Balkontüren nachträglich abgedichtet

PMMA-Lösung verhindert Feuchteeintrag an bodentiefen Übergängen

Eckernförde (ABZ). – Was passieren kann, wenn an barrierefreien Übergängen vom Wohnraum zum Balkon die Entwässerung nicht ausreichend ist und die Abdichtung versagt, zeigt der Fall eines Mehrfamilienhauses im schleswig-holsteinischen Eckernförde: Binnen weniger Jahre kam es hier zu einer starken Durchfeuchtung der Bausubstanz, die bis in die Wohnräume reichte. Ein Zustand, der nach zügiger Abhilfe verlangte.
Triflex Abdichtungstechnik
Es erfolgte eine Flächenabdichtung mit Triflex ProTerra. Die Applikation wurde knie- und rückenschonend mit Teleskopstange vorgenommen. Foto: Triflex

Aufgrund der niedrigen Anschlusshöhen bedurfte es jedoch einer Sonderlösung. Mit einer Triflex-Flüssigabdichtung auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA) in Kombination mit der Triflex Framebox und dem Fassadenrinnensystem ACO Frameline konnten eine funktionstüchtige Entwässerung und die Abdichtung in einem Zuge wiederhergestellt werden.

Mitte der 2010er Jahre wurden an einem Wohnhochhaus in der Ostseestadt Eckernförde 15 Balkone mit neuen bodentiefen Fenstertüren ausgestattet. Was die Immobilie aufwerten sollte, erwies sich jedoch schnell als Ärgernis: Aufgrund einer unzureichenden Entwässerung sowie Hinterläufigkeiten an der vorhandenen Abdichtung unterhalb des Gefälleestrichs drang Feuchtigkeit bis in den Wohnraum vor, und auch an den Unterseiten der Balkone war eine Durchfeuchtung zu erkennen. Um dauerhaften Schäden an der Bausubstanz sowie einer Gesundheitsgefährdung der Bewohner durch Schimmelbildung vorzubeugen, entschied sich die zuständige Wohnungseigentümergemeinschaft für eine Sanierung. Dafür zogen sie und der verantwortliche Hausverwalter, die Brasche Immobilien GmbH & Co. KG, den Architekten Arne Dehncke und die Firma Schneider Malereibetrieb GmbH hinzu.

Funktionstüchtige Abdichtung wiederhergestellt

Im Zuge der Sanierungsmaßnahme sollte eine funktionstüchtige Entwässerung und Abdichtung wiederhergestellt werden. "Durch die baulichen Gegebenheiten ist eine Entwässerung über die Stirnseite der Balkone nicht möglich. Das Gefälle verläuft nach innen zu den bodentiefen Elementen. Das bedeutet eine enorme Anforderung an die Abdichtung.

Diese muss im Bereich der bodentiefen Elemente trotz der geringen Anbindungshöhen funktionieren", fasst Herrmann Graf vom Schneider Malereibetrieb die Situation zusammen. Dieser ist Triflex-Xcellence-Partner und schlug für dieses Projekt eine Flüssigabdichtung vor. Nach gemeinsamen Ortsbegehungen aller Projektbeteiligten einigte man sich gemeinsam auf eine Lösung, die den Einsatz des Balkon Abdichtungssystems Triflex BTS-P mit einer Fassadenrinnenkombination aus Triflex Framebox und ACO Frameline vorsah. Bei der Triflex Framebox handelt es sich um einen eindichtbaren Rinnenkörper, in den die ACO Frameline bestehend aus Rahmen und Rost eingestellt werden. Der Rahmen ist durch höhenverstellbare Füße individuell regulierbar. Auf diese Weise verschwinden Barrieren", sagt Herrmann Graf. Er erläutert: "Mit dieser Kombination ist es uns möglich, eine Sonderlösung zu realisieren.

Bei einer Standardkonstruktion wären die Anschlusshöhen der Abdichtung zu niedrig gewesen. Zudem galt es, die komplizierten Details im Übergangsbereich zwischen Blendrahmen, Schwelle und Bodeneinstandsprofil dauerhaft sicher in die Abdichtung zu integrieren.

Zunächst wurde der vorhandene Estrich entfernt. Dann haben die Verarbeiter die Betonplatte vorbehandelt und dort den Triflex Primer 276 appliziert. An der Triflex Framebox kam der Metallprimer zum Einsatz.

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Triflex Abdichtungstechnik
Durch die Kombi-Lösung aus Flüssigabdichtung und Entwässerungsrinne ist die Konstruktion langfristig vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Aufgrund der kurzen Aushärtungszeiten der PMMA-Produkte geschah die Sanierung der insgesamt 15 Balkone binnen kürzester Zeit. Foto: Triflex

Letztere wurde im nächsten Schritt mithilfe des Triflex-Cryl-Spachtels mit Quarzsand eingeklebt. Nun stand der Auftrag des neuen Gefälleestrichs Triflex Cryl Level 215+ an, ein schnellhärtender, hochbelastbarer Reparaturmörtel. Anschließend ging es an die Abdichtung: Als erstes haben die Verarbeiter die Details, Wandanschlüsse und die Triflex Framebox eingedichtet. Dabei nutzten sie Triflex ProDetail. Dieses verfügt über ein Spezialvlies, das in zwei Schichten des flüssigen Harzes eingelegt wird und dem Material Elastizität verleiht. Das Harz haftet laut Triflex auch auf komplexen Geometrien und senkrechten Bauteilen vollflächig und hinterlaufsicher.

Optisch ansprechender Bodenbelag

Als nächstes nahmen die Verarbeiter nach demselben Prinzip die Flächenabdichtung mit Triflex ProTerra vor. Auf diese folgte die Herstellung der Nutzschicht mit Triflex ProFloor. Als Versiegelung und damit zur Erhöhung der chemischen wie mechanischen Widerstandsfähigkeit dient das Triflex Finish 205. In die noch feuchte Oberfläche streuten sie Triflex Micro Chips ein und stellten damit einen optisch ansprechenden Bodenbelag her. Das Ergebnis ist eine nahtlose Oberfläche, die eindringender Feuchtigkeit keine Chance lässt. In einem letzten Schritt wurde schließlich die Aco Frameline mit dem ACO Maschenrost 30/10 MW eingesetzt.

"Durch diese Kombi-Lösung konnte die geforderte Mindestfügebreite im horizontalen Schwellenbereich von 5 cm eingehalten werden. Die neuen Fensterelemente sind nun dauerhaft abgedichtet und das Oberflächenwasser wird abgeleitet. Das Ergebnis ist von langer Lebensdauer – und das bei einer kurzen Sanierungsdauer", resümiert Herrmann Graf. Weil die PMMA-Harze schnell aushärten, war es möglich, alle 15 Balkone inklusive neuem Estrichbelag binnen sieben Wochen zu sanieren. Er ergänzt: "Und zu guter Letzt haben wir auch ein optisch ansprechendes Resultat." Auch die Hausbewohner zeigen sich zufrieden, und der Wert der Immobilie ist gesichert.

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