Prognose für 2017

Liebherr rechnet mit erneutem Rekordumsatz

von:

Robert Bachmann

Liebherr Unternehmen
Stefan Heissler, Mitglied des Direktoriums bei der Liebherr-International AG, informierte über die Umsatzentwicklung der Liebherr-Gruppe.

Leoben/Österreich . – Trotz schwieriger Marktbedingungen erzielte die Firmengruppe Liebherr im Jahr 2016 den dritthöchsten Umsatz in ihrer Geschichte. Für 2017 deute bislang alles auf einen erneuten Rekordumsatz hin. Das erklärte Stefan Heissler, Direktoriumsmitglied bei der Liebherr-International AG, anlässlich einer Informationsveranstaltung für die Baufachpresse im österreichischen Leoben. Vor Ort gab es zugleich einen Überblick zu den Maßnahmen und Produktneuheiten, auf denen das zu erwartende Wachstum fußen soll. Etwas mehr als 9 Mrd. Euro konnte die Firmengruppe Liebherr im Jahr 2016 erzielen. Der dritthöchste Umsatz in der Geschichte der Gruppe, wie Heissler gegenüber den Pressevertretern in Leoben feststellte. Für das laufende Geschäftsjahr seien die Prognosen noch einmal deutlich besser: "Im Jahr 2017 haben sich die Marktbedingungen analog zur globalen Wirtschaftslage verbessert. Wir erwarten bis zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2017 und bis in das Jahr 2018 hinein ein nachhaltiges Wachstum sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern."

Rekordumsatz in Aussicht
Regional zeige sich ein differenziertes Bild. Heissler: "Bedeutende Zuwächse verzeichnen wir in Osteuropa. In Westeuropa werden die Zuwächse etwas moderater ausfallen. Sinkende Umsätze im Mittleren Osten, Afrika und in Amerika konnten wir jedoch mehr als kompensieren." Allein im ersten Halbjahr habe man einen Umsatz von 4,8 Mrd. Euro verzeichnen können, was einer Steigerung von 6,4 % entspricht. "Wenn wir auf das Ende des Geschäftsjahrs 2017 blicken, erwarten wir einen starken Abschluss mit Rekordumsatz. Wir gehen von Zuwächsen in fast allen unseren Sparten aus. Die deutlichsten Zuwächse erwarten wir in den Sparten Erdbewegung, Fahrzeugkrane, Turmdrehkrane, Mining sowie Werkzeugmaschinen & Automationssysteme", sagte Heissler.Insgesamt rechne man nach derzeitigem Stand mit einem Umsatz zwischen 9,6 und 9,7 Mrd. Euro am Ende des Jahres. Um dieses Wachstum nachhaltig zu sichern, stünden weiterhin Investitionen auf der Agenda der Firmengruppe. Bereits im Verlauf des vergangenen Jahres seien 751 Mio. Euro wieder zurück in die Sicherung und den Ausbau des Geschäfts geflossen. Im Jahr 2017 umfassen die Gesamtinvestitionen in Summe 733 Mio. Euro, erklärte Heissler. Darin inbegriffen sei vor allem das Thema Personal, mithin eine der wichtigsten Ressourcen des Unternehmens, wie er betonte. "Wir rechnen im Jahr 2017 mit insgesamt 2240 neuen Kolleginnen und Kollegen. Damit beschäftigen wir Ende des Jahres voraussichtlich mehr als 44 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit."
Start-Up-Einheiten
Um das Unternehmen auch in Sachen Innovationsfähigkeit nachhaltig aufzustellen, organisiert Liebherr seine Entwicklungseinheiten seit einiger Zeit nach Start-Up-Vorbild. Heissler: "In der gesamten Firmengruppe setzen wir so genannte 'Start-up-Einheiten' ein. Das sind spezielle Expertengruppen, die wie ein Start-up funktionieren und sich um die Entwicklung neuer Produkte und Technologien kümmern." Aus einer solchen Start-Up-Einheit hervorgegangen ist u. a. das Thema 3D-Druck von Flugzeugkomponenten sowie ein intelligentes Kühlsystem für die Hausgeräte-Sparte des Herstellers. Für den Baumaschinenbereich wurde bspw. im Geschäftsfeld Erdbewegung bei der Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH ein neues, intelligentes Beleuchtungssystem in einer Start-Up-Einheit entwickelt. Das System passt sich dem Bereich um einen Radlader an, um Blendungen oder Schattenwurf während der Arbeiten mit der Maschine zu minimieren.

