Auf Ressourceneffizienz gesetzt
Umweltschonende Maurerkelle entwickelt
Das bergische Traditionsunternehmen Maurerfreund hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Maurerkellen und Glättekellen spezialisiert. Mehr als 2500 Kellenarten mit unterschiedlichsten Materialsystemen für den Einsatz im Innen- und Außenbereich umfasst das Produktportfolio. "Klassischerweise werden die Kellen aus einem Aluminiumwerkstoff, einem Eisenkern sowie mehreren Stahlblechen und einem Kunststoffgriff gefertigt", erklärt Geschäftsführer Dominik Limbach. Die Fügung der Einzelkomponenten ist aufwendig und bedarf diverser Klebe- und Schweißtechniken.
2020 plante das Unternehmen, seine Fertigungsvielfalt und Produktpalette zu konsolidieren sowie ein Alleinstellungsmerkmal in der Produktgestaltung zu definieren. Dafür nutzte Maurerfreund die Ressourceneffizienz-Beratung der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätigen Effizienz-Agentur NRW (EFA) mit Sitz in Duisburg. "Ziel des Beratungsprojekts war die Entwicklung einer neuen ressourceneffizienten Maurerkelle nach Circular-Design-Kriterien", sagt Limbach. Stefan Alscher, Ressourceneffizienz-Berater der EFA, der das Projekt bei Maurerfreund begleitete, ergänzt: "Circular Design beschreibt einen umfassenden Gestaltungsansatz mit dem Ziel, die Umweltbelastungen von Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu minimieren und darüber hinaus nachhaltige Geschäftsmodelle im Sinne einer Circular Economy zu entwickeln."
Das Ergebnis der Beratung ist die Maurerkelle der Bezeichnung Super Prof Pure Comfort Trowel, die im vergangenen Jahr auf den Markt kam. Der Handgriff der Kelle ist aus Carbon hergestellt. Eine innovative Form sorgt für den richtigen Griff und optimale Kraftübertragung.
"Der besondere Clou: Bei der neuen Kelle werden die einzelnen Produktkomponenten nicht mehr wie marktüblich automatisiert geschweißt, sondern energiesparend und teilautomatisiert mit einem Hochleistungskleber fest mit dem Blatt verbunden", erklärt Limbach. Das neue Fügeverfahren vermeidet auch Spannungen zwischen Griff und Blatt, da die sonst produktionsbedingte Hitzeeinwirkung entfällt.
Überdies ergibt sich während der Nutzungsphase die Möglichkeit, ein mit der Zeit verschlissenes Kellenblatt zu wechseln und den hochwertigen Griff mit einem neuen Kellenblatt weiter zu nutzen. "Diese Austauschmöglichkeit einzelner Komponenten verlängert die Produktlebenszeit und senkt so maßgeblich den Ressourcenverbrauch – ganz im Sinne des Circular-Design-Ansatzes", erklärt Alscher. Das Griffkonzept vereint außerdem die sonst einzeln gefertigten Komponenten Handgriff und Stütze in einem integrierten Bauteil, wodurch weitere Produktionsschritte eingespart werden können. Ebenfalls setzt das Unternehmen heute für die Aluminium-Komponenten der Kelle auf Sekundäraluminium.
Die Reduzierung der Montageschritte führt zu einer 26 % schnelleren Montierbarkeit der Glättekelle, teilt der Hersteller mit. Darüber hinaus senkt die ausgewählte Materialzusammensetzung den Stahleinsatz um jährlich rund 4,3 t und führt zu einer Treibhausgas-Reduktion von 28 % pro Jahr.
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