Trotz eigenständigen Charakters

Nahtlose Eingliederung geglückt

Mauerwerksbau
Nach einem Entwurf des Büros atelier PUUUR wurde ein kompakter Neubau in der Amsterdamer Lutmastraat im Stadtteil Oud-Zuid realisiert. Foto: Luuk Kramer

Amsterdam/Niederlande (ABZ). – Der Bezirk Diamantbuurt, südlich des Zentrums der niederländischen Hauptstadt gelegen, ist gekennzeichnet durch zahlreiche Bauten der Amsterdamer Schule. In fußläufiger Nähe des markanten Wohnkomplexes De Dageraad wurde nach dem Entwurf des lokal ansässigen Büros atelier PUUUR ein kompakter Neubau in der Lutmastraat realisiert, der mit seiner Klinkerfassade auf die expressive Architektur des frühen 20. Jahrhunderts verweist. Die besondere Farbgebung und die Details der Hagemeister-Sortierung Haltern GT positionieren das Gebäude zudem als Newcomer. Die ehemalige Turnhalle an der Lutmastraat 175 im Amsterdamer Stadtteil Oud-Zuid wurde abgerissen und 2014 von der Stadt zu Wohnzwecken ausgewiesen. Das Gebäude setzt sich aus 15 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 37 bis 47 m² zusammen. Über eine Galerie an der Rückseite gelangt man in die einzelnen Wohnungen. Im Sockel ist eine Kindertagesstätte untergebracht, die auf dem Dach der Parkgarage einen Spielplatz beherbergt. Projektarchitekt Furkan Köse vom atelier PUUUR hielt sich mit seinem Entwurf bei den Sockelfassaden und dem Fassadenschema an das einstige, halbhohe Sportgebäude. Alle Häuser sind beidseitig ausgerichtet, eine kurze Galerie im Inneren des Blocks öffnet die Gebäude. Die Wohnungen haben französische Balkone auf der Straßenseite und gemeinsame Balkone auf der Gartenseite. Auf dem Dach befinden sich Solarmodule zur Erzeugung von nachhaltiger Energie.

Für die Fassaden verwendeten die Architekten die Hagemeister-Sortierung Haltern GT, die im Halbsteinverband vermauert wurde. In den Pfeilern ist sie liegend, bei den Brüstungen stehend verarbeitet worden. Der traditionell gemauerte Verband macht eine Maskierung der Dilatationsfugen möglich. "In dem stehenden Mauerwerk konnten wir die Dehnungsfugen so setzen, dass sie visuell wegfallen. Die zurückliegenden Fugen sind anthrazit, wodurch der Klinker selbst in der Fassade besser zum Vorschein kommt. Auch die Dilatationsfugen sind dunkel. Auf diese Weise entsteht im Fugenwerk ein einheitliches Bild", erklärt Furkan Köse.

Das Gebäude fügt sich nahtlos in die Umgebung ein, hat mit seiner speziellen Sortierung aber dennoch einen eigenständigen Charakter, der vor allem durch die Farbgebung geprägt ist. "Der Klinker Haltern GT hat einen rötlichen Grundton, der zur Fassade passt. Zugleich verfügt die Sortierung über weiße an Kalk erinnernde sowie ins Rosa gehende Farbakzente. Dank Kohlebrand sind einige Klinkerpartien zudem dunkelgrau und gesintert. Dadurch leuchten sie in der Sonne – bei kühlerem Wetter in einem beinahe violetten Ton, bei schönem Wetter etwas roter. Das macht die Giebelwand des Baus zu einem Newcomer", erläutert der Projektarchitekt. Das Mauerwerk unterscheidet sich so subtil von den umgebenden Fassaden und bezieht sich auf die Amsterdamer Schule, die für dieses Viertel charakteristisch ist.

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