Straße nach Südosten

Brücke besticht durch Gestaltung

Brückenbau
Beim Bauwerk 1 über die neue B 174 bei Chemnitz-Adelsberg kamen die Trägerschalung Noeratio und die Noetop R 275 Rundschalung zum Einsatz. Foto: Noe-Schaltechnik

CHEMNITZ (ABZ). - Bei Chemnitz/Adelsberg führt eine Brücke über die neue Bundesstraße B 174. Die ungewöhnliche Form ihrer Flügelwände machte den Einsatz einer Rundschalung notwendig. Darüber hinaus zeichnet sich das Bauwerk durch seine besondere Oberflächengestaltung aus.

Für das Strukturieren der Sichtbeton-Oberflächen kamen abgesetzte, glatte Schalbeläge mit aufgedoppelten Dreikantleisten zum Einsatz.

Die B 174 beginnt in der Innenstadt von Chemnitz und verläuft in südöstlicher Richtung nach Prag. Ihre Bedeutung ist im Zuge der Ost-Erweiterung der EU stark gewachsen. Dies führte zu einem enormen Anstieg des Verkehrsaufkommens, was wiederum den Ausbau der Strecke unvermeidlich machte. In diesem Zusammenhang entstanden eine Reihe von Ingenieurbauten, so auch das Bauwerk 1 bei Chemnitz/Adelsberg. Unter diesem wird zukünftig die vierspurige B 174 verlaufen.

Bauherr ist das Straßenbauamt Plauen. Dieses hatte im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung die Arlt Bauunternehmen GmbH, Frankenhain mit der Planung und dem Bau des Objekts beauftragt. Die Brücke ist als Rahmenbauwerk mit einer Länge von ca. 60 m (inkl. Flügelwänden) und einer Breite von mehr als 10 m ausgebildet. Auffällig dabei ist, dass sich die Fahrbahn auf einer Seite aufweitet, was für die Mitarbeiter der Firma Arlt zur Folge hatte, dass sie zwei unterschiedliche Widerlager erstellen mussten: eines mit geraden und eines mit runden Flügelwänden.

Bei der Suche nach einem geeigneten Schalungsanbieter fiel die Wahl auf Noe-Schaltechnik, Süssen mit seiner Trägerschalung Noeratio und der Noetop R 275 Rundschalung.

Die Trägerschalung Noeratio eignet sich besonders für den anspruchsvollen Ingenieur- und Brückenbau. Lieferbar ist sie in Standardhöhen von 2,10 m, 3,40 m, 4 m, 5 m und 6 m. Durch die Elementbreiten von 100 bis 300 cm im 25-cm-Raster sind nahezu alle Geometrien ohne zeitaufwendige Ausgleichsfelder herstellbar. In Abhängigkeit der Spannanker-Abstände kann ein Betondruck von 30 kN/m² bis zu 60 kN/m² gewählt werden. Insgesamt kamen bei diesem Bauwerk über 500 m² Noeratio zum Einsatz. Die Noetop R 275 Rundschalung eignet sich für Radien ab 2,75 m und ist in den Elementhöhen 3 m, 1,50 m und 0,75 m lieferbar. Höhere Schalungsabmessungen lassen sich durch einfaches Aufstocken erzielen. Dies machten sich die Verantwortlichen bei der Chemnitzer Brücke zunutze. Die erforderliche Höhe von 7,50 m setzten sie aus 3 m und 1,50 m hohen Elementen zusammen. Es gehört zum Standardservice von Noe-Schal-technik, bei allen Rundschalungen den ersten Radius, der auf der Baustelle benötigt wird, schon ab Werk einzustellen und die Elemente auf die Kompletthöhe aufzustocken und somit die Schalung einsatzfertig zu liefern. Sind im Bauverlauf weitere Radien notwendig, lassen sich diese leicht vor Ort einstellen.

Um den Materialbedarf möglichst gering zu halten, setzten die Arlt-Mitarbeiter die Schalung entsprechend den Arbeitsplänen von Noe-Schaltechnik ein. Das bedeutete, zunächst schalten und betonierten sie das Widerlager mit den geraden Flügeln, anschließend wurde für das zweite Widerlager der vordere Bereich komplett umgesetzt und mit der Rundschalung ergänzt. Die Schalung wurde, mit Ausnahme der Aufdopplung der Dreikantleisten, für den Ersteinsatz komplett vorgefertigt. Als Hilfe für die Positionierung dieser Strukturelemente wurde die Lage im Werk bereits angezeichnet, so dass ein bauseitiges, zeitaufwendiges Einmessen entfiel. Die geneigten Rahmenstiele wurden über Noe Combi 20 Abstützjoche mit Gewölbe-/BKS-Streben in der geforderten Lage gehalten, für die geneigten und gevouteten Rückseiten kamen werkseitig vorgefertigte Sonderelemente zum Einsatz, die analog der Standardschalung angeschlossen sind.

Für den Zweiteinsatz wurden entsprechende Umbaupläne erstellt. "Das funktionierte hervorragend", sagt Jan Höpping, Oberbauleiter der Firma Arlt. Er ist mit der Vorplanung der Noe-Schaltechnik, die in diesem Fall von der Niederlassung Cottbus durchgeführt wurde, sehr zufrieden und sagt: "Noe-Schaltechnik hat die gesamte Schalungsplanung für uns übernommen und die Schalungselemente werkseitig aus einzelnen Systembauteilen zusammengesetzt. Wir mussten die Elemente nur noch auf der Baustelle zusammenfügen. Dies erleichterte die Arbeit außerordentlich."

Der Bauherr, d. h. das Straßenbauamt Plauen, sieht für alle Brücken entlang der B 275 ein besonderes Gestaltungskonzept vor: Die Bauwerke sind in Sichtbetonklasse SB3 auszuführen. Bei der Brücke in Chemnitz war ein schräg verlaufendes, streifenförmiges Relief gefordert, das gebildet wurde, indem glatte, saugende Schalbeläge in versetzter Lage montiert und mit Dreikantleisten zusätzlich untergliedert wurden.

Die Sichtbeton-Oberflächen zeichnen sich nun durch eine optisch sehr ansprechende Struktur aus.

Jan Höpping sagt hierzu: "Um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu gewährleisten, mussten wir die Leisten exakt auf der Schalung befestigen. Anfangs dachten wir, dass dies nicht ganz einfach sein würde. Aber die Vorarbeit von Noe hat sich gelohnt. Die Sichtbeton-Oberflächen zeichnen sich durch eine filigrane Struktur sowie ein exaktes Fugenbild aus."

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