Seniorengerechtes Wohnen in Rotterdam

Klinker-Schmetterlinge als optisches Highlight

Hagemeister Mauerwerksbau
In dem Neubau sind verklinkerte Flächen in breite Streifen aus hellem Beton gefasst. Als besonderer Hingucker wurden Fassadenornamente in Form von gemauerten Schmetterlingen eingearbeitet. Foto: Sebastian van Damme

Rotterdam/Niederlande (ABZ). – Wielewaal, ein kleines Wohnviertel am Rande des Zuiderparks, ist eine grüne Oase im Stadtteil Charlois der niederländischen Hafenstadt Rotterdam. Die Lage ist perfekt für alle, die Ruhe und Natur lieben und dennoch alle Annehmlichkeiten der Großstadt genießen wollen. Im Osten des einstigen Nachkriegsviertels hat das Architekturbüro KAW zwei Gebäude mit insgesamt 109 barrierefreien Appartements für Senioren entworfen. Bei der Fassadengestaltung sorgt die gräulich bis beigefarbene Hagemeister-Sortierung Oslo GT + FU für eine warme und lebendige Ansicht. Als optisches Highlight wurden mit andersfarbigen Klinkern gemauerte Schmetterlinge in die Gebäudehülle integriert. Mit einem neuen Seniorenkomplex hat die Rotterdamer Wohnungsbaugesellschaft Woonstad auf die demografische Entwicklung in dem Wohngebiet zwischen Pendrecht und Waalhaven reagiert. 1949 wurden im benachbarten Bezirk Pendrecht Notunterkünfte errichtet, um den Menschen nach dem Krieg schnell Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Ursprünglich für 25 Jahre konzipiert, haben sie nun fast 70 Jahre Bestand. Die Anforderungen an die Unterbringung haben sich mit der Zeit geändert. Deshalb hat die Wohnungsbaugesellschaft Woonstad neue, auf lebenslanges Wohnen ausgerichtete Wohnungen am Rande des Stadtteils entwickelt. Alle Bewohner der beiden Gebäude stammen aus diesen alten Übergangswohnungen aus der Nachkriegszeit und können nun in ihrer gewohnten städtischen Umgebung alt werden.

Wielewaal unterzieht sich seit 2011 einem Wandel. V. a. familienfreundliche Reihenhäuser prägen das Bild des Bezirks. Der grüne Charakter, die Ruhe sowie das große soziale Miteinander sollten bei der Neugestaltung erhalten bleiben. Die 109 barrierefreien Appartements in dem Seniorenkomplex waren 2016 ein zusätzlicher Schritt hin zu dem neuen Wohnviertel Wielewaal. Die Sozialwohnungen sind in zwei Gebäuden untergebracht, die sich zwischen der Warmoldstraat und dem Groene Kruisweg gegenüberstehen und leicht gedreht sind. Beide Baukörper sind jeweils um einen Innenhof angeordnet, der zu einem zentralen Treffpunkt geworden ist. Die Resonanz der Bewohner ist positiv, nicht zuletzt, weil sie in die Auswahlentscheidung für ein Architekturbüro und in den Plan der weiteren Ausarbeitung eingebunden waren. Für Projektarchitekt Mark Koopman vom örtlichen Architekturbüro KAW war das Ziel des Entwurfs, max. Wohnqualität zu einem so günstigen Preis wie möglich zu realisieren. "Der Bau ist klar und rational, und die beiden Innenhöfe sind in ihrer Struktur identisch. Der Rationalität und Wiederholung zum Trotz erlebt man die zwei Gebäude und Innenhöfe dank dem Dreh beider Baukörper als einzigarte Orte", so Koopmann.

Die straffe, geradlinige Architektur der beiden Wohnblöcke ist zugleich eine Referenz an die Etagenwohnungen aus der Nachkriegszeit in dem nahe gelegenen Viertel Pendrecht. In dem Neubau sind verklinkerte Flächen in breite Streifen aus hellem Beton gefasst. Fassadenornamente, wie sie auch typisch für die Wiederaufbauarchitektur sind, wurden in Form von gemauerten Schmetterlingen, entworfen von Künstler Raymond de Vries, eingearbeitet. Diese besondere Gestaltung mit Klinkern der Hagemeister-Sortierung Meißen GT hat jeweils sechs vergoldete Steine, die an der Gebäudehülle aufleuchten. Die Fassadenflächen wurden mit der Sortierung Oslo GT + FU gemauert. "Klinker passt hervorragend in dieses ruhige Viertel mit seinen Nachkriegs-Backsteinmauerwerken und dem vielen Grün. Die ocker- und bronzebraunen Färbungen dieser melierten Sortierung beziehen sich wunderbar auf die Bäume rundum des Seniorenkomplexes, die sich im Herbst gelblich und braun färben", erläutert Mark Koopman seine Entscheidung für diesen Klinker. Im Halbsteinverband gemauert wurde dieser farblich passend verfugt. Das sorgt für Einheit und Harmonie in der Fassadenansicht und lässt die warmen Farben der gräulichen bis beigefarbenen Sortierung vollends wirken. Für den Architekten ist der Einsatz von Klinker in Wielewaal sehr modernistisch: "Die verwendete Sortierung hat eine schöne Straffheit und wurde zur Flächenfüllung genutzt. Zugleich relativieren die Nuancierung und die Textur die Härte und Straffheit dieser Sortierung."

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