Reaktionskräfte reduziert

Akkubetriebener Impulsschrauber kann mit nur zwei Fingern gehalten werden

Kleingeräte und Werkzeuge
Der Impulsschrauber wird statt mit Druckluft über einen Akku angetrieben. Foto: Desoutter

Maintal (ABZ). – Einen akkubetriebenen Impulsschrauber hat die Desoutter GmbH vor kurzem auf den Markt gebracht. Das Werkzeug mit dem Namen BLRT eignet sich nach Herstellerangaben für die Montage mit Drehmomenten bis 25 Nm. Es vereine die Vorteile eines Impulsschraubers und seiner reaktionsmomentfreien Arbeitsweise mit den Steuerungsmöglichkeiten und der Dokumentationsfähigkeit eines Elektrowerkzeugs, teilt Desoutter mit. Damit steige die Flexibilität in der Montage, denn es sei kein Kabelmanagement mehr erforderlich. Zudem sinke die Installationszeit.

"Mit dem BLRT können Anwender sehr ergonomisch und zuverlässig sowie deutlich produktiver montieren", sagt Desoutters Produktmanager Michael Loosen: "Als echter Impulsschrauber ist das Werkzeug sehr viel schneller als normale Elektroschrauber, womit die Schraubzeiten deutlich verkürzt werden." Außerdem ermögliche der BLRT eine hohe Verschraubungsqualität und vollständige Prozesskontrolle. Die hohe Qualität ergebe sich u. a. dadurch, dass Setzerscheinungen in der einzelnen Schraubverbindung bereits mit jedem aufgebrachten Puls kompensiert werden.

Weil das Drehmoment über zahlreiche sehr kurze Impulse aufgebaut werde, sei die Montage mit dem BLRT frei von Reaktionsmomenten. Der Werker spüre keinen "Schlag" mehr, wenn das Endmoment erreicht werde und es sei auch keine Momentenstütze erforderlich. Reaktionsmomente ließen sich bei bisher verfügbaren Elektroschraubern, selbst bei gesteuerten Werkzeugen, nicht komplett vermeiden – außer bei dem kabelgebundenen Bruder des BLRT, dem ELRT. Bei dem neuen Impulsschrauber reduziere ein patentierter Motor-Algorithmus die Reaktionskräfte: "Das Werkzeug kann dadurch theoretisch sogar mit nur zwei Fingern gehalten werden", versichert Michael Loosen, "und trotzdem wäre keine Reaktionsstütze notwendig. In der Praxis wird man das Tool für einen besseren Halt freilich komplett in die Hand nehmen." In jedem Falle sei es mit einer Hand sicher zu führen.

Die Werkzeuge könnten über WLAN an die Steuerungen der CVI3- und der Connect-Plattform von Desoutter angebunden werden, womit Anwender von allen Vorteilen dieser Systeme profitieren könnten, insbesondere der Prozessüberwachung und der Vielfalt der Schnittstellen. Mit der CVI3 Vision ließen sich bis zu vier Akkuwerkzeuge an die Steuerung anschließen; mit der kürzlich neu auf dem Markt vorgestellten Connect sogar bis zu 20. Der BLRT verfüge über einen Drehmoment- und einen Drehwinkelsensor für eine besonders hohe Prozessabsicherung. Anwender könnten damit verschiedene Schraubstrategien umsetzen: eine einfache Drehmomentsteuerung ebenso wie die drehmomentgesteuerte und drehwinkelüberwachte Montage. So ließen sich Montagefehler wie zu kurze oder zu lange Schrauben, fehlende oder doppelt eingelegte Unterlegscheiben, fehlende Dichtungen, schief angesetzte Schrauben oder Defekte in den Gewinden entdecken. "Derartige Fehlerursachen würden mit normalen Impulsschraubern nicht auffallen", betont Loosen.

Montageplaner könnten dem Akku-Impulsschrauber bis zu 250 Parametersätze mitgeben und bis zu zehn Stufen je Parametersatz programmieren. Der integrierte Ergebnisspeicher sammele bis zu 10.000 Einzelwerte, wie ausgeführtes Drehmoment und Drehwinkel, Datum, die Uhrzeit oder das Gesamtergebnis. Das integrierte OLED-Display zeige die Schraubergebnisse an, z. B. Drehmoment, Drehwinkel oder die Anzahl der Pulse. Vier Ergebnis-LEDs würden dem Werker noch besseres Feedback geben; das gelte auch für die Farbe der Schraubstellenbeleuchtung, die sich nach dem Schraubergebnis richte. Leuchte sie grün, wisse der Mitarbeiter, dass alles "i. O." verschraubt wurde.

Statt der wartungsintensiven, ölgefüllten Impulseinheit eines Druckluft-Impulsschraubers habe der neue Akku-Impulsschrauber BLRT ein Planetengetriebe. Das senke den Wartungsaufwand erheblich, denn Anwender bräuchten kein Öl mehr zu wechseln. Auch wegen des elektrischen (Akku-)Antriebs sei der Schrauber wartungsfreundlicher als ein mit Druckluft betriebenes Werkzeug. Zudem benötige der Akkuschrauber nur einen Bruchteil der Energie die pneumatische Tools verbrauchen. Dabei sei der Elektroantrieb exakter regelbar als ein Druckluftantrieb – etwa bzgl. Drehrichtung, Drehzahl, Beschleunigungsrampen und anderer Parameter. Das steigere die Präzision erheblich.

Die von Desoutter verwendete Lithium-Ionen-Technologie sei mit 18- sowie 36-V-Akkus kompatibel. Der Akku könne in zwei Richtungen auf das Werkzeug gesetzt werden, um je nach Haltung eine möglichst ausgeglichene Balance zu erzielen.

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