Probleme mit grauen Emissionen
Baubranche in der Verantwortung
Berlin (dpa). – Der World Green Building Council geht nach eigenen Angaben davon aus, dass rund 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes auf den Bausektor zurückgehen. Mit rund 53 Prozent der jährlichen Abfallmenge in Deutschland ist die Branche laut Statistischem Bundesamt zudem der größte Müllproduzent des Landes. Der Deutsche Städtetag rechnet außerdem vor, dass Neubauten für rund 70 Prozent des jährlichen Flächenverbrauchs verantwortlich sind. Ein großes Problem sind vor allem die sogenannten grauen Emissionen. So werden die Treibhausgase genannt, die unter anderem bei der Herstellung und beim Transport der Baumaterialien wie Beton, Stahl und Zement entstehen. Auch Rückbau und Entsorgung der Materialien fallen darunter. Die grauen Emissionen stehen laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung für im Schnitt ein Viertel der Gesamtemissionen eines konventionell gefertigten Gebäudes. Der Rest entsteht während der Benutzung durch die Heizung und sonstigen Energieverbrauch. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) hat deshalb ein Zertifizierungssystem für private Bauprojekte entwickelt, um Umweltauswirkungen besser vergleichbar und transparenter zu machen. Das System ist auf Neubauten und Instandhaltungen anwendbar und hat den Anspruch, den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick zu nehmen. Die Bauindustrie fordert hingegen, dass Planen und Bauen stärker aus einer Hand erfolgen sollen. Dies bringe mehr Produktivität und sei grundlegend für serielle Vorfertigung und Modulbauweise.
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