ZDB moniert Auftragseingänge im Wohnungsbau

Das Ziel rückt in weite Ferne

Die Bundesregierung dürfe ihr Ziel, ausreichend Wohnraum bereitzustellen, nicht im Haushalts-Hick-Hack opfern. Das erklärte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Berlin (ABZ). – "Von Januar bis Oktober gab es 22 Prozent weniger Wohnungsbauaufträge als im Vorjahr. Hinzu kommen fast 80.000 weniger Wohnungsbaugenehmigungen. Das Ziel, ausreichend preiswerten Wohnraum zu bauen, rückt mittlerweile nicht nur in immer weitere Ferne", kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) die jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Wohnungsbau.

Es werde jetzt auch für die Bauunternehmen immer schwieriger, die in den Vorjahren neugeschaffene Arbeitsplätze zu halten. "Gestoppte Förderprogramme und eine für 2024 avisierte Budgetierung der Neubauprogramme unterhalb des Niveaus von 2023 schaffen keine ausreichende Investitionssicherheit", sagte Pakleppa. Die Impulse würden nicht reichen, im Wohnungsbau eine Wende zu schaffen. Die Bundesregierung dürfe ihr Ziel, ausreichend Wohnraum bereitzustellen, nicht im Haushalts-Hick-Hack opfern. "Es ist dringend notwendig, dass sich Bund und Länder auf das Wachstums-Chancen-Gesetz einigen und damit die degressive Afa im Wohnungsbau wie geplant einlösen", mahnt der ZDB-Hauptgeschäftsführer.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe in den Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten erreichten die Order im Wohnungsbau per Oktober etwa 15,9 Milliarden Euro, nominal ein Rückgang um 15,4 Prozent, real ein Rückgang um 22,2 Prozent. Demgegenüber erreichen die Order im Wirtschaftsbau nominal ein Plus von 12 Prozent, gestützt auf den gewerblichen Tiefbau, der auf einen Zuwachs um 29 Prozent kommt. "Hier hat es im gesamten Jahresverlauf deutliche Investitionsimpulse im Zuge der Mobilitäts- und Energiewende gegeben. So sind Großprojekte im Öffentlichen Nahverkehr sowie im Stromtrassen-, Glasfaser- und Fernwärmeausbau in Auftrag gegangen", erläutert Pakleppa. Auch die Deutsche Bahn investiere weiter in ihr Schienennetz. Die Order erreichen demnach im Wirtschaftsbau insgesamt rund 39,5 Milliarden Euro. Die Order im öffentlichen Bau erreichen rund 31 Milliarden Euro, das sei ein nominales Plus von 6 Prozent.

Die Baubedarfe in allen Bausparten seien hoch, ob beim Infrastrukturausbau oder beim Wohnungsbau. Pakleppa weiter: "Wir sehen einerseits einen anhaltend hohen Bedarf, weiter Arbeitskräfte zu gewinnen, andererseits fehlen uns die Aufträge im Wohnungsbau. Hier sind temporär investive Impulse notwendig."

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