Elbphilharmonie

Baustoffe liefern starkes Fundament für gute Töne

Baustoffe
Betonage am Kaiserkai im Jahr 2007. Fotos: Holcim Deutschland/Stefan Albrecht

An der Spitze der HafenCity in Hamburg steht die Elbphilharmonie als neues Wahrzeichen für Hamburg. Das Konzerthaus entstand nach einem Entwurf des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron.

Hamburg (ABZ). – Es dient nicht nur für die neue HafenCity als strahlender Leuchtturm, sondern auch für die Musikstadt Hamburg. Das Herzstück der Elbphilharmonie ist der Große Saal mit 2150 Sitzplätzen, zudem finden auch ein 5-Sterne-Hotel (250 Zimmer) und 45 Luxuswohnungen mit atemberaubendem Ausblick in dem Bau Platz. Die öffentliche Aussichtsplattform "Plaza" ist seit dem 4. November 2016 zugänglich. Die offizielle Eröffnung der Elbphilharmonie erfolgt mit einem Konzert am 11. Januar 2017.

Auch wenn erst im Januar 2017 die ersten Töne in der Elbphilharmonie erklingen, ist das neue Hamburger Konzerthaus bereits heute auch über die Stadtgrenzen hinaus in aller Munde. Denn auch wenn die Architektur der Elbphilharmonie, die spektakuläre Kombination von historischem Backstein und gläsernem Aufbau, nicht auf Anhieb die Assoziation zum Baustoff Beton weckt, werden die Zuhörer zukünftig unter anderem von über 30 verschiedenen Betonsorten getragen. Als führender Partner einer Liefergemeinschaft produzierte und lieferte Holcim den Beton in den Jahren 2008 bis 2010. Die verschiedenen Sorten mussten je nach Verwendung besondere Eigenschaften hinsichtlich Konsistenz, Erstarrungsverhalten und Dauerhaftigkeit aufweisen. Eine Herausforderung waren darüber hinaus die logistischen Gegebenheiten auf der engen Landspitze am Kaiserkai. Daher wurde der Beton zu großen Teilen ganz in der Nähe im Holcim Betonwerk HafenCity auf dem sogenannten Afrika-Terminal produziert. Unter Einsatz modernster IT-Systeme für die Steuerung der Produktion und Disposition wurden täglich bis zu 1200 m³ Beton hergestellt.

Dr. Mathias Höppner, Leiter Customer Solutions der Holcim (Deutschland) GmbH, schildert die Herausforderungen an den Baustoff Beton, die beim Bau zu meistern waren: "Der Bau stellte höchste Ansprüche an alle Beteiligten. Der Gesamtbedarf an Beton betrug rund 63.000 m³: 12.000 für das Fundament und 51.000 für den Rohbau. Davon entfielen allein 41.000 auf Beton mit Sichtbetonanforderungen. Diese Vorgaben brachten besonders hohe Ansprüche an die Schalungstechnik sowie die Qualität und Gleichmäßigkeit des Betons. Zudem war in Kooperation mit dem Bauunternehmen unter anderem auf die richtige Farbgebung, die Oberflächentextur, die Fugenausbildung und das abgestimmte Schalungs- und Schalhautsystem zu achten. Im Vorfeld wurden vom Auftraggeber Musterflächen als Referenzflächen vorgegeben, deren Oberflächenqualitäten im gesamten Gebäude später zu gewährleisten waren."

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Holcim Mitarbeiter im Parkhaus der Elbphilharmonie, Aufnahme 2010.

Ein Großteil des von uns gelieferten Betons kam vom nahe gelegenen Betonwerk HafenCity. Höppner. "Kurze Transportwege von weniger als 2 km sorgten für eine hohe Lieferzuverlässigkeit und schonten die Umwelt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse auf der Baustelle am Kaiserkai – es gab nur eine Zufahrt – war eine fein abgestimmte Logistik erforderlich, zumal es für den Beton auf der Baustelle auch längere Pumpstrecken von über 100 m gab."

Um dem Wunsch der Architekten nach einer möglichst hellen Betonoberfläche zu entsprechen wurde ein sogenannter Hochofenzement (Holcim-Duo 4) verwendet und so helle Oberflächen erreicht. Höppner: "Außerdem wurde ein hochwertiger Rundkies aus dem Holcim Kieswerk Zeithain eingesetzt, was die Oberflächenqualität zusätzlich optimierte sowie auch die Staubbildung reduzierte."

Das Besondere beim hochfesten Beton schildert Höppner wie folgt: "Der hochfeste Beton mit der Druckfestigkeitsklasse C80/95 für die hochbelasteten Stützen war gleichfalls in hoher Sichtbetonqualität auszuführen. Holcim konnte diese Spezialität problemlos in der gewünschten Menge und Qualität liefern. Gefordert waren gute Gleichmäßigkeit und hohe Stabilität der Betone mit fließfähiger bis sehr fließfähiger Konsistenz. Hier gab es spezielle Qualitätssicherungs- bzw. Prüfpläne für das Transportbetonwerk und die Baustelle. Im betreffenden Werk haben wir bei Bedarf ausschließlich diesen Spezialbeton produziert."

Das Betonwerk in der HafenCity wurde später planmäßig zurück- und an einem anderen Standort wieder aufgebaut. Und auch bei Holcim Deutschland hat sich im Transportbeton-Geschäft einiges geändert: Heute liefert statt Holcim das Gemeinschaftsunternehmen TBN Transportbeton Nord GmbH & Co. KG (50 % Beteiligung) den Beton in Hamburg und Schleswig-Holstein aus. Die Abteilung Customer Solutions von Holcim sichert dabei weiterhin Fachkompetenz im Bereich Betontechnik und Nähe zum Kunden.

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