Wohnungsbau boomt
Baugewerbe startet optimistisch ins Jahr
BRAUNSCHWEIG (dpa). - Das Baugewerbe in Niedersachsen und Bremen startet zuversichtlich ins Jahr. "Wir sind optimistisch, wir gucken nach vorn", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen, Wolfgang Bayer, in Braunschweig. Allerdings sehe die Lage in den verschiedenen Bausparten sehr unterschiedlich aus.
In Niedersachsen war das Volumen der Auftragseingänge mit rund 5,7 Mrd. Euro von Januar bis Oktober 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu stabil geblieben (- 1,1 %), teilte der Verband mit. Die Zahl der Beschäftigten nahm um 1,5 % auf rund 82.000 zu.
In Bremen waren demnach die Aufträge mit rund 270 Mio. Euro um rund 45 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Laut Verband, der 270 Mitgliedsunternehmen hat, ist das aber kein Grund zur Sorge: In einem so kleinen Bundesland beeinflussten einzelne Aufträge die Statistik sehr stark.
Insgesamt sei man mit dem Privatwohnungsbau in Niedersachsen und Bremen "sehr zufrieden", sagte Bayer. Auch mehrgeschossige Wohnhäuser würden gut nachgefragt – insbesondere in den Städten. "Weil in der Tat Wohnungsbedarf herrscht." Präsidiumsmitglied Florian Kroker sprach von einem "exorbitantem Niveau".
Der sogenannte Wirtschaftsbau sei hingegen ein sehr wackeliges Segment, sagte Bayer. Unternehmen machten ihre Investitionen in gewerbliche oder industrielle Anlagen stark von der Weltkonjunktur abhängig. Momentan sieht Bayer den Wirtschaftsbau eher rückläufig.
Von den Aufträgen der öffentlichen Hand erwartet die Bauindustrie keine großenSprünge. "Der öffentlicheBau leidet darunter, dass die zurecht beschlossene Schuldenbremse zu wirken beginnt", sagte Bayer. Bei Straßen und Brücken werde es keine gewaltigen Neubauprogramme mehr geben, stattdessen werde das bestehende Netz erhalten.