Bauaussichten 2024

Krise ist auch Chance

Von Frank Müller, Geschäftsführer Deutsche Doka Schalungstechnik GmbH
Bauaussichten
Foto: Doka

Die Prognosen sind bekannt, nämlich dass die Situation in der Baubranche weiterhin angespannt bleibt. Die geopolitischen Spannungen und die internationale und nationale Konjunktur haben uns im vergangenen Jahr alle gefordert und leider auch die deutsche Bauwirtschaft schwer getroffen.

2024 wird für uns als Branche nochmal ein einschneidendes Jahr, denn die Rahmenbedingungen, sprich die aktuelle Zinssituation, die ungünstige Wirtschaftslage, die geopolitischen Konflikte und die Inflation, werden uns auch im neuen Jahr vor einige Herausforderungen stellen, wenngleich die Inflationsrate mittlerweile deutlich gesunken ist. Wir müssen uns auf einen ähnlichen Rückgang einstellen wie 2023, bevor wir dann hoffentlich Ende 2024 eine Stabilisierung erwarten und ab 2025 wieder mit Erholung und Wachstum rechnen können.

Vor allem stehen wir in Deutschland ja weiterhin vor der Tatsache: Es muss gebaut werden.

Die Lage im Wohnungsbau etwa kann nicht so bleiben, wir brauchen dringend mehr Wohnraum, insbesondere bezahlbaren Wohnraum.

Und auch im Bereich Infrastruktur haben wir viel zu tun. Hierzulande sind es vor allem Projekte wie die vielen modernisierungsbedürftigen Brücken – ob Schiene oder Straße – die wir in den kommenden Jahren anpacken müssen.

Das Potenzial zeigt sich aber auch auf europäischer Ebene an Großprojekten wie dem Fehmarnbelt-Tunnel, bei dem auch wir mitwirken dürfen. Und dann stehen wir in Deutschland ja noch vor dem ganz großen Thema "Umbau in eine klimaneutrale Wirtschaft" beziehungsweise unsere "grüne Transformation". Für mich heißt es deshalb, 2024 seine Kräfte nochmal zu bündeln und sich auf die Markterholung und nächste Wachstumsphase vorzubereiten. Denn nach über 30 Jahren bei Doka kann ich sagen: Krise ist auch Chance. Etwa um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, oder Innovationen voranzutreiben. In Boomjahren, so wie wir sie vor der Corona-Pandemie erlebt hatten, ist wenig Zeit, sich mit Entwicklung und Implementierung wirklich innovativer Ideen intensiv zu beschäftigten.

Das ist ja das Paradoxe, dass ich in Jahren der Hochkonjunktur zu wenig Kapazitäten habe, um das ernsthaft und durchdringend anzugehen.

Doch genau jetzt ist die Zeit. Ein "Weiter wie bisher" wird es aus meiner Sicht auch nach Überwindung der Rezession und Erholung der Bauwirtschaft nicht geben. So wie bisher sind die Produkte, sprich die Bauwerke selbst, nicht mehr vermarktungsfähig. Wir als Branche müssen wirtschaftlicher werden. Müssen digitaler werden. Und nachhaltiger.

Das sind aus meiner Sicht die großen Trends, die bisher aber noch nicht so richtig zum Tragen gekommen sind. Das wird sich meiner festen Überzeugung nach ändern. Das sieht man auch daran, dass genau das auch wieder Kernthemen der nächsten bauma im April 2025 sein werden.

Die bauma selbst wird sicherlich auch nochmal einige wichtige Impulse in der Branche geben, neben Trends wie Nachhaltigkeit und klimaneutrales Bauen auch in den Zukunftsthemen Betondruck, Serielles Bauen und Digitalisierung. Und genau hier sehe ich uns bestens gerüstet.

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