Unimog mit Euro-VI-Motoren

Für Höchstleistungen in allen Disziplinen konstruiert

von:

Burkhard BÜSCHER

Abgasnorm Nutzfahrzeuge
Mangels Schnee mussten Holzhackschnitzel für die Demonstration der Schneefräse herhalten. Fotos: Mercedes-Benz (2)
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Nach dem Umklappen des Fahrerhauses wird deutlich, wie kompakt der neue Motor ist.
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Informierten über den neuen Unimog BlueTec 6 (v. l.): Produktmanager Wulf Aurich, Florian Martens, Leiter Globale Kommunikation, sowie Michael Dietz, Leiter Vertrieb und Marketing Special Trucks.
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Einer, der durch Dick und Dünn geht: der neue Unimog.

MÜNSINGEN - Im vergangenen Jahr wurde in den Werken von Mercedes-Benz in Wörth und Molsheim die Produktion von Unimog und Econic auf die neuen Modelle mit Euro VI-Motoren umgestellt.

. – Seit Oktober laufen die neuen Sonderfahrzeuge vom Band. Kürzlich hatten Fachjournalisten auf einem Test- und Erprobungsgelände in Münsingen Gelegenheit, die Fahrzeuge zu testen. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz standen Unimogs in mehreren Ausführungen und Ausstattungen bereit.

Michael Dietz, Leiter Vertrieb und Marketing Special Trucks, betonte die besondere Rolle, die der Unimog im Portfolio von Merdedes-Benz Special Trucks spielt. "Wir entwickeln, fertigen und verkaufen in unserem Unternehmensbereich auf der Basis von Großserienkomponenten ein einzigartiges Programm hochspezialisierter Lkw", erklärte der Manager. Produziert würden die Spezialisten im Werk Wörth, wo etwa 1000 Mitarbeiter dafür sorgten, dass Unimog, Econic und Zetros vom selben Band liefen. Außerdem bauten im elsässischen Molsheim rund 550 Beschäftigte Serien-Trucks zu Spezialfahrzeugen um. Dort entstehe auch das Hightech-Fahrerhaus für den neuen Unimog-Geräteträger. Im vergangenen Jahr seien in den Werkshallen "sportliche Höchstleistungen" gefragt gewesen. Man habe die Produktion von Unimog und Econic auf die neuen Modelle umgestellt. Bei den neuen Modellen wurde, so Dietz, die Leistungskurve noch einmal gesteigert. Dabei überspringe der Unimog auch die Hürde Euro 6. Dies sei keine Kleinigkeit gewesen. Schließlich hätten mit der neuen Abgasstufe zusätzliche Komponenten wie beispielsweise Partikelfilter oder auch größere Kühler untergebracht werden müssen. Außerdem seien viele Komponenten für Euro 6 zwangsläufig zwischen den Achsen angeordnet. Dieser Platz werde beim Geräteträger aber als Anbauraum benötigt. Die einzigartige Kompaktheit und Wendigkeit habe man unter allen Umständen weiterhin sicherstellen wollen. Dietz: "Alles in allem war unseren Entwicklern eine Rekordleistung abverlangt. Und die haben sie auch erbracht." Dank eines neuen Layouts stehe trotz des Zusatzvolumens für neue Komponenten weiterhin viel Raum zwischen den Achsen zur Verfügung. Es sei in den neuen Geräteträger nicht nur jede Menge Gehirnschmalz, sondern auch über 100 Mio. Euro in die Entwicklung investiert worden.

