Teerwerk Rositz

Bis zu 35 Millionen Euro für Sanierung

Modernisierung und Sanierung
Eine Lösung für die Umweltprobleme rund um das einstige Teerwerk Rositz könnte Kosten von weiteren 35 Millionen Euro verursachen.

ERFURT/ROSITZ (dpa). - Eine Lösung für die Umweltprobleme rund um das einstige Teerwerk Rositz könnte Kosten von weiteren 35 Millionen Euro verursachen. Das geht aus einem Sanierungskonzept hervor, das in Erfurt vorgestellt wurde. Demnach sind die größten Verschmutzungen auf dem ehemaligen Firmengelände und dem Teersee Neue Sorge im Altenburger Land zwar weitgehend behoben.

Dennoch drückt im Ortsteil Schelditz weiter mit Öl verseuchtes Grundwasser in die Keller einiger Häuser. Das Konzept sehe vor, die natürlichen Abbauprozesse im Grundwasser zu nutzen, sagte Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU). Bakterien sollen die Rückstände wie Mineralöl und andere Verbindungen beseitigen.

Das Werksgelände und der ehemalige Teersee Neue Sorge waren in den vergangenen 20 Jahren aufwendig saniert worden. Insgesamt flossen dafür seit 1993 nach Angaben der Landesentwicklungsgesellschaft 254 Millionen Euro aus verschiedenen Fördertöpfen. Neue Probleme bereitet seit Jahren das Grundwasser. Nach dem Ende des Bergbaus in der Region steigt der Spiegel wieder an – ein Effekt, der auch an anderen ehemaligen Bergbau-Orten beobachtet werden könne, sagte der Leiter der Studie, Stephan Simon.

Eine Reinigung des Wassers sei aber "praktisch unmöglich", fügte er hinzu. Dazu sei das verunreinigte Grundwasser mittlerweile zu großflächig verteilt. Auf rund 5 km² erstreckt sich das Gebiet, in dem Ölrückstände nachgewiesen wurden. Dabei breite sich das verschmutzte Wasser sehr langsam Richtung Norden aus. Laut Simon ist der Abbau der Schadstoffe im Grundwasser aber bereits im Gange.

Nun gehe es darum, die Quelle der Verschmutzung vollständig zu sanieren und den natürlichen Schadstoffabbau zu überwachen. Im schlimmsten Fall würden in den kommenden 30 Jahren 35 Millionen Euro anfallen. Im besten Fall seien es rund 7,5 Millionen Euro, sagte Simon. Eine weitere Baustelle ist zudem die Aschehalde Fichtenhainichen aus DDR-Zeiten in der Nähe des Dorfes, die noch nicht weggeräumt wurde. "Auch hier gibt es Teerablagerungen. Dieser Teer ist aber sehr zäh und immobil", sagte Simon. Somit könne er keinen Schaden anrichten.

Grundlage für die Umsetzung des Konzeptes sei nun eine weitere Studie der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) zu dem tatsächlichen Anstieg des Grundwassers. "Erst dann können wir für die betroffenen Bürger endlich auch langfristige Lösungen anbieten", sagte Reinholz.

Die betroffenen Häuser und eine Firma in Schelditz müssten nun zunächst als direkte Maßnahme vor dem ölverschmutzten Grundwasser geschützt werden. Dazu müssten die Kellerräume abgedichtet und beispielsweise die Raumluft gereinigt werden.

Das Umweltministerium will das Konzept in den kommenden Monaten in den Thüringer Landtag einbringen. Bei einer Präsentation im Umweltausschuss des Plenums gab es zudem Diskussionen über die Zuständigkeiten. Seit Anfang dieses Jahres liegt sie beim Landkreis und nicht mehr wie zuvor bei der Landesentwicklungsgesellschaft und dem Freistaat.

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