Bauaussichten 2024
Gut vorbereitet in ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr 2024
2023 steuert Palfinger auf ein weiteres Rekordergebnis in der Unternehmensgeschichte zu. Dazu wurden global große Investitionen in den Ausbau von unseren Standorten und Werken getätigt – etwa in das neue Nordamerika Headquarter in Schaumburg, Illinois, in den Palfinger Campus und die Palfinger World in Lengau und vieles mehr. Dennoch wird 2024 ein Jahr von wirtschaftlich großen Herausforderungen werden.
Die Inflation ist, auch wenn sie tendenziell zurückgeht, in der Eurozone immer noch zu hoch. Das Wirtschaftswachstum in Europa ist schwach und in Deutschland und Österreich erleben wir eine Rezession. Die aktuellen Budgetprobleme der deutschen Regierung erhöhen die Unsicherheit. Dazu bleibt auch noch die geopolitische Situation angespannt und in ihren Auswirkungen unvorhersehbar. Derartige Veränderungen sind es, die zeigen, wie gut Unternehmen auf schwierige Phasen vorbereitet sind und wie flexibel sie auf sich verändernde Gegebenheiten reagieren können.
In Deutschland und Österreich gehen wir im kommenden Jahr von schwächeren Umsätzen aus. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Schwäche der Bauwirtschaft schlägt sich auf die Nachfrage nieder, diese geht bei Ladekranen ebenso zurück wie bei Forst- und Recyclingkranen. Diesen Rückgang kompensieren wir unter anderem durch eine stabile Nachfrage bei unseren Hubarbeitsbühnen. Palfinger unterzieht diese Produktline aktuell konsequent einer grundlegenden Überarbeitung, um ihre Potenziale mithilfe von Digitalisierung und Elektrifizierung besser auszuschöpfen. Denn digitale Systeme ermöglichen eine ökonomisch und ökologisch optimierte Nutzung – etwa durch exakte Abstützung oder die zentimetergenaue Berechnung von Belastungsgrenzen. Dieser Fokus und diese Investition machen sich bezahlt.
In anderen europäischen Ländern wie Italien und Spanien ist von einer rückläufigen Entwicklung der Bauwirtschaft bisher weniger zu merken, allerdings tragen diese Länder nicht im selben Ausmaß zum Ergebnis von Palfinger bei wie die DACH-Region.
Als internationaler Technologieführer profitiert Palfinger von positiven Entwicklungen in anderen Regionen – allen voran Nordamerika. Die hohe Nachfrage unter anderem nach Servicekranen und Mitnahmestaplern führte für Palfinger zu mehr als 30 Prozent Umsatzwachstum in der Region. Damit bleibt Nordamerika für uns, trotz der eingeschränkten Verfügbarkeit von Lkw-Chassis, weiterhin ein wichtiger Wachstumstreiber. In den USA beginnen nun die großen Investitionsprogramme der Regierung in den Aus- und Neubau der Infrastruktur zu greifen. Das stärkt unser Geschäft in diesem wichtigen Wachstumsmarkt deutlich und stabilisiert das Gesamtergebnis.
Alles in allem gilt: Die Rahmenbedingungen könnten wirtschaftlich und geopolitisch freundlicher sein. Aber gerade in dieser schwierigen Situation zeigt sich, wie gut ein Unternehmen am Markt positioniert ist, wie erfolgreich seine strategischen Partnerschaften sind und wie effizient seine Produktion arbeitet. In allen diesen Bereichen ist Palfinger so gut aufgestellt, dass auch ein absehbar schwieriges Jahr wie 2024 die Stabilität und Zuverlässigkeit des Unternehmens nicht in Frage stellt.
Wir gehen außerdem davon aus, dass sich noch im Laufe des kommenden Jahres die Rahmenbedingungen wieder verbessern. Der Green Deal der EU-Kommission schafft wesentliche Voraussetzungen für den Umbau der europäischen Industrie. Ab Juli startet in Deutschland der Neu- und Ausbau der wichtigsten Bahnstrecken bis 2030. Dabei geht es um ein Investitionsvolumen von 40 Milliarden Euro. Das ist ein starker und nachhaltiger Impuls für die deutsche und die europäische Bauwirtschaft. Genau das, was wir mittel- und langfristig brauchen.
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