Bauaussichten 2024

Kunden unterstützen und Straßenbau nachhaltiger gestalten

Von Dr. Volker Knickel, CEO Wirtgen Group
Bauaussichten
Foto: Wirtgen Group

Die Wirtgen Group konnte 2023 das umsatzstärkste und erfolgreichste Geschäftsjahr der gesamten Unternehmenshistorie verzeichnen. Entsprechend optimistisch blicken wir auch auf 2024. Die übergeordneten Ziele bleiben unverändert: unsere Kunden in der täglichen Praxis mit vollem Einsatz zu unterstützen und den Straßenbau nachhaltiger zu gestalten.

Zu den Herausforderungen zählen auch im kommenden Jahr die stetig wechselnden Rahmenbedingungen. Die Welt ist ein turbulenter Ort geworden. Geopolitische Fragen werden aller Voraussicht nach weiterhin Auswirkungen auf die Unternehmen rund um den Globus haben. Blicken wir auf unsere Branche ist davon auszugehen, dass der ohnehin hohe Bedarf an neuer Infrastruktur weiter steigt.

Das weltweite Straßennetz ist vielerorts sichtbar in die Jahre gekommen, mehr denn je gefragt sind nachhaltige Lösungen für den Straßenbau. Auch wenn in Europa mit einer Fortsetzung der Stagnation zu rechnen ist, zeigt die Entwicklung anderer wichtiger Märkte nach oben. So wird der nordamerikanische Straßenbau weiterhin von den Investitionspakten der US-Regierung in die Infrastruktur profitieren. In Indien gibt es ebenfalls Anzeichen, dass sich die hohen Investitionen in das Straßennetz fortsetzen – auch angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen im Sommer 2024.

Und in Lateinamerika, insbesondere Brasilien, sind Signale für eine weiterhin positive Entwicklung zu erkennen. Doch wichtiger als Prognosen, die auf vielen – teils unbeeinflussbaren – Faktoren basieren und sich daher schnell ändern können, sind konkrete Antworten auf die drängenden Herausforderungen im Straßenbau.

Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Elektrifizierung sind gängige Schlagworte. Sie alle sind miteinander verbunden. Technologie kann den Straßenbausektor effizienter machen, wodurch weniger Materialien verbraucht werden, die am meisten zu den Emissionen beitragen. Batteriebetriebene Geräte oder hybrid-elektrische Antriebe sind nur ein Teil der Lösung. Übergangskraftstoffe wie HVO werden kurz- und mittelfristig eine wichtige Rolle bei der Emissionsreduzierung spielen. Den größten Hebel sehen wir jedoch bei der Asphaltherstellung. Mit dem weltweit ersten "Brenner", der zu 100 Prozent mit grünem Wasserstoff betrieben werden kann, hat Benninghoven einen Meilenstein für mehr Nachhaltigkeit im Straßenbau gesetzt. Der erste Kunde konnte so bereits mehrere Tausend Tonnen Asphalt emissionsfrei herstellen.

Das größte ökologische und auch ökonomische Potenzial liegt in Summe aber im gesamten Bauprozess. Entscheidend ist daher eine ganzheitliche Sicht auf die Baustelle: von der Planung und Ausschreibung über die Ausführung bis hin zur Abrechnung und Dokumentation im Nachgang. Der zielgerichtete Einsatz von Technologien führt zu vorhersehbaren Ergebnissen, zu mehr Präzision, höherer Qualität der Ergebnisse und einem geringeren Materialverbrauch. Anders formuliert: Do More with Less – Smart, Safe, Sustainable. Es bedeutet, mit weniger Ressourceneinsatz trotzdem bessere Ergebnisse zu erzielen.

Zudem wird die fortschreitende Digitalisierung im Straßenbau auch die Nachhaltigkeit in allen Bereichen beflügeln. Sie wird schrittweise erfolgen. Das ist nicht etwas, das über Nacht geschehen kann. Aber die Wirtgen Group hat dafür einen Fahrplan und wird als Innovationstreiber der Straßenbauindustrie die digitale Transformation entscheidend vorantreiben. Digitale Assistenzsysteme, Telematik-Lösungen und die Automatisierung von Prozessen werden dazu beitragen, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Straßenbau zu steigern und gleichzeitig CO2-Emissionen weiter zu reduzieren.

Sie tragen dazu bei, dem Fachkräftemangel, der auch die Straßenbauer vor große Herausforderung stellt, entgegenzuwirken. Alle Technologielösungen haben ein Ziel: den Bediener nicht zu ersetzen, sondern ihn in die Lage zu versetzen, seine Arbeit so gut wie möglich und noch besser zu machen (Superhuman Capabilities). Was die Maschine von sich aus besser kann, wird sie auch in Zukunft von sich aus erledigen.

Nachhaltige Lösungen für den Straßenbau sind wie eingangs erwähnt gefragter denn je. Die gute Nachricht ist, sie existieren schon. Wir haben bereits in vielen Teilen der Welt gemeinsam mit Kunden und Behörden großartige Ergebnisse erzielt. Wenn auch hierzulande den Worten bald Taten folgen und die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden diese Ergebnisse auch in unserem Heimatmarkt möglich. Im Sinne von Do more with less lassen sich auch in Deutschland mehr Bauprojekte durchführen, mehr Fahrbahnkilometer neu bauen, mehr Infrastruktur instandsetzen – und das bei geringerem Ressourcenverbrauch, mit effizienterem Personaleinsatz und zu geringeren Kosten. Vor allem diese Perspektive stimmt mich im Sinne unserer Kunden positiv für 2024.

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