Von der Arealentwicklung bis zur Vermarktung

Start-up setzt auf Virtual Reality

Winterthur/Schweiz (ABZ). – Das Unternehmen Implenia ist von der Nutzung von Virtual-Reality-Systemen (VR) überzeugt. Die Technologie wurde vor Kurzem bei der Entwicklung bis zur Vermarktung des Lokstadt-Areals in Winterthur genutzt. In jeder Planungs- und Bauphase konnten die Beteiligten das Areal in der VR besichtigen und sich via personalisierten Avataren miteinander über den Planungs- und Baufortschritt austauschen.
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Bei der Entwicklung der Lokstadt setzte die Implenia zum ersten Mal auf die Virtual-Reality-Lösung vom Start-up Hegias: So sind die Beteiligten in das virtuelle Gipsmodell des Areals eingetaucht und konnten sich einen Überblick verschaffen. Abb.: Implenia/Hegias

Bei der Entwicklung der Lokstadt, ein komplexes 2000-Watt-Areal, setzte die Implenia zum ersten Mal auf die Virtual-Reality-Lösung vom Start-up Hegias – und das bereits in einer frühen Phase: So sind die Beteiligten in das virtuelle Gipsmodell des Areals eingetaucht und konnten es in verschiedenen Perspektiven begehen.

"Was bislang für den Durchbruch von VR noch fehlte, war eine benutzerfreundliche Software, die Nutzer ohne Installation und ohne einschlägige Programmierkenntnisse an jedem Ort anwenden können", ist Anita Eckardt, Leiterin der Division Specialties bei Implenia und Mitglied der Geschäftsleitung, überzeugt. "Die VR-Technologie ist nicht neu.

Aber der Weg von der Verfügbarkeit der Technologie bis hin zur täglichen Anwendung von VR auf Bauprojekten war lang. Das hat das Start-up Hegias mit der intuitiv bedienbaren Lösung für VR-Anwendungen möglich gemacht – ein echter Quantensprung."

Die Managerin des Schweizer Bau- und Immobiliendienstleisters ist von Hegias als Unternehmen wie auch vom Produkt Hegias VR überzeugt. "Dieses Start-up wird bestimmt Erfolg haben, denn das Produkt ist toll. Kommunikation ist in der Bauwirtschaft ein zentrales Thema, um Fehler zu vermeiden. Das spart Zeit und Geld. Jetzt haben wir eine reife Plattform, die gut funktioniert", resümiert die Expertin.

Ulf Hoppenstedt, Gesamtprojektleiter der Arealentwicklung Lokstadt bei Implenia, hat den Einsatz von VR in Winterthur ebenfalls begleitet. In zwei ehemaligen Produktionshallen des früheren Lokomotivenbauers SLM ist ein Hotel geplant. In einer ersten Konzeptstudie sind Schiffscontainer als Zimmer vorgesehen.

Als das Konzept virtuell abgebildet und dadurch erlebbar wurde, konnten die Bedenken der Denkmalschützer rasch ausgeräumt werden, heißt es von den Verantwortlichen. Die wertvolle Bausubstanz blieb erhalten und die Hallen wurden nicht "vollgestopft" – das sei zuvor eine große Sorge gewesen. Auch im Zuge eines Architektenwettbewerbes wurde Hegias VR eingesetzt: Dabei habe die VR den Jurymitgliedern die Entscheidung deutlich erleichtert, berichtet Hoppenstedt.

"Sie konnten die Gebäude der Finalisten digital begehen, um die räumliche Wirkung dieser Gebäude, beziehungsweise der Entwürfe, besser beurteilen zu können", betont der Spezialist. Besonders leicht nachvollziehbar seien die Vorteile der VR-Lösung bei der Vermarktung der jeweiligen Objekte. So auch in Winterthur: Ein geplantes Bürogebäude und einige Stadthäuser der Lokstadt wurden den Interessierten mithilfe von Hegias VR präsentiert.

Das virtuelle Umschauen sei bequem und ohne Schwierigkeiten verlaufen. Laut Jelena Radovic, Head of Real Estate Marketing von Implenia, sind dieses räumliche Verständnis und das Erleben des Wohnobjektes ein wesentlicher Treiber für den Kaufentscheid. Mit Hegias VR sei dies sogar von zu Hause aus möglich oder vom VR-Showroom aus, der in Winterthur überzeugt hatte.

Dort haben inzwischen alle elf Stadthäuser des Areals neue Eigentümer gefunden. Implenia habe bereits eine Lizenz der Software gekauft. So soll der VR-Einsatz weiter ausgebaut werden. "Wir haben inzwischen auch in der Gebäudetechnikplanung erste Projekte mit Hegias VR realisiert und konnten dabei durch die gemeinsame Begehung Korrekturen und Anpassungen in der Planung sehr rasch identifizieren und umsetzen", erläutert Eckardt.

Das Schweizer PropTech-Start-up Hegias hat nach eigener Aussage die weltweit erste, automatisierte, browserbasierte Virtual-Reality-Lösung für die Planungs-, Bau- und Immobilienbranche entwickelt. Die Firma mit Sitz in Zürich und dem Entwickler-Team in Lugano wurde 2017 gegründet und beschäftigt heute 30 Mitarbeitende, erläutern die Verantwortlichen des Start-ups.

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