Bauaussichten 2024

Weitere Entwicklungen mit Zuversicht betrachten

Von Johannes Schlenter, Vorstandsvorsitzender Deutscher Abbruchverband
Bauaussichten
Foto: Deutscher Abbruchverband

Es kann nicht sein, dass durch die Neuerungen der Ersatzbaustoffverordnung Bauschuttgemische dann in stationäre Anlagen abgefahren werden müssen. Der erforderliche Gütenachweis gemäß Ersatzbaustoffverordnung ist hier aus zeitlichen Gründen oftmals nicht in der vorgegebenen Bauzeit zu erbringen.

Durch die neue Ersatzbaustoffverordnung ist ebenfalls der Einbau von Recyclingmaterialien wesentlich vereinfacht worden. Bei hydrologisch begünstigten Gebieten ist eine wasserrechtliche Einbauerlaubnis nicht mehr erforderlich. Diese wurde durch entsprechende Dokumentationspflichten ersetzt und beschleunigt somit die Verwendung von Recycling-Baustoffen.

Im Zeitalter des omnipräsenten Begriffs Nachhaltigkeit hat zudem die Verwendung von Recycling-Baustoffen eine wesentlich höhere Akzeptanz bei Grundstückbesitzern und Bauherrn erlangt.

Im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit wird hier auch leider immer öfter gefordert, gänzlich auf den Rückbau von Gebäuden zu verzichten und aus Gründen des Klimaschutzes die Gebäude stattdessen zu sanieren. Die Abbruchbranche weist schon jetzt eine Recyclingquote von über 95 Prozent auf. Weiter wird der Einsatz von recyclierten Betonzuschlagstoffen im Frischbeton durch die Abbruchbranche maßgeblich vorangetrieben. Wo eine Sanierung energetisch, ökologisch, technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, soll dies auch zukünftig wie in der Vergangenheit umgesetzt werden. Eine pauschale Diffamierung von kompletten Gebäudeabbruchmaßnahmen ist hier wenig hilfreich und sinnvoll – und geht auch fachlich an der Sache fundamental vorbei. Die Abbruchbranche ist in großem Maße von der Bauwirtschaft abhängig. Große Wohnungsbauprojekte, die den dringend benötigten neuen Wohnraum in unsere Städte bringen sollen, liegen auf Eis. Große Projektentwickler und Investoren aus diesen Bereichen gehen in die Insolvenz. Den Neubau-Projekten gehen normalerweise oftmals große innerstädtische Abbruchmaßnahmen voran, die aber zurzeit nicht mehr realisiert werden. Hier gilt es für die Abbruchbranche, ihre Kapazitäten entsprechend anzupassen und sich neue Tätigkeitsfelder im Bereich von Infrastrukturprojekten (zum Beispiel Brückenabbruch) zu erschließen.

Auch wenn vielleicht die guten Jahre vorbei sind, gilt es nun für die Branche, die weiteren Entwicklungen zu betrachten – und das durchaus mit Zuversicht. Das Thema Nachhaltigkeit wird uns hierzu sicherlich noch viele Jahre begleiten.

Ich wünsche uns, dass wir als Abbruchunternehmer mit viel Augenmaß weiterhin die Dinge umsetzen können, die wir uns vornehmen, und dass das Jahr 2024 uns viele Erfolgserlebnisse bescheren wird. Ein bewusster Mensch weiß: Nichts bleibt, wie es ist!

Allen Lesern der ABZ einen guten Start ins neue Jahr 2024.

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