Bauhaus-Bundesschule Bernau

Leichtbeton für die Gebäudehülle des neuen Besucherzentrums eingesetzt

Bernau (ABZ). – Mit dem neuen Besucherzentrum der Bauhaus-Bundesschule Bernau überführten Steimle Architekten aus Stuttgart das Bauhaus-Konzept eindrucksvoll in die Gegenwart.
Liapor Leichtbeton
Auffallendes Merkmal des neuen Besucherzentrums ist das weit auskragende Dach, dessen Umrandung aus Liapor-Leichtbeton besteht. Foto: Brigida González

Sie schufen aber auch einen eigenständigen Baukörper, der sich selbstbewusst im historischen Kontext behauptet. Charakteristisch ist die markante Dachumrandung aus Liapor-Leichtbeton, die über dem transparenten Gebäudeinneren gleichsam zu schweben scheint.

Die zwischen 1928 bis 1930 errichtete Bauhaus-Bundesschule in Bernau zählt seit 2017 zum UNESCO-Welterbe, und aus diesem Anlass sollte in unmittelbarer Nachbarschaft des Kulturdenkmals ein neues Besucherzentrum entstehen. Doch wie könnte ein Neubau an diesem geschichtsträchtigen Ort den Spagat zwischen Tradition und Moderne bestmöglich meistern? Welche Aspekte hinsichtlich Konzeption und Funktionalität des öffentlichen Gebäudes sind zu berücksichtigen? Und wie lässt sich die einzigartige Bauhaus-Philosophie in die Gegenwart transformieren und in ein stimmiges Gesamtensemble überführen? Um diese und viele weitere Fragen drehte sich 2017 der entsprechende Planungswettbewerb, den Steimle Architekten aus Stuttgart gewannen.

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Liapor Leichtbeton
Das neue Besucherzentrum lädt dazu ein, das seit 2017 zum UNESCO-Welterbe zählende Bauhaus-Ensemble bei Berlin zu entdecken. Foto: Brigida González

Sie beantworteten die komplexe Aufgabenstellung mit einem kraftvollen, dennoch schlichten und in sich ruhenden Pavillon. Er ist gemäß der Planungsvorgaben ein innovatives, nachhaltiges und identitätsstiftendes Gebäude, das sich einerseits dem Weltkulturerbe unterordnet, andererseits sich als hochwertiges architektonisches Bauwerk im Kontext behauptet.

"Das neue Besucherzentrum bildet den Auftakt für ein angemessenes Erleben des Weltkulturerbes und lädt zur geschichtlichen Erkundung dieses kulturell bedeutungsvollen Ortes ein", erklärt Architekt Thomas Steimle. Wie bereits bei der Bücherei in Kressbronn am Bodensee oder beim Rathaus in Remchingen, setzten Steimle Architekten auch beim neuen Besucherzentrum den Baustoff Liapor-Leichtbeton für die Gebäudehülle ein. Konkret wurden damit die beiden Außenwände an den Stirnseiten des Besucherzentrums in 70 cm Stärke errichtet.

Diese sind Teil des prägnanten Eingangsbereichs und binden dort in das Tragwerk mit ein. Auch die markante, umlaufende Attika besteht aus 42 cm starkem Liapor-Leichtbeton. Sie sorgt für das massive, plastisch anmutende Erscheinungsbild des Dachs, das dennoch schwerelos scheint – ruht doch die Hauptlast auf den nur 15 cm starken Innenwandscheiben sowie auf den kaum wahrnehmbaren filigranen Rundstützen vor der Glasfassade. Diese sind in die Aufkantung am Flachdachrand eingelassen und segmentieren so die Leichtbetonfläche.

Genauso charakteristisch für den Dachbereich ist die über 6 m weite Auskragung, die sich – unterstützt von einem dachseitigen Überzug in der Gebäudemitte – so auch nur mit Liapor-Leichtbeton umsetzen ließ.

Mit der klar strukturierten, funktionalen und präzise umgesetzten Konzeption greift der 485 m² große Neubau die Bauhaus-Kultur bewusst auf und überführt sie gekonnt in die Gegenwart.

Die speziellen Eigenschaften des Baustoffs Liapor-Leichtbeton spielten dabei eine entscheidende Rolle: "Wir haben den Liapor-Leichtbeton gewählt, weil sich damit das Handwerkliche, Authentische der Bauhaus-Philosophie sehr gut transportieren lässt. Es war uns wichtig, monolithisch zu bleiben und Tragwerk, Dämmung und Fassade aus einem Guss zu errichten, und zwar ohne zusätzliche Wärmedämmung", berichtet Thomas Steimle.

"Mit dem Liapor-Leichtbeton ließ sich auch Hannes Meyers Ansatz, nämlich die Handwerkskunst voranzutreiben und gleichzeitig statisch minimiert zu bauen, sehr gut umsetzen. Der Baustoff entspricht aber auch den Vorgaben hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung."

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