Dachlandeplatz für Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Gerüst und Schalung aus einer Hand ermöglichen reibungslosen Bauablauf

Peri Gerüstbautechnik
In 50 m Höhe entsteht in Ulm ein neuer Landeplatz für Rettungshubschrauber. Der erste Rettungshubschrauber soll ab August 2021 auf der Plattform landen.

Ulm (ABZ). – Beim Bau eines Hubschrauberlandeplatzes für das Ulmer Bundeswehrkrankenhaus kamen kamen die Kletterschalung für den Stahlbetonturm und das Arbeits- und Schutzgerüst samt Zugangstechnik von Peri. Wenn die Schalungs- und Gerüsttechnik und das projektbegleitende Engineering aus einer Hand kommen, ergeben sich Synergieeffekte, die Gerüst- und Rohbauunternehmen einen reibungslosen Bauablauf und geldwerte Vorteile bieten können.

In 50 m Höhe überspannt die Plattform des neuen Hubschrauberlandeplatzes den Westflügel des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses. Der Dachlandeplatz wird über einen 55 m hohen Zwillingsturm im Norden getragen und erschlossen. Südseitig dienen zwei schlanke Stahlverbundstützen als jeweils zweites Auflager für die beiden Stahl-Hauptträger der Plattform, jeder etwa 35 m lang und 25 t schwer. Die Kletterschalung für den Stahlbetonturm und das Arbeits- und Schutzgerüst samt Zugangstechnik kamen aus dem Hause des Schalungs- und Gerüstspezialisten Peri.

Für einen reibungslosen Ablauf war eine gute Abstimmung zwischen den Rohbau- und den Gerüstarbeiten von großem Vorteil. So wurden Gerüst und Treppenturm nahezu gleichzeitig mit dem Umsetzen der Kletterschalung aufgestockt, um einen sicheren Zugang auf die jeweils neue Arbeitshöhe zu schaffen. Da das Gerüstmaterial und die Schalungstechnik des gleichen Herstellers eingesetzt wurden, konnte bereits in der Planungsphase auch die interne Abstimmung vereinfacht werden.

Peri Ingenieure und Schalungsmonteure aus der Niederlassung Weißenhorn unterstützen die bauausführende Matthäus Schmid GmbH & Co. KG aus Baltringen bei Biberach mit einem umfassenden Planungs- und Montageservice. Aufzugschacht, Wandscheibe und das 2-geschossige Verbindungsbauwerk des Erschließungsturmes in 45 m bis 55 m Höhe waren als Stahlbetonkonstruktion in Sichtbetonqualität herzustellen. Hierfür diente eine Kletterschalungslösung auf Basis des SCS Klettersystems in Kombination mit einer projektbezogen konzipierten Vario GT 24 Träger-Wandschalung. Geklettert wurde mit Regeltakthöhen von jeweils 4 m.

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Peri Gerüstbautechnik
Bei der Montage der beiden 35 m langen Stahl-Hauptträger als Verbindung zwischen Zwillingsturm und Verbundstützen bot Peri UP eine sichere Arbeitsumgebung in 50 m Höhe. Fotos: Peri Deutschland

Durch eine frühzeitige Einbeziehung der Schalungsplanung konnten alle Ausführungsdetails gut mit den Bedürfnissen des Architekten abgestimmt werden. Dadurch wurden beispielsweise die Vario-Elemente und deren Belegung mit großflächigen 3S-Schalungsplatten so festgelegt und entsprechend vormontiert, dass eine hohe Sichtbetonqualität mit einem gleichmäßigen Fugen- und Ankerraster erzielt werden konnte.

Nachlaufend zur Schalung wuchs auch das Arbeits- und Schutzgerüst am Zwillingsturm mit in die Höhe, um den sicheren Zugang zur Hauptbühne der Kletterschalung zu ermöglichen. Die Gloser Gerüstbau GmbH aus Walzbachtal bei Karlsruhe verwendete hierfür Peri UP Flex, das bei komplexeren Geometrien und Baugegebenheiten zum Einsatz kommt. Aufgrund der Sichtbetonbauweise standen als Verankerungspunkte ausschließlich die Ankerkonen der vorlaufenden Kletterschalung zur Verfügung. Ein projektspezifisch von Peri konzipierter Ankerschuh ermöglichte außerdem, dass die jeweils obersten Ankerpunkte der Gerüstkonstruktion gleichzeitig auch zur Windsicherung der SCS Kletterbühnen dienten. Ein weiterer Vorteil der Peri-Gerüstlösung: Die hohe Stabilität von Peri UP Flex erlaubte im Zusammenspiel mit integrierten Horizontaldiagonalen und weiteren Aussteifungsmaßnahmen die Standsicherheit auch im mittleren Bereich zwischen Aufzugturm und Wandscheibe, wo keine Verankerung möglich war. In die Gerüstlösung integriert war auch ein Gerüstaufzug für den Personen- und Materialtransport und ein Treppenzugang mit gegenläufig angeordneten, 75 cm breiten Alu-Treppenläufen. Ausgehend von der obersten Gerüst-Verankerungslage wurde dieser an den Nachlaufbühnen der Kletterschalung vorbei bis auf die Arbeitsebene der Hauptbühnen freistehend vorgebaut.

Ebenfalls mithilfe des Peri-UP-Gerüstsystems wurde auch der Übergang zum Krankenhausdach sowie das Montage- und Stützgerüst für die beiden Stahlverbundstützen auf der anderen, südlichen Gebäudeseite geschaffen.

Zur sicheren Montage dieser Stützen wurde Peri UP Flex bis 12 m Höhe freistehend errichtet. Denn an der vorhandenen Gebäude-Blechfassade durfte nicht geankert werden.

Nur die Bereiche, wo die Verbundstützen mit der Fassade verbunden sind, standen auch für die Gerüstverankerung zur Verfügung. Hierbei wurden auch speziell konzipierte Ringmanschetten für den Anschluss der Gerüstkonstruktion an die Stützen eingesetzt. Alle Einrüstungen dienten nicht zuletzt auch als Arbeits- und Schutzgerüst für die sichere Plattform- und Stahlträgermontage in knapp 50 m Höhe.

Der neue Dachlandeplatz setzt die Vorgaben der gesetzlichen Auflagen der Unfallversicherung um, nach denen eine räumliche Nähe vom Landeplatz zur Notfallaufnahme einer Klinik vorgeschrieben ist. Das verkürzt die Zeit einer luftgebundenen Rettung und erspart zudem eine zusätzliche kritische Umlagerung der Patienten in den Schockraum.

Zur Trägermontage der Plattform im April 2020 musste der darunterliegende Westflügel des Bundeswehrkrankenhauses evakuiert werden. Patienten wurden sicherheitshalber auf eine andere Station verlegt. Aufgrund einer detaillierten Abstimmung und guter Vorbereitung konnten die Montagearbeiten an nur einem Sonnabend durchgeführt werden. Der Westflügel konnte bereits am frühen Nachmittag wieder bezogen werden.

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