Verbandstrio hält Fachtagung ab

Branchentage verzeichnen neuen Teilnahmerekord

Bamberg (ABZ). – Drei Verbände – ein gemeinsames Ziel: Die BRANCHENTAGE, zu denen der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e. V. (VDPM), der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB) und der Bundesverband Ausbau und Fassade (BAF) nach Bamberg geladen hatten, waren laut den Veranstaltern vollgepackt mit Experten-Know-how, Forschungsergebnissen und zukunftsfähigen Lösungen. Dafür interessierten sich über 150 Fachleute aus Handwerk und Industrie, dazu Sachverständige, Planer und Architekten – eine Rekordbeteiligung, wie die Verbände betonen.

Nerv der Zeit getroffen

Gleich der erste Vortrag habe den Nerv der Zeit getroffen. Prof. Dr. Andreas Holm vom FIW München erläuterte, warum Wärmeschutz und Wärmepumpen unbedingt zusammengehören. Ziel müsse es sein, den Anteil vorbereiteter Gebäude für den Wärmepumpenhochlauf zu steigern – sprich: sie "Niedertemperatur-ready" zu machen – und die Gleichzeitigkeit elektrischer Lasten zu senken.

Was Nachhaltigkeit für das Baugewerbe bedeutet, erklärte im Anschluss Katrin Mees vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V. (ZDB). "Nachhaltiges Bauen sollte nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern immer auch wertbeständig und sozialverträglich sein", lautete ihre These. Ein Schwerpunkt der BRANCHENTAGE waren Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) als ein probates Mittel für die Dämmung der Gebäudehülle im Neubau und im Bestand. Gleich vier Vorträge widmeten sich diesem Thema. Den Auftakt machte Prof. Dr. Hartwig Künzel vom Fraunhofer IBP Holzkirchen mit seinem Blick auf das Langzeitverhalten von WDVS. Eingangs erläuterte der Experte, warum eine hohe Wärmedämmung vor Schimmelbefall schütze. Anschließend stellte er eine Langzeitstudie des Instituts vor, die 1975 an 93 Gebäuden in Deutschland, Österreich und der Schweiz gestartet wurde und über verschiedene Phasen bis 2022 lief.

Steigerung der Energieeffizienz

Einen Versuchsaufbau beschrieb im folgenden Vortrag Hardy Rüdiger von den Deutschen Amphibolin-Werken (DAW) aus Ober-Ramstadt. Dieser dient unter anderem als Grundlage für die Neuauflage des VDPM-Brandschutzkompendiums, dem "Standardwerk für WDVS", das derzeit überarbeitet wird. Den dritten Vortrag im WDVS-Themenreigen hielt Antje Proft von der Sahlmann & Partner GbR aus Leipzig. Dabei ging es um WDVS an Untersichten unter Berücksichtigung der Aspekte Eigengewicht, Windsog und hygrothermischer Belastung. Unter das Motto "Weiterverwendung ist besser als Wiederverwertung und Recycling" hatte Achim Gebhart, der bei Baumit Bad Hindelang die Leitung der Bauberatung innehat, seinen Vortrag gestellt. Er sprach über die fachgerechte Aufdopplung von WDVS. Wandaufbau und Altsystem seien gründlich auf die Punkte Art, Zustand, Standsicherheit, Tragfähigkeit und Tauglichkeit für eine Aufdopplung zu prüfen, bevor es in die Planungsphase und schließlich in die Ausführung gehen könne.

Eine Alternative zu WDVS stellen Wärmedämmputze dar – ebenfalls eine Methode zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Dr. Tina Oertel vom Baustoffspezialisten Sievert aus Karlstadt stellte die aktuellen Entwicklungen im Bereich neuer Materialien für entsprechende Produkte im EU-Projekt "Wall-ACE" und der Folgestudie "EASI ZERo" vor. Der letzte Vortrags-Slot gehörte Ralf Ertl. Der Sachverständige für Schäden an Gebäuden aus München sowie Autor der Werke "Toleranzen im Hochbau" und "Optische Mängel im Bild" sprach über sichtbare Beeinträchtigungen und die Beurteilung zu akzeptierender beziehungsweise nicht zu akzeptierender Abweichungen. Anhand von Beispielbildern und Grafiken stellte er eine Methodik zur Feststellung und Bewertung von Auffälligkeiten vor.

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