Bauaussichten 2024

Viele Herausforderungen für die Maschinentechnik

Von Dieter Schnittjer, Geschäftsführer des Verbandes der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM)
Bauaussichten
Foto: VDBUM

Das Jahr 2024 wird für maschinentechnische Baustelleneinsätze viele Herausforderungen vorgeben. Einerseits werden die Bauvolumina zurückgehen, gleichzeitig aber in einer zunehmend schnelllebigen Zeit die technischen Anforderungen digitaler Prozesse wachsen, die Qualifizierungen für Mitarbeitende immer komplexer werden und sich der "Fachkräftemangel" auch in Werkstätten bemerkbar machen. Neben diesen uns bekannten Schwerpunktthemen wird sich die laufende Diskussion über Antriebskonzepte der nächsten Baumaschinengeneration verschärfen.

Immer wieder wird der Begriff Systemoffenheit genannt. Aber was bedeutet dies und welche Folgen ergeben sich für Hersteller, Händler, Vermieter und zuallererst für die Anwender? In jedem Branchenkanal und auf allen Fachveranstaltungen steht aktuell der Elektroantrieb im Mittelpunkt – eine gute Antriebslösung mit noch nicht gelöster Versorgungsinfrastruktur. Wasserstoff wird von allen Experten erst in den nächsten rund zehn Jahren als echte Alternative in der Fläche gesehen. Alternative Kraftstoffe für die vorhandenen Verbrennungsmotoren fallen leider immer wieder unter den politischen Besprechungstisch. Dabei könnten wir mit HVO, Klimadiesel oder eFuels nicht nur kurzfristig verfügbare Lösungen nutzen, sondern hätten auch langfristig einen Betrag zu den Klimazielen geleistet.

Zudem gibt es für Verbrennungsmotoren im Zweit- beziehungsweise Drittmarkt einen stabilen Gebrauchtgerätewert. Die Gesamtkosten für Neugeräteinvestitionen, Versorgungsinfrastruktur und Verluste bei der Vermarktung von Gebrauchtgeräten finden sich am Ende in der Rechnung an den Bauauftraggeber wieder. Wenn wir von einer Baukostenexplosion sprechen und alle Bereiche der Bauprozesse zur Kostenreduzierung betrachten, sollten unsere politischen Entscheider:innen die überzogene Forderung nach dem vorwiegenden Einsatz von Elektroantrieben neu entscheiden.

Für Hersteller ist es eine schwierige und kostspielige Entscheidung, Forschung und Entwicklung zu verschiedenen Antriebssystemen durchzuführen. Um die Klimaziele zu bewältigen, ohne die Wirtschaftskraft der Anwender:innen stark einzuschränken, benötigen wir einen Systemmix der Antriebstechnologien. Baumaschinen und Baugeräte sind in Deutschland durchschnittlich zwölf Jahre im Erst- und Zweitmarkt im Einsatz. Mit diesem Bewusstsein müssen wir 2024 gut abgewogene Kaufentscheidungen treffen, die wirtschaftliche Verlässlichkeit für die Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik bieten.

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