Rückbau von Gebäude 919a und 919b

Durchgehend zwei Kettenbagger im Einsatz

Abbruch
Während der Baumaßnahme mussten verschiedene Schadstoffe entsorgt werden. Foto: Oettinger

KARLSRUHE (ABZ). - Im Rahmen der Rückbauarbeiten der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungs-GmbH (WAK-GmbH) ist am Mehrzweckforschungsreaktor (MZFR) der Abbruch der Gebäude 919a und 919b durchzuführen. Von Dezember 2014 bis Juni 2015 waren die Abbruchspezialisten der Oettinger GmbH aus Malsch am Mehrzweckforschungsreaktor im Einsatz. Ein etwa 15 m breites und 60 m langes ehemaliges Lagergebäude für radioaktiv belastete Stoffe wurde komplett rückgebaut. Während der intensiven Rückbauphase waren durchgehend zwei 40 t Kettenbagger im Einsatz.

Während der gesamten Baumaßnahme hatten es die Fachleute mit verschiedenen Arten von Schadstoffen zu tun. Zunächst mussten rund 900 m² Teerkorkabdichtung auf dem Flachdach mit hoher PAK Belastung zurückgebaut werden. Hierzu waren zunächst die Einrichtung und der Betrieb einer Schwarz-Weiß-Anlage, sowie weitere Sicherungsmaßnahmen am Gebäude erforderlich. Um das benachbarte Gebäude während der Arbeiten zu schützen, mussten verschiedene Maßnahmen getroffen werden, da u. a. nur eine gemeinsame Außenwand bestand.

Aus statischen Gründen wurden zuerst die Stahlbetonstützen des abzubrechenden Gebäudes welche sich an der gemeinsamen Wand befinden, gesichert, da diese erhalten werden mussten. Mit Klebeankern, sowie Gewindestangen erfolgte diese Arbeit exakt nach statischen Berechnungen.

Weiter wurde eine Spundwand eingebracht, um das Nachbargebäude zu sichern, bevor das Freilegen des Kellergeschosses am Abbruchgebäude erfolgte. Das Abbruchgebäude hatte eine Abdichtungsschicht aus asbesthaltiger Bitumenmasse, welche auf die Kelleraußenwände und Bodenplatte aufgetragen wurde.

Die Kelleraußenwand wurde abschließend mit einer Klinkerschale versehen. Aus diesem Grund musste das gesamte Gebäude im Vorfeld freigelegt werden, um die Asbestsanierung an der Außenwand durchzuführen.

Nach erfolgreichem Abschluss der Sanierungsarbeiten an den Wänden konnten diese abgebrochen werden. Im nächsten Schritt wurde die bis zu 80 cm starke Stahlbetonbodenplatte schrittweise und vorsichtig rückgebaut damit auch die untere Lage der asbesthaltigen Abdichtung sicher ausgebaut werden konnte. Diese befand sich zwischen einer bis zu 20 cm starken Sauberkeitsschicht aus Beton und der eigentlichen Bodenplatte.

Neben Hydraulikhammer, diversen Abbruchscheren und Pulverisierern, waren auch ein Magnet, ein Reißzahn und eine Felsfräse im Einsatz. Durch den Einsatz dieser modernen Technik konnte der Stahlbeton bereits auf der Baustelle aufbereitet werden und der Stahlanteil separiert werden.

Zur Entsorgung fielen u. a. folgende Stoffe an: Asbesthaltige Baustoffe, Betonschutt, Bodenaushub, Baumischabfälle, Stahl und Mineralwolle. Um Ressourcen zu schonen, wurde bereits beim Rückbau auf eine genaue Separierung der Stoffe geachtet. Der belastete Beton- und Bauschutt, sowie der Bodenaushub wurden einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Die Aufbereitung des unbelasteten Bauschutts und Bodenaushubes erfolgte in unserer eigenen Recyclinganlage.

Dies entspricht unserem Verständnis der Ressourcenschonung. Im Anschluss fand als letzter Schritt die Rückverfüllung der entstandenen 5000 m³ großen Baugrube mit Auffüllmaterial statt. Während der gesamten Arbeiten mussten die hohen Sicherheitsbestimmungen beachtet werden, da sich die Baustelle in einer kerntechnischen Anlage befand. Schulungen, Unterweisungen, Befähigungsnachweise, sowie ausgebildetes und sicherheitsüberprüftes Fachpersonal waren Bestandteil der Aufgabe, die es zu meistern galt.

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