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Als eines von acht neuen Modellen der neuen Teleskoplader-Baureihe von Liebherr rollt der T 41-7 S ab Januar 2018 im Liebherr-Werk Telfs vom Band.

Auch der eigentliche Anlass für Liebherr, die diesjährige Presse-Informationsfahrt im österreichischen Leoben stattfinden zu lassen, nahm seinen Ausgangspunkt 2012 in einer Start-Up-Einheit bei Liebherr. Nicht weit von der Stadt Leoben entfernt befindet sich das Erzberg Eisenerzbergwerk, der größte Eisenerztagbau Mitteleuropas. Seit Kurzem dient das Abbaugebiet als Testumgebung für den Liebherr-Muldenkipper T 236, die neueste Produktentwicklung aus der Liebherr-Mining Division. Was das Besondere am T236 ist, erklärte Dr. Burkhard Richthammer, Geschäftsführer, Design and Engineering bei der Liebherr-Mining Equipment Colmar SAS: "Dieser neue Muldenkipper mit starrem Rahmen und dieselelektrischem Antrieb ist für Liebherr der Einstieg in die 100-t-Klasse und er ist der erste seiner Klasse mit einem 4-Ecken-Ölbadbremssystem."

Neuer Muldenkipper
Der neue Leistungsträger im Muldenkipper-Portfolio von Liebherr wurde für max. Produktivität bei geringstmöglichen Betriebs- und Wartungskosten konstruiert, erklärte Richthammer. Maßgeblich dafür sei die "Elektroantriebsinnovation" Litronic Plus Generation 2 AC, in das die Active-Front-End-Technologie integriert ist. Durch die effiziente Nutzung der elektrischen Energie bei Verzögerungen liefere das Antriebssystem eine kontrollierte Motordrehzahl nahezu ohne Kraftstoffverbrauch. Das variable Hydrauliksystem des Modells verringere zudem parasitäre Verluste der Maschine, garantiere damit max. Leistung und verringert den Kraftstoffverbrauch zusätzlich, sobald keine Leistung erforderlich ist.Durch das hohe Startdrehmoment und die gute kontinuierliche Leistungsübertragung erweise sich der T 236 weniger empfindlich im Zusammenhang mit Steigungs- und Nutzlastschwankungen, sagte Richthammer. Nach Abschluss einer intensiven Produktvalidierungsphase kann der T 236 diese Stärken nun bei seinem ersten Feldeinsatz im Bergwerk unter Beweis stellen. Richthammer: "In diesem Bergwerk in den Alpen wird an mehr als 330 Tagen pro Jahr im 24-h-Dauerbetrieb gefördert. Die klimatischen Bedingungen variieren von Schneefall bei –20 °C bis zu sommerlicher Hitze mit Temperaturen im Bergwerk von bis zu 40 °C. Außerdem ist das Transportprofil durch ständige Gefälle- und Steigungsänderungen sehr herausfordernd." Nicht zuletzt kann sich das neue Modell hier mit mehreren Artgenossen aus der 100-t-Klasse messen, die bereits länger im Bergwerk ihre Arbeit verrichten. Im kommenden Jahr möchte Liebherr weitere Vorserienmaschinen für ausgewählte Einsätze liefern, um die Qualitäten des Muldenkippers noch genauer zu prüfen. Voraussichtlich in drei Jahren soll das Modell dann in Serie gehen.
Neues aus Telfs
Bis es soweit ist, können sich die Kunden von Liebherr über weitere Produktneuheiten aus dem Liebherr-Werk in Telfs freuen. So präsentierte das Unternehmen in Leoben auch seine neue Planierraupe PR 766. Wie ihre Vorgängerin, die PR 764, wurde die neue Planierraupe sowohl für Mining-Einsätze als auch für anspruchsvolle Erdbewegungseinsätze konzipiert, erklärte Martin Längle, Geschäftsführer Vertrieb. Die rd. 50 t schwere Maschine wird von einem Liebherr 8-Zylinder-V-Motor angetrieben, der eine Leistung von 310 kW (422 PS) entwickelt und die Abgasnormen Stufe 4/Tier 4 mit dem Konzept "SCR only" erfüllt – d. h. ausschließlich durch selektive katalytische Reduktion ohne Dieselpartikelfilter. Der hydrostatische Liebherr-Fahrantrieb bleibt auch in der PR 766 beibehalten. Längle: "Zusätzlich wird bei der PR 766 – wie bei allen Liebherr Planierraupen der Generation 6 – serienmäßig die Liebherr-Eco-Funktion verbaut, wodurch zusätzliche Kraftstoffeinsparung erzielt wird."
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Die neueste Produktinnovation aus der Mining-Division von Liebherr: die Planierraupe PR 766.

