Schnell, sicher, dicht

Neue Bolzentechnik erleichtert Wartung erheblich

Hytorc Kleingeräte und Werkzeuge
Das Verschrauben der Flansche wurde durch die Kombination aus jGun und justBolt soweit vereinfacht, dass theoretisch ein einzelner Monteur die Aufgabe erledigen kann. Foto: Hytorc

IZMIR/TÜRKEI (ABZ). - Das Verschrauben der Flansche an den riesigen Wärmetauschern in den Raffinerien von Tüpras¸, des größten türkischen Industrieunternehmens, hat einen immensen Schub erhalten: Seit auf Reaktions-arm und Hydraulikzylinder verzichtet wird, geht das Verschrauben doppelt so schnell von der Hand. Zudem stieg die Arbeitssicherheit erheblich. Alle sechs bis acht Monate standen die Monteure in den Raffinerien von Tüpras¸ vor der gleichen Herausforderung: Sie mussten zu Wartungszwecken die Flansche der gut 150 cm breiten Wärmetauscher öffnen, um die Tauscher zu reinigen. Insgesamt zehn solcher Flansche bzw. Wärmetauscher mit jeweils 36 Bolzen galt es zu bearbeiten. Die Arbeit war nicht nur beschwerlich, sondern auch gefährlich und teuer: Aufgrund der hohen Temperaturen von gut 350 °C im Umfeld der Tauscher kam es zu Korrosion und somit festgefressenen Schrauben. Außerdem begünstigte das Verschrauben mit Reak-tionsarm, wie es bis vor kurzem bei Tüpras¸ üblich war, das Festfressen der Bolzen. Denn der Arm belastet die Schraube immer nur von einer Seite. Zwischen 30 und 40 % aller an den Wärmetauschern gelösten Schrauben fraßen sich so fest, musstenherausgeschnitten werden und waren somit unbrauchbar. Zudem dauerte der gesamte Vorgang erheblich länger, als von den Planern für solche Revisionen vorgesehen – die Kosten stiegen also noch weiter. Zudem stieg das Risiko von Arbeitsunfällen durch den Funkenschlag, den die Schneidbrenner erzeugen.Selbst wenn alles glatt lief, war die Arbeit beschwerlich für die Monteure, da sie mit einem Gegenhalteschlüssel arbeiten mussten. Dieser setzte sich hierbei oft fest und musste anschließend mit dem Hammer – meist unter beengten Bedingungen – freigeschlagen werden. Nicht selten reißt der Schlüssel bei solchen Arbeiten, was zu Verletzungen der Anwender führen kann.Den Verantwortlichen bei Tüpras¸ lag der Schutz ihrer Arbeiter aber seit jeher am Herzen: Schon seit mehr als fünf Jahren kamen anstelle der zuvor verwendeten Schlagschrauber die Pneumatikwerkzeuge jGun von Hytorc zum Einsatz. Diese taten nicht nur verlässlich ihren Dienst und warensomit vollwertiger Ersatz für die Schlagschrauber. Zudem kann der jGun aufgrund seiner Atex-Zulassung ohne weitere Prüfung in heiklen Umgebungen wie einer Raffinerie eingesetzt werden, da das Werkzeug keinen Funkenschlag erzeugt.Die Arbeit mit einem solchen Schrauber verlangt den Monteuren darüber hinaus weniger ab, da es beim Einsatz quasi keine Vibrationen gibt, die der menschliche Körper absorbieren muss. Außerdem sind die Pneumatikschrauber erheblich leiser. De facto ist mit ihnen sogar ein Verschrauben ohne Gehörschutz möglich.Entsprechend empfänglich waren dieTüpras¸-Lenker, als Hytorc ihnen die Eigenentwicklung justBolt vorstellte: Ein neuartiger Gewindebolzen, der einen einseitig angearbeiteten Außensechskant bzw. Außenmehrkant als Abstützprofil mitbringt. Letzterer dient zum Abstützen des Montagewerkzeuges – im Fall von Tüpras¸ das Modell jGun Dual Speed –, so dass zur Montage kein Reaktionsarm notwendig ist. Die ab Größe M20 verfügbare justBolt lässt sich dennoch punktgenau axial vorspannen.Gemeinsam mit einem speziellen Hytorc-Schmiermittel, das für die hohen Temperaturen am Wärmetauscher gemacht ist, testete Tüpras¸ die neuartige Schraube intensiv. Ergebnis: Sämtliche bislang auftretenden Probleme waren sofort Geschichte. Allein der Wegfall des Gegenhalteschlüssels beschleunigte den Verschraubvorgang um gut die Hälfte – und noch um deutlich mehr, wenn man die Zeit heranzieht, die das Schneiden einer festgefressenen Schraube verlangte. "Bereits diese Zeitersparnis rechtfertigt die Anschaffung der justBolt, da sie die im Vergleich zu herkömmlichen Schrauben geringen Mehrkosten mehr als ausgleicht", sagt Ömer Cetin, Superintendent, Planing/Repair Shop bei Tüpras¸. Die Ersparnis wird noch größer, da es kaum noch Verschleiß gibt bei den Schrauben.Mindestens so stark profitieren die Monteure von der neuen Verschraubungslösung: Ihr Job ist durch die Kombination aus Pneumatikschrauber und justBolt nicht nur deutlich weniger anstrengend. Durch den Wegfall von Reaktionsarm, Gegenhalteschlüssel und auch bislang zum Anziehen der Bolzen notwendigen Hydraulikzylinder stieg die Arbeitssicherheit immens. Denn mangels Reaktionsarm kann es nicht mehr zu den gefürchteten Quetschungen der Hände kommen. Und der Entfall des Hydraulikzylinders bringt weitere Erleichterungen, da er in der Praxis kaum Fehler verzeiht und nur mit großer Sorgfalt problem- und unfallfrei verwendbar ist.Das Verschrauben der Flansche wurde durch die Kombination aus jGun und justBolt soweit vereinfacht, dass theoretisch ein einzelner Monteur die Aufgabe erledigen kann. Sollte es einmal zu einem kurzzeitigen Personalengpass kommen, kann die kritische Wartung der Tauscher somit dennoch abgewickelt werden. Bislang waren mindestens zwei Arbeiter notwendig.Auch die Dichtheit der Flansche steigt durch justBolt: Das Verschrauben erfolgt präzise mit immer der gleichen Vorspannkraft. Je dichter der Flansch, desto geringer das Risiko einer unvorhergesehenen Umweltbelastung, die durch austretende Luft verursacht würde."Uns war klar: Wenn justBolt unter den heiklen Bedingungen im Umfeld der Wärmetauscher funktioniert, dann funktioniert sie überall", sagt Ömer Cetin. "Wir verwenden die neuartige Schraube nun schon seit über einem Jahr und sind so zufrieden damit, dass wir uns sogar bei Hytorc dafür bedankt haben", ergänzt er.Daher setzten sich die Verantwortlichen des Industrieunternehmens rasch mit Hytorc-Vertretern zusammen, um weitere Anwendungsfelder für justBolt in den Raffineriebetrieben zu identifizieren. Sehr wahrscheinlich wird das reaktionsarmfreie Verschrauben im nächsten Schritt an den Reaktoren verwendet, die auf dem Gelände der Raffinerie betrieben werden. Hier kommt es besonders auf eine immer gleiche Vorspannkraft an."Nachdem wir vom Verschrauben ohne Reaktionsarm grundsätzlich überzeugt sind, finden wir darüber hinaus sicherlich noch viele weitere Anwendungen, bei denen das Verfahren gute Dienste leisten wird", erklärt Ömer Cetin mit Blick in die Zukunft.

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