unterstützung der Baustelle über alle Bauphasen hinweg sowie die Fortbildungsmöglichkeiten für Kunden im Rahmen der Peri-Akademie", heißt es.

Auf der bauma stellt das Unternehmen das ganze Spektrum seiner vielfältigen Dienstleistungsmodule vor, Experten aller Bereiche erläutern die Services im Detail. Präsentiert werden aber auch weitere neue Produkte sowie Komplettsysteme für internationale Märkte.

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