Darüber hinaus verfügt die neue Generation 6 der Planierraupen über eine proaktive Leistungsanpassung. Neben einem besseren Ansprechverhalten resultiert daraus laut Hersteller eine spürbare Steigerung des Leistungs- und Durchzugsvermögens.Abschließend freute sich Längle, den anwesenden Pressevertretern weltexklusiv eine brandneue Baureihe der Liebherr-Teleskoplader vorzustellen. Ab Januar sollen im Verlauf des kommenden Jahres bereits die ersten acht Modelle der insgesamt 26 Maschinenvarianten um-fassenden Baureihe auf den Markt kommen. Längle: "Unsere neuen Teleskoplader werden wir in zwei verschiedenen, nach unterschiedlichen Anforderungen gegliederten Modellreihen anbieten. Für den Materialumschlag oder für Produktionsanwendungen haben wir die über den Suffix S kenntlich gemachten Top-of-the-Line-Modelle konzipiert. Diese werden ergänzt durch einfachere, kostenoptimierte Value-Modelle, die sich ideal für Stapel- und Hebeeinsätze nutzen lassen."Mit Produktionsstart ab Januar werden in Telfs zunächst drei 7-m-Modelle mit 3,2 t, 3,6 t und 4,1 t Traglast; ein 6-m-Modell mit 3,5 t Traglast und ein 10-m-Modell mit 3,3 t Traglast produziert, erklärte Längle. Im Jahresverlauf sollen zwei weitere 7-m-Modelle mit 4,6 t und 5,5 t Traglast folgen. Ein 9-m-Modell mit 6 t Traglast werde das umfangreiche Portfolio neuer Teleskoplader vorläufig abrunden. Die Teleskoplader werden auch in der neuen Generation von Deutz-Dieselmotoren mit 3,6 l Hubraum und 74 bzw.100 kW sowie mit 4,1 l Hubraum mit115 kW angetrieben. Die Motoren erfüllen die Abgasnormen Stufe 4/Tier 4 final mittels Dieseloxidationskatalysator (DOC) und Selektiver Katalytischer Reduktion (SCR). Die Teleskoplader mit 4,1 l Hubraum sind zusätzlich mit Dieselpartikelfilter ausgestattet, für die Motoren mit 3,6 l Hubraum wird dies ab Werk optional angeboten.

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Absolviert im Erzberg Eisenerzbergwerk in Österreich seinen ersten Feldeinsatz: der neue Liebherr-Muldenkipper T236. Fotos: Bachmann

Beim Fahrantrieb vertraut Liebherr auf die bewährte Hydrostatik. Der stufenlose und stets kraftschlüssige hydrostatische Antrieb entwickelt dem Hersteller zufolge in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Motorleistung eine max. Zugkraft von bis zu 70 kN. Die Maximalgeschwindigkeit der neuen Liebherr-Teleskoplader beträgt 40 km/h. Alternativ werden die Geräte mit Geschwindigkeitsvarianten von 20 km/h und 30 km/h angeboten. Die Teleskoplader werden mittels Selbsthemmung des hydrostatischen Antriebs verschleißfrei gebremst. Der serienmäßig verbaute 'Liebherr-Hill-Assist' sorge dabei durch die automatische Aktivierung der Parkbremse für maximale Sicherheit.Durch die komplette Überarbeitung der Arbeitshydraulik sei die Leistungsfähigkeit der Maschinen deutlich verbessert worden. Alternativ zu der bewährten Arbeitshydraulik der Value-Modelle verbaut Liebherr in den S-Modellen eine Hochleistungsarbeitshydraulik. Eine starke Load-Sensing-Arbeitshydraulikpumpe mit 160 l/min Ölförderleistung und ein Steuerblock mit lastunabhängiger Durchflussverteilung ermöglichen überlagernde Arbeitsbewegungen und damit dynamische und schnelle Arbeitszyklen.Für alle Modelle der neuen Teleskoplader-Generation werden ab Werk unterschiedliche Geräteaufnahmen angeboten. Neben dem Liebherr-Schnellwechsler werden auch Schnellwechsler angeboten, die zu den Geräteaufnahmen der Hersteller Claas, Manitou, Kramer, JCB und Volvo kompatibel sind. Durch die Vielzahl an verfügbaren Geräteaufnahmen sollen Bestandskunden anderer Hersteller ihre bestehenden Anbauwerkzeuge auch an den Liebherr-Teleskopladern nutzen können.

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