Palfinger auf der IAA TRANSPORTATION

Verstärkter Fokus auf das Service-Business

Andreas Klauser, CEO von Palfinger, sprach auf der IAA TRANSPORTATION mit ABZ-Redakteur Roland Schellwald über die Auswirkungen der Krise im Bauwesen und die Erwartungen für das Jahr 2025.
Bison-Palfinger Digitalisierung
Palfinger CEO Andreas Klauser neben seinem persönlichen Messe-Highlight: Dem neuen Palfinger FLS 25 Mitnahmestapler mit patentiertem Drehsitz. Foto: Roland Schellwald

ABZ: Mit welchen Zielen sind Sie zur IAA gekommen?

Klauser: Wir möchten zeigen, dass wir heute, morgen und übermorgen mit unserem Produktangebot und unseren Lösungen für unsere Kunden da sind. Wir sind für unsere Kunden und auch für unsere Händler ein stabiler Partner. Natürlich geht es uns auch darum, Neukunden zu gewinnen. Viele potenzielle Kunden sind derzeit mit ihren Lieferanten unzufrieden. Einige Mitbewerber sind aus diversen Gründen gar nicht erst zur IAA gekommen, weil es ihnen wegen der konjunkturellen Lage nicht so gut geht. Und natürlich wollen wir auch unsere Innovationen und unsere Service-Leistungen präsentieren.

ABZ: Wie stellt sich die wirtschaftliche Entwicklung und die aktuelle Marktlage aus der Sicht von Palfinger dar?

Klauser: Die Baukonjunktur läuft vor allem im Hochbau schlecht, da der Neubau von Wohnungen und Häusern stark zurückgegangen sind. Darunter leidet auch der Baustoffhandel. Betroffen sind vor allem die Märkte in Deutschland, Österreich und auch in Frankreich. Im Gegensatz dazu ist zu beobachten, dass die Märkte in Spanien, Portugal und Italien stabil sind. Auch wir haben Auftragsrückgänge zu verzeichnen, aber die können wir unter anderem mit unserem Amerika-Geschäft oder auch mit Aufträgen aus dem Marine-Bereich kompensieren. Unser Produktangebot und der Produktlinienmix helfen uns, die Entwicklung in der Baubranche zum Teil ausgleichen zu können. Wir haben im Zuge der IAA neue Themen angestoßen. Wir legen den Fokus verstärkt auf das Service-Business. Durch die dabei erzielten Umsätze lässt sich auch einiges kompensieren.

ABZ: Wie ist Ihre derzeitige Umsatzentwicklung?

Klauser: Aktuell haben wir relativ stabile Umsätze. Auf dieser Basis gehen wir mit einer weiteren Evaluierung ins Jahr 2025. Um uns für 2025 gut aufzustellen, müssen wir das, was wir selbst beeinflussen können, gut in den Griff kriegen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und die Kosten reduzieren – und zwar, ohne unsere Leistungsfähigkeit zu beeinflussen. Schließlich bieten wir Premium-Produkte und Premium-Service an. Ein Stichwort lautet "automatisierte Tools" zu entwickeln, zum Beispiel unseren digitalen Produktkonfigurator, den auch unsere Partner und Subpartner einsetzen. Was früher über mehrere Stufen erfolgte, kommt nun komplett ohne menschliches Interface aus. Wir erzielen eine höhere Geschwindigkeit und das Ganze funktioniert absolut fehlerfrei.

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In Live-Vorführungen wurde neue Mitnahestapler FLS 25 dem interessierten IAA-Publikum vorgeführt. Foto: Palfinger

ABZ: Wie sehr ist Palfinger von der Krise im Wohnungs- und Hausbau betroffen?

Klauser: Wir sind natürlich auch betroffen, Deutschland als Wirtschaftsstandort und Geschäftsumfeld macht uns Sorgen. Wie gesagt, in Südeuropa und außerhalb Europas läuft alles gut. Wir haben hohe Lagerstände bei den Aufbauten, mit denen wir bis ins erste Quartal des nächsten Jahres beschäftigt sind, danach wird Bewegung ins Neufahrzeuggeschäft kommen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2025, wenn die Wahlen in Deutschland, Österreich und in den USA alle abgeschlossen sind, rechnen wir mit einer leichten Verbesserung. Für Europa gehen wir davon aus, dass die Investitions-Programme der Europäischen Union, die der frühere EZB-Präsident Mario Draghi angekündigt hat, umgesetzt werden, was für weiteren Schwung sorgen würde.

ABZ: Welche Strategie verfolgt Palfinger in der gegenwärtigen Krise?

Klauser: Wie gesagt, wir optimieren die Kosteneffizienz. Wir sind auf Krisen gut vorbereitet. Wir haben ja bereits Covid, den Krieg in der Ukraine und auch eine Cyberattacke erfolgreich gemeistert. Wir halten an unseren Finanzzielen fest und haben genug Flexibilität, um an einem potenziellen Aufschwung, den wir im Jahr 2025 erwarten, auch partizipieren können.

ABZ: Was zeichnet die Produkte von Palfinger aus, was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Klauser: Wir bieten innovative Lösungen, die sämtliche spezifischen Anforderungen unserer Kunden abdecken. Das gilt für unsere Produkte, digitale Lösungen, Komplettfahrzeuge. Wir denken ganzheitlich, stark unterstützt von digitalen Lösungen. Zum Beispiel haben wir ein virtuelles Training für Fahrer im Angebot, das sie in der Bedienung der Fahrzeuge schult. Mit Hilfe einer virtuellen Brille kann der Fahrer den Umgang mit der Funkfernsteuerung trainieren, die Kunden sind davon begeistert. Wir sind ein Lösungsanbieter, der alles ideal aufbaut und auf die Bedürfnisse der Kunden zuschneidet.

ABZ: Welche Produkte präsentiert Palfinger auf der IAA?

Klauser: Wir bieten alle erforderlichen Lösungen an, zum Beispiel Hybridlösungen mit Powerpack oder unseren neuen leistungsstarken Ladekran PK 150 TEC mit mobiler Power Unit. Wir zeigen Hubarbeitsbühnen und Mitnahmestapler mit elektrischem Antrieb und Steuerungssysteme. Wichtige Themen sind für uns auf der IAA auch Komfort, Sicherheit, und Unfallvermeidung.

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