Dank IT-Einsatz

Qualität erhöhen und Ertrag steigern

BOTTROP (ABZ). - Man muss nicht auf das Chaos am neuen Berliner Flughafen sehen, um die Bedeutung sinnvoller Planung zu erkennen. Ein umfassendes IT-Konzept kann auch beim alltäglichen Bauprojekt Fehler und Schuldzuweisungen verhindern, heißt es in einer Mitteilung von Gromoll Daten für die Umwelt. Während der Bauphase unterstützen Systeme zur Messwerterfassung das Qualitätsmanagement und eine umfassende IT-gestützte Mengen- und Zeiterfassung gewährleisten die schnelle Massenaufstellung und sind Grundlage für die Rechnungsstellung. Die Kommunikation innerhalb und zwischen verschiedenen Gewerken am Bau geschieht vielfach aber immer noch wie vor 50 Jahren, obwohl heute viel mehr unterschiedliche Arbeiten abgestimmt und Vorschriften beachtet werden müssen.

In vielen Bereichen wie dem Entwurf von Bauwerken oder deren Statik ist der EDV-Einsatz selbstverständlich, wird aber nach Meinung von Gromoll oft mit Insellösungen betrieben. Auch wenn z .B. der Austausch von CAD- oder Liegenschaftsdaten innerhalb der eigenen Firma oder mit langjährigen Partnern geregelt ist, gibt es oft Probleme im Zusammenspiel mit neuen Partnern oder Abteilungen. Technische Vorgänge unterscheiden sich von planerischen oder kaufmännischen. Hier geht im Verlauf der Arbeiten an den Schnittstellen viel Zeit und damit auch Geld verloren. Da die jeweiligen Übergabearbeiten in kaum einer Firma als einzelner Arbeitsschritt und Posten erfasst werden, taucht auch nirgendwo eine Zahl auf, die das Einsparpotenzial durch geeignet gewählte Datenflüsse und Software wiedergeben. Baufirmen und Planungsbüros schrecken vor den Kosten im Vorlauf zurück. Oft wird der Aufwand für die Analyse des Ist-Zustandes und die Erstellung geeigneter Software aber schon innerhalb eines Jahres wieder eingebracht und erhöht in der Folgezeit den Gewinn. Eine sinnvoll gewählte IT-Lösung begleitet die Firmen auf Jahre hinaus auch bei anderen Projekten. Der Nutzen geeigneter Software beginnt mit der Planung und Datenerfassung, die für die jeweiligen Arbeiten erforderlich sind. Hier kann von Anfang an eine automatische Prüfung auf Vollständigkeit und Plausibilität erfolgen. Oft sind es kleine Ungenauigkeiten, die erst viele Arbeitsschritte später auffallen und kostspielige Nacharbeiten erfordern. Wenn man Glück hat, betreffen diese "nur" interne Verwaltungs- und Planungsarbeiten, im schlimmsten Fall aber komplette Umbauten und Ergänzungen. Die eigene tägliche Arbeit zeige, dass auch bei großen Bauprojekten Daten "per Hand" z. B. durch Excel Tabellen verwaltet würden und dies nicht nur in kleinen Betrieben, sondern auch bei "Global Playern". Dies sei für den einzelnen Sachbearbeiter ein bequemer Weg, der aber beim Datenaustausch oder wenn Daten in Folgeprojekten wiederverwendet werden sollen, schnell in eine Sackgasse führten.

Die Abhängigkeit resultiert aus speziellen Speicherformaten, heißt es weiter, die nicht zur Datenerfassung entwickelt wurden, sondern um Berechnungen innerhalb eines Dokumentes ausführen zu können. Außerdem werden oft Netzwerkverbindungen automatisch eingebunden, die auf dem Zielsystem nicht oder mit anders verknüpften Daten bestehen, was die zu importierenden Tabellen nutzlos macht. Der richtige Ansatz ist eine Datenbanklösung, die eine unbegrenzte Menge an Informationen in einem allgemein zugänglichen Format speichert, heißt es weiter. Diese Formate wurden nicht von einzelnen Firmen zur exklusiven Verwendung in ihren Programmen entwickelt, sondern sind durch Gremien und unabhängige Fachausschüsse definiert worden. Daten in Datenbanken, die vor 30 Jahren erfasst wurden sind so auch heute noch zugänglich. Das Dilemma mit einer neuen Excel- oder auch Windowsversion kennt jeder. Mit einer guten Struktur wird man also unabhängig von im Hintergrund arbeitender Software und dem Betriebssystem und, wichtiger noch, von bestimmten Anbietern. So erweitert man auch den Kreis derjenigen, die ein Angebot für einzukaufende Gewerke abgeben können.

Die Zeitersparnis im einzelnen Schritt beträgt oft nur Sekunden. Wenn man aber bspw. bei Sanierungsprojekten an Abwasserleitungen pro Tag mit 5 Fahrzeugen je ca. 200 Schadstellen erfasst und bei der Erfassung einer Schadstelle 10 s durch automatisierte Prozesse oder Hilfestellungen einspart, sind dies am Tag fast 3 Std. also ca. 75 Arbeitstage pro Jahr nur durch diese eine 10-s-Ersparnis. Bei der anschließenden Sanierungsplanung können die erfassten Daten direkt dem Sanierungsunternehmer übergeben werden ohne weitere Anpassungen im Datenbestand vornehmen zu müssen. Kann die Übergabe in einem offenen Datenbankformat erfolgen, ist so gut wie jeder Betrieb in der Lage diese einzulesen und zu nutzen. Die Verwendung eines eindeutigen und frei verfügbaren Übergabeprozesses ermöglicht erst die verbindliche Definition dieser Projektphase schon im Ausschreibungsstadium und gibt so dem Ausschreibenden die nötige Rechtssicherheit und vermeidet Diskussionen, wenn Daten vermeintlich nicht weiterverarbeitet werden können.

Immer mehr Normen und Vorschriften erfordern die Echtzeiterfassung von Messwerten bei der Prüfung und Abnahme der Gewerke. Dabei sind oft unterschiedliche Normen je nach Umgebungs- oder Nutzungsbedingungen zu beachten. Nicht jeder Mitarbeiter vor Ort kann alle Einzelheiten parat haben und so unterstützt IT auch bei der Auswahl des richtigen Prüfverfahrens. Ist die richtige Norm gefunden, müssen bei den Prüfungen oft in Abhängigkeit von Medien oder Materialien Prüfzeiten eingehalten werden. Diese können durch softwaregestützte Systeme automatisch bestimmt, angezeigt und eingehalten werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet bilden Steuerungsprozesse bei Bauvorhaben auch auf der Baustelle. Ein Gebiet bei dem dies heute schon sinnvoll eingesetzt wird, sind z. B. Sanierungsmaßnahmen in Bergsenkungsgebieten. Hier werden ganze Gebäude, die aufgrund von ungleichen Bodensetzungen, verursacht durch den Kohlebergbau, in Schieflage gekommen sind wieder in eine waagerechte Position gebracht. Dies geschieht mit hydraulischen Pressen, die unter das Gebäude gebracht werden und meist ein Stahlkorsett hochdrücken, das das Gebäude stützt. Dieser Prozess muss an allen Gebäudeteilen gleichmäßig und proportional erfolgen. Überwacht und gesteuert wird dies durch entsprechende Sensoren, Steuerventile und Software.

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