Schon nach dem Einsteigen in einen U 318 fällt die ausgezeichnete Rundumsicht in der Kabine auf. Diese gab es auch schon bisher, allerdings ist es jetzt möglich, durch ein neues Monitorsystem mit Frontkamera einen direkten Blick auf die Fläche unmittelbar vor und unter den Stoßfänger zu werfen. Eine große Hilfe beim Andocken an Geräte. Die Sitze haben Lkw-Komfort und das Lenkrad verfügt über Bedientasten wie in der Lkw- und Pkw-Großserie. Der 4-Zylinder mit 177 PS schnurrt unaufdringlich Mit dem rechten Hebel werden alle Fahrfunktionen gesteuert. Der Unimog lässt sich einfach schalten. Jetzt genügt am rechten Lenkstockhebel ein Fingertipp anstatt dem bisherigen Zweifingergriff auf der Mittelkonsole. Der U 318 von dem hier die Rede ist, verfügt über ein über Kupplung gesteuertes Schaltgetriebe. Die automatisierte Schaltung EAS ist ebenfalls lieferbar. Eine große Erleichterung im harten Arbeitseinsatz bietet der Joystick statt Gaspedal. Mit ihm werden die Arbeitsfunktionen gesteuert.

Wie das genau funktioniert, konnte beim in Münsingen gezeigten U 427 mit angebauter Schneefräse gut demonstriert werden. Da es keinen Schnee gab, hatte der Veranstalter für eine ausreichende Menge an Holzhackschnitzeln gesorgt. Der U 427 verfügt über einen 6-Zylinder-Motor mit 272 PS, also genug Power für die Schneefräse. Außerdem ist er mit hydrostatischem Antrieb für niedrigste Geschwindigkeiten ausgestattet. Gas geben kann man in diesem Fahrzeug auf vier verschiedene Arten: über das Gaspedal, den Joystick, über den linken Lenkstockhebel sowie per Tempomat. Der Joystick als Gaspedal entlastet den rechten Fuß bei stundenlangem Fräseinsatz.

Als Weltneuheit wird für den Unimog ein stufenloser Fahrantrieb "EasyDrive" angeboten. Dabei handelt es sich um eine Kombination von hydrostatischem und mechanischem Schaltgetriebe. Der Wechsel von der einen zur anderen Getriebeart vollzieht sich ohne Stopp-Kupplung während der Fahrt. Mit dem Hydrostaten sind Geschwindigkeiten bis 50 km/h möglich. Die Wahl dieser Antriebsart reduziert den Kupplungsverschleiß und erhöht die Arbeitsleistung. Dagegen sorgt das Fahren mit Schaltgetriebe für Kraftstoff sparende Fortbewegung, da der Wirkungsgrad hierbei optimiert ist.

Schnelles Umschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ermöglicht ein kleiner Schalter des Electronic Quick Reverse.

Die neuen BlueEfficiency Power Motoren machen den Unimog noch umweltfreundlicher und laut Hersteller um bis zu 3 % sparsamer als das Vorgängermodell. Es gibt sie mit 4- und 6-Zylindern von 156 bis 299 PS und mit Hubräumen von 5,1 bis 7,7 l. Dieselpartikel und Stickoxidemissionen sind bis zu 90 % niedriger als bei den Euro-V-Motoren.

Wie alle Unimogs verfügen auch die neuen Modelle über das einzigartige Fahrzeugkonzept mit permanentem Allradantrieb, großer Bodenfreiheit und hohem Fahrkomfort. Die Wendigkeit des Geräteträgers ist vor allem bei den Einstiegsmodellen ab 12,60 m auf Pkw-Niveau.

Für über 1000 Anwendungen gibt es den richtigen Antrieb und die passenden Geräte. So ist der Unimog in der Baubranche genauso zu Hause wie in der Landwirtschaft, im kommunalen Einsatz oder in der Energie- und Forstwirtschaft. Sogar im Zwei-Wege-Einsatz auf Straße und Schiene, beim Rangieren von Güterwaggons werden die universellen Fahrzeuge eingesetzt.

Bis zu fünf Hydrauliksysteme für Geräteantrieb und -steuerung sind möglich. Hinzu kommen Front- und Heckzapfwelle. Die Frontzapfwelle gibt jetzt Leistungen bis maximal 160 kW weiter.

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