65 Prozent weniger Emissionen
Baustoffhersteller produziert zementarmen Klimastein
Nach einer intensiven Forschungs- und Entwicklungszeit ist es Rinn gelungen, im sogenannten Kernbeton des Steins komplett auf Zement als Bindemittel zu verzichten und diesen durch zementfreie mineralische Bindemittel zu ersetzen. Lediglich der etwa 1 cm starke Vorsatzbeton – die für Optik & Haptik des Steins verantwortliche "Designschicht" – bleibt unverändert.
So ist es gelungen, auf rund 90 % des Zements im Stein zu verzichten und die CO2-Emissionen in der Produktion um 65 % reduzieren. Einige Rinn Pflastersteine wurden in 2021 bereits mit dem bekannten Umweltsiegel "Blauer Engel" gekennzeichnet.
Der Klimastein darf aufgrund seiner umweltfreundlichen Eigenschaften ebenfalls den "Blauen Engel" tragen. Auch enthält der Stein 25 % Recyclinganteile und der Stein selbst ist zu 100 % recyclingfähig.
"Als Unternehmen denken wir nicht in Quartalen, sondern in Generationen. Die Entwicklung des ersten nahezu zementfreien Steins war daher ein logischer Schritt für uns.
Wir wollen damit neue Standards setzen, unseren Kundinnen und Kunden nachhaltige Alternativen anbieten und langfristig daran arbeiten, gute Steine immer besser zu machen" betonen Christian und Luisa Rinn aus der Geschäftsführung des Unternehmens. Mit Saisonbeginn 2023 will Rinn eigenen Angaben zufolge die ersten Klimastein-Varianten bestehender Pflastersysteme produzieren, die alle den Zusatz "KlimaPlus" tragen und so im Katalog, in Preislisten, Angeboten und auf der Webseite gekennzeichnet sind. Es handelt sich dabei um die Varianten Passee KlimaPlus, Lukano KlimaPlus und Hydropor Lukano KlimaPlus.
In der Oberfläche color fein in einem Beige- und/oder einem Grau-Ton sind die Varianten erhältlich. Schrittweise sollen Produkte aus anderen Rinn Pflastersystemen folgen. In den nächsten Monaten wird es laut dem Hersteller weitere Produktgruppen mit zementreduzierter Rezeptur geben.
Preislich soll sich der Klimastein im Bereich zementhaltiger Betonsteine bewegen. Auch in der Qualität muss der Klimastein den Vergleich zu herkömmlichen Produkten nicht scheuen, verspricht das Unternehmen. Die technische Prüfung und Bewertung der Produktneuheit wurde im Verlauf der Produktentwicklung von der Technischen Universität Darmstadt durch das Institut "Werkstoffe im Bauwesen" begleitet und die Testergebnisse haben gezeigt, dass der Klimastein identische bis bessere Eigenschaften in der Haltbarkeit und Belastbarkeit als ein konventioneller Betonstein aufweist.
Ebenso gibt es in der Verarbeitung und in der Optik keine Unterschiede. Der Klimastein wird auf herkömmliche Weise verlegt, geschnitten, gelagert und wiegt etwa so viel wie Steine mit Zementanteil. Zudem kann der Klimastein auch für öffentlich ausgeschriebene Projekte eingesetzt werden, denn er erfüllt alle Normvorgaben, wie der Hersteller betont.
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